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Bummel auf der Baustelle: Niels Annen (2.v.r.) besichtigt im Rahmen seiner Sommertour die Osterstraße. Foto: Matthias Berger
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Politik-Bummel auf der Osterstraße

Der Eimsbütteler Bundestagsabgeordnete Niels Annen (SPD) hat auf seiner Sommertour den Umbau der Osterstraße begutachtet. In die Begeisterung über die Neugestaltung der zentralen Einkaufsstraße mischten sich aber auch kritische Töne.

Von Matthias Berger

„Es gibt hier niemanden, der nicht unter der Baustelle leidet“, berichtet Frank Ebrecht, Prokurist bei Edeka-Niemerszein. Zwar komme die Mehrzahl der Kunden nicht mit dem Auto, dennoch sei die schlechte Erreichbarkeit ein Manko, das vor allem für Einzelunternehmer durchaus „existenzgefährdend“ sein könnte.“Wer nicht vorgesorgt hat, könnte Probleme bekommen.“

Dabei hat der Edeka-Markt an der Kreuzung zum Heußweg das Gröbste bereits überstanden. „Das war zwischenzeitlich schon heftig, weil direkt vor unserer Tür eine Dauerbaustelle war, wo sich augenscheinlich nichts getan hat“, blickt Ebrecht zurück. „Vor der Eingangstür war das Pflaster aufgerissen und einige Kunden sind über das Geröll gestürzt.“

Baustelle verunsichert Kunden

Mittlerweile ist die Baustelle gen Süden gewandert und befindet sich direkt vor der Ladentür der Glaserei Struckmann – zum Leidwesen von Angela Struckmann: „Meine Kunden rufen an und fragen, wann wir wieder gut erreichbar sind. Neulich hat eine Kundin angerufen und gesagt: ,Ich stehe an der Emilienstraße. Wie komme ich jetzt zu Ihnen?'“ In ihren Augen hätte der Ablauf der Baumaßnahme besser koordiniert werden können. Ebrecht stimmt zu: „Kleinere Abschnitte wären aus meiner Sicht besser gewesen. Vom Heußweg bis zum Schulweg ist derzeit alles dicht. Das ist uns anders versprochen worden.“

Niels Annen (2.v.l.) nimmt auf einer neu geschaffenen Bank an der Osterstraße Platz. Foto: Matthias Berger
Niels Annen (3.v.l.) nimmt an der Seite von Quartiersmanagerin Arlette Andrae (3.v.r.) auf einer der neu geschaffenen Bänke an der Osterstraße Platz. Foto: Matthias Berger

Insgesamt, betonen die Geschäftsleute jedoch, sei die Zusammenarbeit mit der Bezirksverwaltung gut gewesen. „Es wurde auf jedes Anliegen reagiert und versucht, eine Lösung zu finden“, betont Struckmann. Ein makelloses Zeugnis will Ebrecht der Verwaltung allerdings nicht bescheinigen. „Unglücklich ist, dass sich die Baustellen in dieser Zeit geballt haben. Der Schulweg war komplett aufgerissen, auch in der Lappenbergsallee wurde gebaut.“ Wichtig sei zudem die Kommunikation, dass man wisse, was passiert. „Das hätte besser laufen können“, meint Ebrecht.

Erhalt des Eimsbütteler Charakters

Mit dem vorläufigen Ergebnis des Umbaus sind die Geschäftsleute dagegen zufrieden. „Wir hatten Angst, dass das überkandidelt wird und der Eimsbütteler Charakter verloren geht. Das ist zum Glück nicht der Fall“, freut sich Ebrecht. Eine abschließende Bewertung sei aber erst möglich, wenn die Baumaßnahme komplett abgeschlossen ist.

Auch Bundestagsabgeordneter Niels Annen, der auf Einladung von Quartiersmanagerin Arlette Andrae gekommen war, zeigt sich angetan von der Neugestaltung der Osterstraße. „Ich bin begeistert. Es ist großzügiger und einladender geworden.“ Dass eine solche Maßnahme Schwierigkeiten für die Gewerbetreibenden mit sich bringe, sei leider nicht zu vermeiden. „Daher ist es wichtig, gut zu informieren, damit sich die Geschäftsleute darauf einstellen können. Das hat, wie ich gehört habe, mal besser und mal schlechter funktioniert.“

Aufenthaltsqualität als Trumpf gegen Internetkonkurrenz

Die Investition sei dennoch richtig gewesen, unterstreicht Annen. „Die Osterstraße ist ein wichtiges Zentrum für Eimsbüttel. Wir müssen verhindern, dass das Leben in den Quartieren durch große Einkaufszentren in der City platt gemacht wird.“ Hinzu komme die zunehmende Konkurrenz durch den Internethandel. Umso wichtiger sei eine gute Beratung und hohe Aufenthaltsqualität vor Ort. „Das Umfeld muss stimmen, und das tut es an der Osterstraße“, meint Annen.

Auch Uwe Giffei, SPD-Wahlkreisabgeordneter in der Hamburger Bürgerschaft, bezeichnet die Neugestaltung als „großen Wurf“, der sich gelohnt habe. „Es musste etwas passieren. Der Platz für Fußgänger und Radfahrer war viel zu eng.“ Er könne zwar die Klage über mangelnde Parkplätze verstehen, gerade von Seiten der Anwohner, die eh schon unter einem großen Parkdruck leiden. Gleichzeitig gebe es in einem Stadtteil wie Eimsbüttel eine große Konkurrenz um die Fläche. „Dabei muss man sehen, wie man den begrenzten Raum am besten für die Allgemeinheit nutzen kann. Da kann man nicht jedem hundertprozentig gerecht werden.“

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