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Kay Gätgens bei der Vorstellung von Eimsbüttel 2040. Foto: Fabian Hennig
Bezirksamtsleiter Kay Gätgens vor der Leitbild-Karte vom Bezirk. Foto: Fabian Hennig
Stadtentwicklung

„Eimsbüttel 2040“: Der Bezirk rüstet sich für die Zukunft

Vorgestern stellte der Eimsbütteler Bezirksamtsleiter Ergebnisse einer Bürgerbefragung vor, bei der Eimbütteler ihre Wünsche und Vorstellungen über die Zukunft des Bezirks äußern konnten. Herausgekommen ist ein Leitbild, das dem Bezirk als Blaupause zur Stadtentwicklung dienen soll.

Von Fabian Hennig

Nach einem Jahr der Planung und Durchführung stellte Bezirksamtsleiter Kay Gätgens am Dienstagmorgen die Ergebnisse der Bürgerbefragung „Eimsbüttel 2040“ vor. Der Bezirk möchte mit der Umfrage auf die zukünftigen Herausforderungen reagieren. Denn laut Bezirksamt wächst Hamburg bis 2030 auf zwei Millionen Einwohner, bis 2040 werden insgesamt 25.000 Wohnungen in Eimsbüttel benötigt.

Zudem verfüge Eimsbüttel kaum über eigene Liegenschaften oder ungenutzte Brachflächen. Und in Hamburg ist Eimsbüttel der am dichtesten besiedelte Bezirk – 14 Prozent der Einwohner Hamburgs auf sechs Prozent der Fläche. Aus den Befragungen hätten er und seine Mitarbeiter ein räumliches Leitbild konstruiert, das zeige, wie das „Gesicht“ des Bezirks 2040 aussehen könnte, erklärte Gätgens bei der Veranstaltung.

Vier Kernpunkte für Eimsbüttel

„Wir verfügen über eine Vielzahl thematischer und stadtteilbezogener Einzelplanungen. Mit diesem „Masterplan“ können wir die Stadtentwicklung aus der Defensive in eine aktive Gestaltung bringen“, erläutert er. Dazu gehörten vor allem qualitative Grünflächen, lebendige Stadtteilkerne, neue Schnellbahnen und attraktive Magistralen.

Grünflächen sollen an bestehenden Orten erhalten bleiben. Das heißt auch: Die Eimsbütteler Landschaftsachse aus Grünzügen, Forst, Parks und Wasserflächen, die sich mitten durch den Bezirk zieht, bleibt Eimsbüttels starkes Rückgrat. Als verbindendes Element der Stadtteile sollen die Landschaftsachse und ein sich über den Bezirk erstreckendes Netz aus kleineren Grünflächen zum Beispiel durch bessere Wegeverbindungen gestärkt und für alle leichter zugänglich und erlebbarer werden.

Dem Leitbild entsprechend zeichnen sich urbane Kerne durch eine gute Mischung aus Einkaufen, Wohnen und Aufenthaltsqualität aus. Die Zentren in den Stadtteilen sollen in diese Richtung konsequent entwickelt werden. Ziel ist es, durch dichtere und höhere Bebauung auch Zentren wie zum Beispiel den Tibarg in Niendorf attraktiv als Einkaufsstandort und gleichzeitig als Wohnstandort zu machen. Diesem Bild sollen auch die großen Verkehrsachsen folgen. Durch den geplante Rückgang von Lärm und Emissionen sollen sich gute Entwicklungsperspektiven bilden.

Entwicklungskonzept Eimsbüttel 2040 - Leitbild. Quelle: Bezirksamt Eimsbüttel
Entwicklungskonzept Eimsbüttel 2040 – Leitbild. Quelle: Bezirksamt Eimsbüttel

Magistralen und Hauptverkehrsstraßen sollen so umgestaltet werden, dass sie urbane, attraktive Straßen mit Aufenthaltsqualität sind. Beispiel dafür ist die Hoheluftchaussee: In Teilen der Straße wurde bereits höher gebaut, die Wohnungen verfügen über modernen Lärmschutz, in den Erdgeschossen siedelte sich Gastronomie und Gewerbe an, Fuß- und Radwege sind neu gestaltet worden.

Ein Punkt der von den Eimsbüttelern konsequent gefordert wurde, ist der Ausbau der Infrastruktur. Gätgens zufolge sei das Schnellbahnnetz der stärkste Motor für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung. Diese seinen ein attraktives Angebot für das veränderte Mobilitätsverhalten der Menschen. Vor allem Lokstedt und Stellingen werden von dem geplanten Bau der U5 profitieren, Eidelstedt und Schnelsen von der S-Bahn 21.

Gätgens „Bilder“ von Eimsbüttel

Neben den Vorschlägen und Wünschen der Eimsbütteler hat Kay Gätgens auch eine eigene Vision von Eimsbüttel. Beim Erzählen dieser drei „Bilder“, wie er es nennt, gerät er ins Schwärmen. Im Moment würden 120.000 PKW täglich Schnelsen und Stelligen zerschneiden.“Wenn 2024 der Autobahndeckel fertig ist, werden zwei Stadtteile zusammengewachsen sein“, erzählt der Bezirksamtsleiter. Nach Abschluss der Bauarbeiten wäre es leise und es gebe eine neue Parkanlage und Kleingärten.

Neben dem schon im Bau befindlichen Autobahndeckel gehören allerdings noch zwei neue Ideen zu Gätgens Vision: Der Eimsbütteler Marktplatz und die U5. „Der Marktplatz ist ja gar kein Marktplatz“, erklärt Gätgens. Das sei nur eine große Verkehrskreuzung und es sei dort überhaupt nicht belebt. Das wolle er ändern: Kriegsschäden beheben, neue Wohnungen bauen, neues Gewerbe schaffen und eventuell einen Kreisverkehr anstelle der Ampeln setzen. Zudem könne mit dem geplanten und in der Nähe befindlichen Bahnhof „Diebsteich“ eine Belebung erfolgreich funktionieren.

Der mögliche Linienplan der U5. Quelle: HVV
Der mögliche Linienplan der U5. Quelle: HVV

Ein weiteres Thema ist die Grindelallee. Er wünsche sich, dass die U5 Mitte der 2030er Jahre untertage entlang der Grindelallee fahren und die hoch frequentierte Metrobuslinie 5 ersetzen wird. Am besten führerlos und im zwei-Minuten-Takt. Auf der Grindelallee wäre dann wieder mehr Platz für Fussgänger, Radfahrer und Cafés. „Und die Grindelallee hieß jawohl früher Allee, weil es dort Bäume gab. Und mit Bäumen könnte es auch wieder eine Allee werden“, lacht er.

Leitbild für Eimsbüttel – und Hamburg?

Um auf die Ergebnisse zu kommen, wurden Bürger sowohl online wie auch in direktem Dialog befragt – im Rahmen einer „aufsuchenden Beteiligung“ auf Wochen- und Weihnachtsmärkten und an Schulen, wie auch über Edgar Cards in Gastronomien. Insgesamt beteiligten sich knapp 1.000 Bürger. Die meisten Beiträge und Kommentare entfielen auf die Themenblöcke Mobilität und Infrastruktur (56%), Freiraum und Grün (17%) und Wohnen (10%).

Mit der Form der Bürgerbeteiligung und dem Ziel eines Leitbildes hat der Bezirk mit dem Projekt „Eimsbüttel 2040“ ein Pilotprojekt für Hamburg geschaffen. „Ich würde das auch den anderen Bezirken empfehlen“, sagt Gätgens. „Wir sollten der Entwicklung der Stadt nicht hinterherlaufen.“ Und dafür müsse natürlich auf die Bedürfnisse und Wünsche der Bürger eingegangen werden. „Wir im Bezirksamt sind froh, dass wir einen Rahmen für uns formuliert haben.“

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