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Anja Poggensee im Interview. Foto: Özgür Uludag
Interview

Pferdefleisch – Auf den Geschmack gekommen

Seit mehr als hundert Jahren gibt es die Rosschlachterei in der Müggenkampstraße. Der aktuelle Pferdefleischskandal schadet ihr keineswegs. Das alteingesessenen Geschäft profitiert sogar davon: Viele Eimsbütteler haben Pferdefleisch durch den Skandal erst für sich entdeckt.

Von Ada von der Decken

EN: Hat der Pferdefleisch-Skandal Ihnen eher geschadet oder genutzt?

Anja Poggensee: Der Skandal war für unser Geschäft eher positiv. Wir haben viele neue recht junge Kunden, die Pferdefleisch einfach mal ausprobieren wollen. Aber es sind auch viele ältere, die Pferdefleisch noch von früher kennen und mal wieder hergekommen. Die waren vielleicht vor 20 oder 30 Jahren zuletzt hier und haben sich jetzt erinnert. Nach dem Motto: Ach, da war doch noch was. Da gucke ich mal wieder vorbei.


EN:
Wie wirkt sich das auf Ihren Umsatz aus?

Anja Poggensee: Auf die letzten zwei Wochen bezogen hatten wir etwa 20 Prozent mehr Umsatz.


EN:
Kennen Sie den Effekt von anderen Skandalen – zum Beispiel BSE?

Anja Poggensee: Ja, aber das war viel extremer. Damals mussten wir ja sogar das Geschäft schließen, weil wir kein Fleisch mehr hatten. Da war die Nachfrage wirklich riesig. Das kann ich mit diesem Skandal nicht vergleichen.


EN:
Was macht Pferdefleisch aus?

Anja Poggensee: Erstens finde ich persönlich Pferdefleisch wesentlich angenehmer, als Rind oder Schwein. Und zum anderen, wenn man den Cholesterin- und Fettgehalt usw. vergleicht, ist es sogar gesünder.


EN:
Und preislich?

Anja Poggensee: Sie dürfen natürlich nicht die Supermärkte als Maßstab nehmen, sondern Schlachter und da ist es doch bedeutend günstiger, als Rind und Schwein.


EN:
Ihre Auslage sieht aus wie bei jedem Schlachter.

Anja Poggensee: Alles was Sie vom Rind kriegen, bekommen Sie auch hier. Braten, Filet. Am meisten verkaufen wir Rollfleisch und Gulasch und Steaks.


EN:
Es gibt doch keine Pferde-Massenzucht. Wo kommen diese Pferde her?

Anja Poggensee: Richtig, Massenzucht gibt es überhaupt nicht. Deshalb ist auch immer unterschiedlich viel auf dem Markt verfügbar. Wenn man Glück hat, bekommt man eine ganze Menge. Es gibt aber auch mal Wochen, wo man gar nichts hat.


EN:
Woher beziehen Sie die Pferde?

Anja Poggensee: Die meisten Pferde kommen aus Schleswig-Holstein: Von Bauern oder Zuchtbetrieben.  Die müssen sich von ihren Pferden verabschieden, weil die sich verletzt haben oder nicht mehr brauchbar sind für die Zucht.

Die Rosschlachterei gibt es seit 1909 in Eimsbüttel.

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