Grüne Welle: Ampeln kommunizieren mit Autos
In Vorbereitung auf den Weltkongress für intelligente Verkehrssysteme (ITS) hat die Stadt Hamburg einen Ampelphasenassistenten erfolgreich getestet. Mehrere dieser ausgerüsteten Ampeln stehen in Eimsbüttel.
Von Fabian HennigEs klingt wie eine Szene aus der Zukunft: Ampeln kommunizieren mit Autos, damit diese immer grünes Licht haben und flüssig durch den Verkehr gelangen. Dass das keine ferne Zukunftsmusik mehr ist, zeigte die Stadt Hamburg kürzlich in Lokstedt. Zwischen der S-Bahn-Station Stellingen und dem Lokstedter Steindamm wurde vorgeführt, wie die digitalen Ampelhelfer funktionieren.
Mit den 60 Testampeln wurde das Experiment nun abgeschlossen und in einem nächsten Schritt sollen Fördergelder beantragt und weitere Unternehmen gewonnen werden. Bis 2020 sollen von 1.750 Hamburger Ampeln 1.000 Ampeln entsprechend ausgestattet werden.
Grüne Welle
Vergleichbar mit einer „grünen Welle“ bekommen die Autofahrer angezeigt, in welchem Tempo sie am besten fahren sollten, um möglichst nicht an einer Ampel anhalten zu müssen. Sollte das im Rahmen der erlaubten Geschwindigkeit nicht möglich sein, zählt ein Countdown die Zeit bis zur nächsten Grünphase. Das schone die Umwelt und die Nerven, so die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI).
Weiter erklärt die Behörde, dass unnötiges Verzögern, Anhalten und Beschleunigen an Ampelsignalen zu höherem Energieverbrauch und Schadstoffausstoß führe. Auch der zuständige Senator Frank Horch freut sich über den erfolgreichen Testbetrieb: „Wir haben uns auf den Weg Richtung Mobilität von Morgen gemacht und sind wieder ein gutes Stück vorangekommen.“
Im Ergebnis hätte man eine Entwicklung, die funktioniere, innovativ sei und den Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern einen echten Mehrwert biete.
Hamburg hat einiges vor
In Vorbereitung auf den Weltkongress für intelligente Verkehrssysteme (ITS) im Jahr 2021 in Hamburg werden derzeit vermehrt neue Technologien für die Verkehrsinfrastruktur ausprobiert. Insgesamt gehören dazu 30 ITS-Projekte in sechs Handlungsfeldern. Darunter eine Teststrecke für automatisiertes und vernetztes Fahren, das On-Demand-Shuttle in Osdorf und Lurup, Sensoren-Einbau in Parkplätze, Wärmebildkameras für Verkehrslagen und ein Radverkehrs-Zählnetz. Und eben das automatisierte Ampelsystem.
Nicht nur Autofahrer sollen von den Ampeln profitieren: „Da die Rohdaten allen interessierten Nutzern zur Verfügung gestellt werden sollen, können die Ampelzeitprognosen schon bald in weiteren Anwendungen genutzt werden“, so die BWVI.