Das Sorgenkind am Eidelstedter Weg
Im Regionalausschuss Lokstedt haben SPD und Grüne am Montag einen Antrag der Linken zum Erhalt des Bunkers am Eidelstedter Weg geschlossen abgelehnt. Eine endgültige Absage an den Bunker ist das aber offenbar noch nicht.
Von Franziska MartinZiel des Antrags war, den vom Hamburger Senat und Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke gebilligten Abriss zu stoppen. Das Gebäude soll weichen, um Platz für eine geplante Werkserweiterung der Beiersdorf AG zu machen, wir berichteten. Als Grund für das Einverständnis Seveckes gibt die zuständige Pressestelle des Bezirksamtes an: „Generell ist es gerade in Eimsbüttel sinnvoll, Flächen für eine neue Nutzung zu aktivieren. Das gilt allgemein auch für die Bunkerflächen.“ Als familienfreundlicher Bezirk wolle man außerdem den Spielplatz, auf dessen Gelände sich Beiersdorf erweitern will und der nun auf das Gelände vom Bunker verlegt werden soll, in seiner vollständigen Größe erhalten.
Wichtiges Symbol für spätere Generationen
„Es geht um die gesamte Symbolik für spätere Generationen“, betont Peter Gutzeit von den Linken, der den Antrag eingebracht hatte. Ihm liegt ein Erhalt des Bunkers vor allem für kulturelle Zwecke am Herzen. So betont Gutzeit die Wichtigkeit von Ateliers und Proberäumen in Eimsbüttel, die nach den Plänen des Hamburger Unterwelten e.V. im Bunker entstehen könnten. Der Verein hatte alternative Pläne zur Bunkernutzung vorgelegt. Trotz der Ablehnung seines Antrags möchte sich Peter Gutzeit also weiter für die Erhaltung einsetzen.
„Es werden noch Gespräche geführt“
Der Vorsitzende der SPD-Fraktion Eimsbüttel, Rüdiger Rust, gibt als Grund für die Ablehnung des Antrags an, dass momentan noch Gespräche zwischen Beiersdorf und dem Verein Hamburger Unterwelten geführt werden. Die SPD-Fraktion habe sich zum Thema Bunkererhalt noch keine Meinung gebildet, da man noch im Entscheidungsprozess sei. Die Ablehnung des Antrags von Peter Gutzeit sei keine Absage an den Bunkererhalt, aber auch keine Zusage. Die Fraktionsvorsitzende von den Grünen, Anna Gallina, bezeichnet es als „ein Unding, dass die Bezirkspolitik nicht beteiligt worden ist“. Auch ihre Fraktion habe gegen den Antrag gestimmt, „weil zur Beurteilung erstmal alle Fakten auf den Tisch müssen.“
Im Augenblick wartet man in der Bezirkspolitik nun auf die Vorstellung der Bebauungspläne, die nächste Woche stattfinden soll. Wie sich die Fraktionen danach positionieren werden, bleibt abzuwarten.