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Herz zeigen. Foto: Julia Schwendner / www.juliaschwendner.com
Geburtstag

Happy birthday, Clubkinder!

Am 01. September ist es soweit: Der Clubkinder e.V. feiert seinen sechsten Geburtstag. Seit sechs Jahren bestimmt der gemeinnützige Verein die Hamburger Kulturlandschaft. Mit den unterschiedlichsten Veranstaltungen sammelt er Spenden für soziale Projekte. Ob Kniffelabend für Senioren oder Metalfestival – bei den Clubkindern ist für jeden etwas dabei.

Von Nele Deutschmann

Ehemals auf St. Pauli angesiedelt, hatten die Clubkinder irgendwann genug von Junggesellenabschieden, Helene Fischer und 40mal am Tag „Somebody that I used to know“. Es erwies sich einem ernsthaften Arbeiten als zuträglich, wenn sich nicht regelmäßig Leute in den Hausflur übergeben und deshalb Termine kurzfristig verlegt werden müssen, sagt Jannes Vahl, Gründungsmitglied der Clubkinder. Hochfiebrig erscheint er zum Termin. Das Spendensammeln des vergangenen Wochenendes im strömenden Regen hat seinen Tribut gefordert.

Auch die Agentur selbst wurde umgestaltet. Mit dem Umzug nach Eimsbüttel sollte ein Wandel einhergehen – weg vom Image eines „Sauf e.V.s“ und „Partyvereins“ hin zu repräsentativen Räumlichkeiten, die die seriöse Arbeitsweise des Vereins unterstreichen, erklärt Jannes. Mit ihrem sechsten Geburtstag sind die Clubkinder wieder ein Stück weit erwachsener geworden.

Der Tausendsassa-Verein

Der Clubkinder e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der mit einem einzigartigen Konzept und mittlerweile großem Netzwerk Spenden für soziale Projekte in Hamburg sammelt. Dies tun die Mitglieder mit dem, was sie am besten können: Mit Kultur und Medien. Sie veranstalten Konzerte, Lesungen und alle möglichen Arten von Events, auf denen Spenden gesammelt werden.

Die Ziele des Fördervereins sind extra breit aufgestellt, damit die verschiedensten sozialen Probleme gelöst werden können. Von Seniorenhilfe über Jugendliche, Gesundheit, Flüchtlingshilfe und Tierschutz ist alles dabei.

Jannes Vahl in Aktion. Foto: Julia Schwendner

„Etwas mit Medien“

Vor Entstehung der Clubkinder haben sich die Gründer in allen möglichen Bereichen „aufgeschlaut“, wie Jannes es nennt. Alle haben sie „etwas mit Medien“ gemacht und waren irgendwann an dem Punkt, an dem ihnen klar wurde, dass sie nicht mehr für die Industrie arbeiten wollen, jedoch genau wissen, wie sie funktioniert. Zielsicher können sie die Menschen mit dem versorgen, was sie brauchen. Dieses Vorwissen und ihr breitgefächertes Netzwerk kommt ihnen nun bei ihrer Arbeit zu Gute.

Die sieben Gründungsmitglieder sind noch immer dabei, aber es wurde ordentlich angebaut. Es gibt mittlerweile sechs Hauptverantwortliche für die Spendenzwecke. Zudem einen Verantwortlichen für ihren Club Unterm Strich, einen für die Musikförderung Klanglabor und jemanden für Events und Organisation. Insgesamt arbeiten 35 Leute im Büro in der Fruchtallee. Davon sind 15 von der Agentur Polycore und den Clubkindern und 20 freie Kreativschaffende, die unterschiedlich viel mit den Clubkindern zusammenarbeiten – die meisten jedoch sehr viel.

Die Nachwuchsförderung Klanglabor unterstützt junge Hamburger Musiker. Foto: Julia Schwendner

Ca. 800 Helfer hätte der Verein, wobei einige davon als eine Art „Schläfer“ bezeichnet werden können, die auf einzelne Gebiete spezialisiert sind, sagt Jannes stolz. Die Helfer kennen sich in ihrer Szene bestens aus und engagieren sich oft auch nur in den Bereichen mit ihren Kompetenzen.

Das folgt dem Konzept, dass sich die Leute im Verein verwirklichen können. Sie sollten „stattfinden“ und mit Spaß an die Sache herangehen. Nur so funktioniert es, eine Veranstaltung auch im strömenden Regen einen kompletten Samstag lang durchzuziehen. Das zeigt Jannes am eigenen Leib.

Mit Transparenz in die Zukunft

Klare Strukturen und eine saubere Arbeitsweise sind für die Clubkinder wichtig. Der Clubkinder e.V. hat eine Eventagentur gegründet – eine 100prozentige Tochter des Vereins, mit der ganz normal betriebswirtschaftlich gearbeitet werden kann. Alles was am Ende des Jahres übrig bleibt, fließt dann in das Spendenkonto. Verdienen tut daran daher keiner, sondern alles fließt in den Verein zurück und somit in Spendenprojekte.

Drei gemeinnützige Vereine sitzen im Büro. Neben dem Clubkinder e.V. noch einer für Tierschutz und eine digitale Hilfsplattform Help Here. Zudem noch die Clubkinder Event & Booking GmbH und die Kommunikationsagentur Polycore, die sich um Kommunikation, Design und sozial business kümmert. Diese unterstützt neben den Kunden auch immer im Wechsel soziale Projekte. So bleibt der Spaß bestehen und die Kreativen können sich bei der Unterstützung der Projekte ausprobieren und ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Verjüngung des Ehrenamts

Mit ihren Aktionen schaffen die Clubkinder es, das Ehrenamt zu verjüngen. Nicht mehr mit Blechbüchse auf dem Wochenmarkt, sondern digital, im Nachtleben und mit Konzerten. Helfen lieber mit Spaß als mit Betroffenheitsmiene. Langsam dringt es sogar zu größeren Kunden und auch in die Politik und zur Sozialbehörde vor. Für die jungen Helfer dürfe es ruhig ein „Halligalli-Verein“ mit vielen lustigen Veranstaltungen bleiben, dennoch ist der Verein erwachsen geworden, sagt Vahl. Noch immer im Bandshirt und voll tätowiert, treffen sich die Gründer mittlerweile auch mit den ganz hohen Tieren und versuchen, die Ideen voranzutreiben.

So wird im Moment geprüft, ob die Help-here-App als eine Ausweitung des Clubkinder-Gedankens zur Leadapp für Ehrenamt in Hamburg werden könnte. Mit ihr wäre auch eine nationale Ausbreitung als digitales schwarzes Brett theoretisch möglich. Während der Verein mal eben 20000 Euro für eine Obdachloseneinrichtung sammeln, übernimmt die App die alltäglichen Sorgen, die auch immer wieder an die Clubkinder herangetragen werden.

„Unterm Strich seid ihr im Club, Kinder!“ Foto: Julia Schwendner

Kein Nine-to-five-Job

Hauptmotivation der Arbeit im Clubkinder e.V. ist, dass die Mitglieder jede Woche etwas Sinnstiftendes aus ihrer Arbeit mitnehmen. Aus dem was sie können generieren sie Spenden für soziale Projekte. „Wir können unsere Gemeinnützigkeit und unsere Kreativität spielen lassen und davon leben – das macht einfach total viel Spaß“, sagt Jannes.

Dass es kein Nine-to-five-Job ist, liegt auf der Hand. Die Arbeit sei sehr erfüllend und mache Spaß, sagt Jannes. Dass er sie unendlich lang machen werde glaubt er jedoch nicht. Irgendwann werden sie sich wohl zur Ruhe setzen und andere den Verein weiterführen lassen, die auch vom Alter her der Zielgruppe näherstehen. Außerdem möchte Mitstreiter Joko noch Barbecue-Weltmeister werden. Jannes war gerade im Regenwald in Borneo und würde gerne irgendwann zurückkehren und in einer Tieraufzuchtstation oder einer Forschungsstation arbeiten. Den Regenwald zu retten sei ja auch recht anstrengend.

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