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Pastor Jürgen Oppenheim begrüßt die Anwesenden. Foto: Robin Jaede
Große Bahnstraße

Es geht auch anders

Bei Informationsabenden zu geplanten Flüchtlingsunterkünften kommt es oft zu lautstarkem Protest aus dem Publikum. Bei der Veranstaltung zur Unterkunft an der Großen Bahnstraße ging es ausnahmweise deutlich konstruktiver zu.

Von Robin Jaede

An diesem Montagabend ist es bei Weitem nicht so voll wie bei den Informationsveranstaltungen zu den Flüchtlingsunterkünften am Hörgensweg oder Duvenacker in Eidelstedt. Lediglich 50 Interessierte sind in der Evangelischen Freikirche in der Torstraße in Stellingen versammelt, um sich über die Pläne der Stadt zum Wohnungsbau für Flüchtlinge zu informieren.

So wird die Flüchtlingsunterkunft gebaut

Neben Michael König, Leiter des Fachamts Sozialraummanagement beim Bezirksamt Eimsbüttel, präsentieren auch die Zentrale Koordinierungsstelle Flüchtlinge und der Träger der geplanten Unterkunft Fördern & Wohnen (F&W) das Projekt. Es geht um bauliche Fragen und Infrastruktur in der Umgebung. Das Gebäude wird nach dem geänderten Paragraphen 246 im Baugesetzbuch gebaut. Das heißt, dass die Stadt, um ihrer Unterbringungspflicht für Flüchtlinge nachzukommen, viele der sonst nötigen Genehmigungsverfahren aussetzten kann. Auf dem fraglichen Gelände kann daher ein Wohngebäude entstehen, obwohl die Fläche als Gewerbegebiet ausgewiesen ist. Das bedeutet aber auch, dass das Haus zunächst nur für Flüchtlinge bereitgestellt werden darf und nicht, wie sonst üblich, auch für andere Wohnungslose.

So soll das fertige Gebäude an der Ecke Große Bahnstraße/ Holstenkamp aussehen. Foto: Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration
210 Menschen werden künftig an der Großen Bahnstraße wohnen. Fotomontage: Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration

Der Bau soll im Juni beginnen und circa ein Jahr dauern. Der Entwurf sieht ein dreistöckiges Wohnhaus plus Staffelgeschoss vor – insgesamt also vier Etagen. Darin entstehen Wohnungen für 210 Menschen. Je nach Größe der Wohnung leben vier bis sechs Personen zusammen in zwei oder drei Zimmern. 40 Prozent der Bewohner sind Alleinstehend, 60 Prozent sind Familien.

Konstruktive Diskussion

Etwa eine Viertelstunde dauert die Präsentation, dann ist Zeit für Fragen. Meist geht es um die umliegende Infrastruktur. Speziell die Spielplätze der Nachbarschaft sind Thema. Durch das Gewerbegebiet seien wenig Spielflächen vorhanden. Der Spielplatz am der Großen Bahnstraße gegenüberliegenden Ziegelteich klein und in schlechtem Zustand. Michael König stellt Verbesserung in Aussicht: „Wenn Bedarf da ist, kann ich mir auch vorstellen, dass wir da mit einem Beteiligungsprogramm reingehen.“ Zudem seien ausreichend Schulen und Kindertagesstätten in geringer Entfernung zu erreichen, hieß es von König, genauso wie der Nahverkehr. Die S-Bahn-Station Diebsteich und die Bushaltestelle Armbruststraße sind in unmittelbarer Nähe. Nach der Infrastruktur ist der Bauprozess dran. Eine Anwohnerin erkundigt sich nach möglichen Bauschäden. Eine andere nach Schutzmaßnahmen gegen Bahnlärm. Versicherungen würde eventuelle Schäden bezahlen und Lärmschutzmaßnahmen seien geplant, antworten die Referenten.

Hilfsbereitschaft

Viele im Publikum hatten keine Fragen, sondern boten ihre Hilfe an. Diverse Organisationen waren gekommen, um sich über die Unterkunft zu informieren und sich mit dem Träger zu vernetzen. Pastor Jürgen Oppenheim bot die Räumlichkeiten der Kirche als Veranstaltungsraum an, viele trugen sich in die ausgelegten Ehrenamtslisten ein.

Die Veranstaltung insgesamt läuft deutlich reibungsloser, als viele in der Vergangenheit. Es fallen keine rassistischen Schlagworte, während die Referenten reden, wird nicht gebuht oder dazwischengerufen. Es entsteht der Eindruck, dass niemand hier ist, der die Unterkunft verhindern will. Zum Ende bleiben keine drängenden Fragen offen und niemand zeigt sich mit den Ergebnissen des Abends unzufrieden. Man merkt: Es geht auch anders.

Mehr Politik. Weitere Unterkünfte und Hilfsangebote für Flüchtlinge in Eimsbüttel.

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