„TogetherText“ – Der Text im Gegenwartstheater
Am gestrigen Abend begann die Konferenz „TogetherText“. In Kooperation mit Kampnagel diskutiert die Professur für Neuere deutsche Literatur/Theaterforschung der Universität Hamburg, die Theaterakademie Hamburg und die MA Performance Studies der Universität Hamburg in den nächsten Tagen über die aktuellen Verfahren der Produktion von Theatertexten.
Von Nele DeutschmannEiner der Trends, der sich in aktuellen Theaterproduktionen ausmachen lässt, besteht aus der Hinwendung zur Produktion von Texten, die nicht mehr im Vornherein von Autoren verfasst, sondern während der Proben oder sogar erst in der Aufführung gemeinsam mit dem Publikum entwickelt werden.
In der Folge entstehen immer mehr Modelle der Produktion und Inszenierung, die auf den Text, das Publikum, das Theater als Institution und die wissenschaftlichen Analysen Bezug nehmen und so die Sprache, den Raum und die ästhetischen Bedingungen neu und spannend reflektieren.
Publikum und Gesellschaft
Noch bis Samstag beschäftigen sich Wissenschaftler der Universität Hamburg sowie verschiedene Künstler auf Kampnagel mit diesen Möglichkeiten der Textproduktion in den szenischen Künsten.
Forschungen und Projekte werden vorgestellt, es gibt Lecture Performances, Vorträge, Roundtable-Diskussionen und verschiedene Impulse von Monika Gintersdorfer und Franck Edmond, Annemarie Matzke, Antje Pfundtner in Gesellschaft, Signa und Arthur Köstler, Frauen und Fiktion und weiteren.
Text und Performance
Bereits am Donnerstagabend begann die Tagung mit dem szenischen Beitrag „Suada“ der Studierenden des MA Performance Studies der Universität Hamburg unter der Leitung von Noah Holtwiesche.
Im Anschluss begeisterte die Choreographin Antje Pfundtner, die unter dem Label „Antje Pfundtner in Gesellschaft“ auftritt, mit einer Performance, bevor Intendatin Amelie Deuflhard und Martin Jörg Schäfer von der Universität Hamburg die Tagung offiziell mit einer Begrüßung eröffneten.
Bis an die Grenzen
Auch das Perfomance-Kollektiv Signa sprach in der Lecture Performance „Also sprach das Publikum“ von ihrer Arbeit. Das Kollektiv ist immer wieder durch spektakuläre Performances aufgefallen, die das Publikum gerne mal an seine Grenzen bringen. Sie gelten als eine der innovativsten Gruppen in ganz Europa.
Der Abend endete mit einem Gespräch zwischen Amelie Deuflhard, Anne Kersting, Signa und Arthur Köstler, Antje Pfundtner und Martin Jörg Schäfer. Noch bis Samstagmittag können diverse Programmpunkte wahrgenommen und eifrig mitdiskutiert werden.