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Christian Großeholz in seiner Werkstatt nahe der Kieler Straße. Foto: Sahra Vittinghoff
Christian Großeholz in seiner Werkstatt nahe der Kieler Straße. Foto: Sahra Vittinghoff
Gemeinnütziges Projekt

„Westwind“ – Mobilität für alle

Der Eimsbütteler Verein „Westwind“ beschafft und repariert Fahrräder, um diese an Bedürftige zu spenden. Die Idee entstand 2015, als die Zahl der geflüchteten Menschen in Hamburg stieg und ihre Unterkünfte häufig abgelegen waren.

Von Sahra Vittinghoff

Der mehrstöckige blassgelbe Altbau nahe der Kieler Straße sticht zwischen den benachbarten Gebäuden kein bisschen heraus. Der einzige Hinweis auf die ehrenamtliche Fahrradwerkstatt von Westwind Hamburg e.V. ist ein kleiner Aufkleber am Eingang. Und auch auf der Webseite erhält man keine genaue Auskunft zu den insgesamt zwei Standorten der Werkstätten.

„Das liegt daran, dass wir teilweise mit Jugendlichen zusammenarbeiten und daher einen geschützten Raum brauchen“, erklärt der 51-jährige Initiator Christian Großeholz. „Andererseits möchten wir einfach konzentriert arbeiten. Wenn permanent die Tür klingelt, unterbricht das den Arbeitsfluss.“ Denn hier macht das Team von Westwind gemeinsam mit ehemals Geflüchteten und Praktikanten Spendenfahrräder wieder verkehrssicher, um sie an Bedürftige weiterzugeben.

„Anfangs haben wir auf Masse gesetzt“

Ursprünglich gründeten Christian Großeholz und Carmen Wilckens ihr Projekt aufgrund der hohen Anzahl geflüchteter Menschen. Die meisten von ihnen seien an abgelegenen Orten untergebracht worden, wodurch ihnen die notwendige Mobilität für Erledigungen wie Behördengänge fehlte. Mit der Gründung von Westwind im Jahr 2015 sollte sich das ändern. Anfangs machten die Gründer Fahrräder mit den geringsten Mitteln lediglich fahrbereit. Inzwischen sei es ihnen möglich, sie wirklich instand zu setzen.

Jedes gespendete Fahrrad wird vor seiner Weitergabe repariert und fahrtüchtig gemacht. Foto: Sahra Vittinghoff
Jedes gespendete Fahrrad wird vor seiner Weitergabe repariert und fahrtüchtig gemacht. Foto: Sahra Vittinghoff

Ihre Fahrräder, Werkzeug und auch andere Gegenstände bezieht die Organisation vorwiegend über Spenden. Doch es gibt immer Mal wieder Aktionen, die ihre Arbeit zusätzlich unterstützen. Aktuell arbeiten sie mit den Hamburger Star-Tankstellen zusammen. Jede Person, die ihr Fahrrad an einer Star-Tankstelle spendet, bekommt als kleines Dankeschön ein Reflektorarmband, ein Erfrischungsgetränk oder einen kleinen Snack.

„Irgendwann sind Geflüchtete keine Geflüchteten mehr“

Abgesehen von ein paar Unterbrechungen arbeitet Christian Großeholz bereits seit 30 Jahren in der Fahrradbranche. Westwind ist seine erste gemeinnützige Organisation und obwohl sie sich ursprünglich nur auf Geflüchtete konzentrierten, weiten sie sich nun auf Einrichtungen von SOS Kinderdörfer, Jugend-WGs, Obdachlose und Bedürftige am Existenzminimum aus. Denn inzwischen leben und arbeiten die meisten Geflüchteten seit Längerem in Deutschland und sind Teil der Gesellschaft geworden.

Schulen mit Eingliederungsklassen arbeiten sehr gerne mit der gemeinnützigen Einrichtung zusammen. Denn Westwind bietet über Praktika jungen Geflüchteten nicht nur Praxiserfahrung in der Fahrradwerkstatt, sondern auch die Möglichkeit ihre Deutschkenntnisse in einem alltäglichen Kontext zu verbessern. Dementsprechend verstehen sie sich nicht nur als gemeinnützige Organisation, sondern auch soziales Projekt, in dem Menschen verschiedener Herkunft aufeinander treffen.

Wie erhalten Bewerber ihre Fahrräder?

Anfangs hat Westwind keine Nachweise für die Bedürftigkeit ihrer Bewerber verlangt. Allerdings ist dies nun aus organisatorischen Gründen notwendig. Bewerber können sich per Mail mit den entsprechenden Dokumenten auf die Warteliste setzen lassen. Die Wartezeit kann drei bis sechs Monate betragen, doch sobald ein geeignetes Fahrrad vorhanden ist, kontaktiert Westwind die Bewerber. Bei der Abholung wird zwar keine Bezahlung verlangt, aber das Team freut sich über Spenden.

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