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Autorin Heike Suzanne Hartmann-Heesch
Autorin Heike Suzanne Hartmann-Heesch, Foto: Christine Klein

Eine Hommage an die Sprache

Die Autorin Heike Suzanne Hartmann-Heesch begeistert und empört mit ihren dichten Erzählungen. Bei einem Kaffee im Café Strauss gewährt die Eimsbüttelerin einen Blick in ihre stillen Momente.

Von Ghasal Falaki

Es war die Liebe, die Heike Suzanne Hartmann-Heesch vor 14 Jahren nach Eimsbüttel gebracht hat. In Eimsbüttel fühlt sich die Autorin angekommen und zu Hause.

Wenn sie ihre Stunden mit Schreiben füllt, enstehen Werke, die eine Mischung aus Erzählungen und Reflexionen sind. Bei Themen wie Freunschaft und Liebe, Glauben und Zweifel, Krankheit und Gesundheit wird man direkt mit philosophisch anmutetenden Fragen des Lebens konfrontiert, aber auch mit sehr persönlichen Lebenserfahrungen.

Scharfe Kurven im Leben

Denn das Schreiben war in Frau Hartmann-Heesches Leben nicht immer selbstverständlich. 2010 musste die damals 40 jährige eine Lungentransplantation über sich ergehen lassen. Mit den Folgen kämpft sie noch heute. Das Warten auf eine Spenderlunge und die Transplantation haben sie erfahren lassen, wie es ist abhängig zu sein von Maschinen und Menschen. Diese lange und als sehr langsam empfundene Zeit hat sie in ihrem 2011 erschienenden Buch „Langer Atem“ dokumentiert.

"Es kommt wie es kommt", sagt Heike Suzanne Hartmann-Heesch. Foto: Christine Klein
„Es kommt wie es kommt“, sagt Heike Suzanne Hartmann-Heesch. Foto: Christine Klein

Endlich wieder „E-Mails für die Welt“. Selbstverständlichkeiten, die sie lange vermisst hatte, sind wieder möglich. Dabei haben sich bei dieser neuen Annährung an ihr Leben und ihren Alltag viele Grenzen verschoben. Jedoch nicht beim Schreiben. Dabei macht sich der Ich-Erzähler auf die Suche nach den Facetten des Lebens und trifft auf „die Verlegenheit neue Wege anzunehmen. Was das Leben an mannigfaltigen Ausprägungen für uns bereithält“, wird in ihren intimen Erzählungen aufgegriffen. Der Bezug zu ihrer Erfahrung mit dem langen Krankenhausaufenthalt und der Ungewissheit gegenüber ihrer Zukunft spiegeln sich in ihren Werken wohl oder übel wieder. „Aus dieser Schublade komme ich wohl nicht mehr raus“, sagt die Schriftstellerin.

Literaturpreis

Den Alltag und das Leben hat sie mit ihrem Mann neu erlernt. „Der Mann, der mich liebt“  lautet auch der Titel ihrer Geschichte, für die sie im November den dritten Preis des Walter-Kempowski-Literaturpreises verliehen bekommen hat. Auch wenn sie sich manchmal nach der Leichtigkeit im Leben sehnt und das „(Weiter) – Leben machmal als ein fragiles Konstrukt aus ziemlich vielen Unbekannten erscheint“, hat sie die Macht der Sprache wiedergefunden und setzt diese literarisch um. „Man macht sich nicht mehr so viele Sorgen und fragt sich, ob man z.B. genug Rente bekommt. Es kommt wie es kommt!“

Die Dinge, wie sie sind

Seit 14 Jahren in Eimsbüttel zu Hause. Foto: Christine Klein
Seit 14 Jahren in Eimsbüttel zu Hause. Foto: Christine Klein

„Die Dinge, wie sie sind“, so heißt auch ihr im Januar erscheinendes sechstes Buch. Hartmann-Heeschs Protagonisten sind sofort erkennbar, stechen heraus und ergreifen mit Worten den Moment. Mit einer direkten Art den Leser ins Staunen zu versetzen, erkennt man sich in ihren Erzählungen dann auch wieder. Seien es Reflektionen oder die Ich-Erzählerin, die den Leser durch ihre Geschichte führt. Man kann von ihren Texten behaupten sie treffe Dinge auf den Punkt, die für viele zu weit gehen. Die nicht fiktionalen Erzählungen, gerade wenn es um Transplantation oder das Weiterleben geht, wie auch bei der titelgebenden Erzählung  „Die Dinge, wie sie sind“ nehmen einen mit auf die Reise. Ihre literarische Form des Erzählens ist ergreifend und verleitet zum Nachdenken. Das ist das, was Frau Hartmann-Heesch auch mit ihrer Literatur erreichen möchte. „Es wäre schön, durch Texte Tabus zu provozieren. Man sollte über alles reden können, denn es gibt zu viele Missverständnisse.“

Dialog

Mit ihrer direkten Art erstaunt sie den Leser. Foto: Christine Klein
Mit ihrer direkten Art erstaunt sie den Leser. Foto: Christine Klein

Dialog ist ein wichtiges Instrument unserer Gesellschaft, dieses sollte auch genutzt werden und für ein offeneres Miteinander sorgen. Ganz direkt geht Frau Hartmann-Heesch auch mit ihren eigenen Werken um. Denn ein Text, der drei Tage auf dem Schreibtisch unbearbeitet herumliegt, wird weggeschmissen. Sie schreibt an einem sehr großen, uralten und schweren Holztisch, der von den Urgroßeltern ihres Mannes stammt.

Keine Angst vor dem leeren Blatt

Jungen Autoren empfiehlt sie sich mit einer Handvoll Leuten zusammenzutun und zu diskutieren. „Keine Angst vor dem leeren Blatt. Zwischendurch vielleicht Fenster putzen und raus in die Welt, denn die Geschichten kommen von allein.“ Raus in die Welt kann Frau Hartmann-Heesch zum Glück auch wieder. Auf ihrer Webseite Papiersinfonie kann man ihre Arbeit verfolgen und mehr erfahren. So auch mehr über das im Januar  erscheinende Buch  „Die Dinge, wie sie sind“.

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