Radwegchaos an der Hoheluftbrücke
Ende 2016 wurde der Radweg am Grindelberg zwischen der Isestraße und der Schlankreye/Oberstraße fertiggestellt. Nach dem Umbau hat sich jedoch gezeigt, dass es durch die neue Streckenführung zu Irritationen zwischen Rad- und Autofahrern kommt. Nun wird der Radweg wieder zurückgebaut.
Von Carolin MartzNach Analyse der Verkehrssituation haben der Landesbetrieb Strassen, Brücken und Gewässer (LSBG) und die zuständigen Behörden beschlossen, die neue Radwegführung in dessen ursprüngliche Form zurückzubauen. Erst Ende 2016 wurden die Modernisierungsarbeiten an den Radwegen im Grindelberg zwischen der Isestraße und der Schlankreye/Oberstraße fertiggestellt.
Seit dem 22. Februar wird der neue Radweg zurückgebaut. Ziel der rund zwei Wochen dauernden Arbeiten ist die Führung des Radverkehrs über den bestehenden Zebrastreifen rechts der Säulen. Im Rahmen der Rückbaumaßnahme werde die Ein- und Ausfahrt der Isestraße sowie stadtauswärts der rechte Streifen des Grindelbergs gesperrt, so die Verkehrsbehörde.
Neuer Radweg führt zu Problemen
Grund für den Rückbau sind Probleme, die im Zusammenhang mit den aus der Isestraße abbiegenden Autos aufgetreten sind. Vor allem Autofahrer, die aus der Isestraße kommen und rechts auf den Grindelberg abbiegen wollten, übersehen von links kommende Radfahrer. Dies ergab die Analyse des LSBG und der zuständigen Behörden. Die Autofahrer seien vor allem damit beschäftigt, eine Lücke zu finden, um auf den Grindelberg abbiegen zu können, und fahren häufig bis auf den Radfahrsteifen vor. Radfahrer würden dabei schnell übersehen.
Ursprüngliches Ziel der neuen Radwegführung war nach Angaben der Verkehrsbehörde eine möglichst gradlinige und komfortable Radwegführung. Dazu wurde der Radverkehr stadtauswärts links an den Säulen des Hochbahnviadukts „Hoheluftbrücke“ vorbei geführt.
Planungsfehler am Radweg
In der Mitteilung des Senats heißt es, dass nach der Erneuerung 2016 die „Verkehrsführung von den Verkehrsteilnehmern nicht so angenommen wird wie beabsichtigt“. Der Umbau samt Wegführung sei allerdings technisch und rechtlich einwandfrei. Wie hoch die Kosten für den Rückbau sind, stehe erst nach Abschluss der Maßnahme fest, erklärt Susanne Meinecke, Pressesprecherin der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation.
Dirk Lau vom Radfahrerverein ADFC Hamburg ist über die Erklärung der Stadt verwundert: „Die Planungsfehler als fehlendes Verständnis der Verkehrsteilnehmer für die neue Führung darzustellen ist ein durchsichtiges Manöver.“ Die Störung der Sichtverhältnisse durch die Säulen hätte bei einer Ortsbegehung auffallen können, erklärt er. Dennoch freut er sich darüber, dass der Fehler korrigiert wird.