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Tonbandgerät. Foto: Dennis Dirksen
Sie begannen als Schülerband, mittlerweile haben sie sich einen Namen in der deutschen Musikszene gemacht: die Indiepop-Band "Tonbandgerät". Foto: Dennis Dirksen
Magazin #14

Tonbandgerät: Viel Lärm um viel

Ein Tonbandgerät kann Momente aufnehmen, speichern und auf Knopfdruck abspielen lassen. Das faszinierte eine Eimsbütteler Musikgruppe so sehr, dass sie sich nach dem analogen Gerät zur Tonaufzeichnung benannte. Während der Audiorekorder nur noch etwas für Liebhaber ist, haben sich Ole Specht, Jakob Sudau, Isa und Sophia Poppensieker mit ihrer Indiepop-Band „Tonbandgerät“ einen Namen in der deutschen Musikszene gemacht.

Von Alicia Wischhusen

„Ich bin ein richtiges Weiher-Kind“, sagt Ole Specht, Sänger der Band Tonbandgerät. „Manchmal hab ich Samy Deluxe beim Bäcker um die Ecke getroffen“, erzählt er.

Ole Specht ist in Eimsbüttel aufgewachsen und ein echter Eimsbütteler, er erblickte das Licht der Welt – bei einer Hausgeburt im Hellkamp. Zu Schulzeiten, im Jahr 2007, gründete er mit Isa und Sophia Poppensieker, die Band Tonbandgerät, die 2010 durch den Schlagzeuger Jakob Sudau, einen Schulfreund, ergänzt wurde.

„Wir sind da eher reingeschlittert“

Was als ein Hobby von vier Freunden begann, wurde mit der Zeit größer und größer. Insgesamt drei Alben hat die Band bislang auf den Markt gebracht, das zweite Album „Wenn das Feuerwerk landet“ stieg 2015 auf Platz 11 der deutschen Charts. Eigentlich hatten sie einmal andere Pläne gehabt: Sophia Poppensieker wollte Detektivin werden, Jakob Sudau hätte am liebsten als Archäologe gearbeitet.

Foto: Dennis Dirksen
Im September 2018 erschien ihr drittes Album „Zwischen all dem Lärm“. Foto: Dennis Dirksen

Heute touren sie durch die ganze Welt: China, Israel und die USA. Auch dort haben die vier vor Publikum gespielt, das ihre Texte mitsingen konnte – und das, obwohl Tonbandgerät ausschließlich deutschsprachigen Indiepop macht. Als sie sich vor rund elf Jahren zusammengeschlossen haben, hat wohl keiner der Freunde mit einem solchen Erfolg gerechnet. „Wir haben uns nicht gegründet, um eine erfolgreiche Band zu sein, wir sind da eher reingeschlittert“, sagte Specht in einem Interview mit „1A Deutsche Hits“.

Vom Newcomer zum eigenen Open-Air-Konzert

Doch dann wurde die Band 2012 mit dem „New Music Award“ der ARD, einem Preis für junge Musiker und Bands in Deutschland, gekürt und im selben Jahr als „Hamburger Nachwuchs des Jahres“ ausgezeichnet. Heute hat Tonbandgerät die großen Bühnen in Hamburg erobert – egal ob Elbphilharmonie oder Große Freiheit.

2019 haben sie ihr erstes eigenes Open Air im Stadtpark geplant, das sie mit Freuden, aber auch ein wenig Nervosität, erwarten. Immerhin spielten hier schon Weltstars wie Lady Gaga, The Cure oder Pink!. „Der Stadtpark hat eine der schönsten Bühnen in ganz Hamburg“, meint Sänger Ole Specht.

Zwischen all dem Lärm

Die Ereignisse der vergangenen Jahre fasst der Titel des neuen Albums „Zwischen all dem Lärm“ treffend zusammen. Lärm müsse aber, sagt Sophia Poppensieker, nichts Negatives sein. Das beste Beispiel dafür ist ihre eigene Musik, ein Mix aus eingängigen, euphorischen Popmelodien und tiefgründigen Texten, die versuchen, das Leben zu fassen. Die Arbeit am dritten Album war intensiver denn je, Ole und Sophia hatten über 60 Songs geschrieben, von denen es letztendlich nur zwölf auf die neue Platte geschafft haben.

2013 gewann Tonbandgerät den HANS – Der Hamburger Musikpreis als bester Hamburger Nachwuchs des Jahres. Foto: Alicia Wischhusen
2013 gewannen die vier den HANS – Der Hamburger Musikpreis als bester Hamburger Nachwuchs des Jahres. Foto: Alicia Wischhusen

Zwischen all dem Lärm ist das Quartett nicht mehr so häufig in Eimsbüttel, wo sie den Großteil ihrer Jugend verbrachten und sich eigentlich vorgenommen hatten, nie erwachsen zu werden. „Wir haben uns mal geschworen, wir werden nie erwachsen / Wir werden einfach älter und den Rest werden wir lassen“, heißt es in der ersten Textzeile des Songs „Sekundenstill“, der auf dem zweiten Album „Wenn das Feuerwerk landet“ erschien.

In Eimsbüttel zu Hause

An die älteren und neueren Veränderungen der Osterstraße können sie sich trotzdem erinnern. Dass die Mc-Donald’s-Filiale in der Osterstraße durch einen Bioladen ersetzt wurde, stehe sinnbildlich für die Entwicklung des Viertels, meint die Gitarristin Sophia Poppensieker. Trotz Osterstraßenumbau sind einige Dinge geblieben wie sie sind und erinnern Ole Specht noch heute an seine Teenagerzeit in Eimsbüttel, so zum Beispiel die Movie-Star-Filiale. „Die Videothek gibt es noch?“, fragt der Sänger ungläubig. Dass sich diese neben Streamingportalen wie Netflix und Co. noch halten könne, verwundere ihn, obwohl auch er früher gerne durch die Filme des Leihgeschäfts gestöbert ist.

Nachdem die Band Albumentstehung und Tour nun hinter sich gelassen hat, haben Fans wieder die Chance, die Band in ihrem Heimatstadtteil anzutreffen. „Wir freuen uns immer, wenn wir auf der Straße angesprochen werden“, lacht Ole Specht.

Tonbandgerät live in der Elbphilharmonie:

Dieser Artikel erschien im Magazin #14.

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