Für Eimsbüttel in den Bundestag: Das sind die Direktkandidaten
Wer zieht für Eimsbüttel in den Bundestag? Das entscheidet die Bundestagswahl, die voraussichtlich im Februar stattfindet. Welche Direktkandidaten bereits feststehen.
Von Julia HaasDie Ampelkoalition ist aufgelöst, Deutschland steht vor Neuwahlen. Diese finden voraussichtlich am 23. Februar 2025 statt – über ein halbes Jahr vor den eigentlich angesetzten Wahlen im September.
In jedem Wahlkreis können Parteien Direktkandidaten aufstellen. Sie werden über die Erststimme gewählt. Wer im Wahlkreis die meisten Stimmen erhält, soll diesen im Bundestag vertreten. Bei den letzten Bundestagswahlen 2021 hat Till Steffen von den Grünen das Direktmandat für den Wahlkreis Eimsbüttel gewonnen. Wer geht bei den vorgezogenen Wahlen ins Rennen?
Neuwahlen im Februar
Nachdem die Regierungskoalition von SPD, Grüne und FDP geplatzt ist, hat Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigt, am 16. Dezember 2024 die Vertrauensfrage zu stellen. Es ist davon auszugehen, dass diese scheitert und im Anschluss Neuwahlen stattfinden – diese wären voraussichtlich am 23. Februar 2025.
2021 ging das Direktmandat an die Grünen
Für die Grünen tritt erneut Till Steffen als Direktkandidat des Wahlkreises Eimsbüttel an. Er wurde bereits im September von den Grünen-Mitgliedern dazu ernannt. „Ich freue mich sehr über die erneut große Unterstützung meines Kreisverbandes. Gemeinsam werden wir bei der nächsten Bundestagswahl wieder das Wahlkreismandat in Eimsbüttel sichern“, sagte Steffen.
Bei der Bundestagswahl 2021 erreichte Steffen 29,9 Prozent der Erststimmen und setzte sich damit gegen seine Kontrahenten der anderen Parteien durch.
Steffen ist studierter Jurist. Er war von 2008 bis 2010 und von 2015 bis 2020 Justizsenator in Hamburg. Zuvor war er unter anderem Grünen-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksversammlung Eimsbüttel.
Vertrauter von Olaf Scholz folgt auf Niels Annen
Im Juli hatte SPD-Politiker Niels Annen angekündigt, bei der nächsten Bundestagswahl nicht erneut zu kandidieren. Bis auf eine Unterbrechung von 2010 bis 2013 saß Annen seit 2005 als Abgeordneter für Eimsbüttel im Bundestag. Sein Nachfolger soll Wolfgang Schmidt sein, der seit Dezember 2021 Kanzleramtsminister von Olaf Scholz ist. Er tritt als Direktkandidat für die SPD an.
„Ich freue mich, jetzt direkt mit euch loszulegen. Für Eimsbüttel. Für die großartigen Menschen hier. Für eine Politik, die innere, äußere und soziale Sicherheit nicht gegeneinander ausspielt“, schrieb Schmidt nach seiner Wahl zum Direktkandidaten auf Instagram.
Der Hamburger gilt als enger Vertrauter von Olaf Scholz. Vor seiner Arbeit als Chef des Bundeskanzleramts war der 54-Jährige Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen.
Ehemaliger Vorsitzender CDU Hamburg will in Bundestag einziehen
Die CDU schickt Roland Heintze ins Rennen um das Direktmandat für Eimsbüttel. Er folgt damit auf Rüdiger Kruse, der 2021 um das Mandat buhlte.
Heintze war von 2004 bis 2015 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Die darauffolgenden fünf Jahre hatte er den Vorsitz der CDU Hamburg inne.
Noch nicht alle Direktkandidaten gewählt
Für die Linke tritt Nikolai Drews als Direktkandidat an. Er wohnt in Eimsbüttel und ist Mitglied der Linksfraktion in der Bezirksversammlung Eimsbüttel. Drews ist Sozialwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Energiewende.
Bei der letzten Bundestagswahl kandidierte Żaklin Nastić für die Linke im Wahlkreis Eimsbüttel.
Wer als Direktkandidat für die FDP ins Rennen geht, stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels noch nicht fest.
So läuft die Wahl ab
Alle Wahlberechtigten haben bei der Bundestagswahl zwei Stimmen: Mit der Erststimme werden Personen, also die Direktkandidaten in den Wahlkreisen, gewählt. Die Zweitstimme bezieht sich auf die Parteien. Das Ergebnis bestimmt, wie viele Sitze welche Partei im Bundestag erhält.
Die Sitze, die der Partei zustehen, werden zunächst mit den gewählten Direktkandidaten besetzt. Danach folgen die Kandidaten und Kandidatinnen auf den zuvor festgelegten Landeslisten. Bei der letzten Bundestagswahl zog beispielsweise Niels Annen von der SPD nicht über das Direktmandat, sondern über die Landesliste in den Bundestag ein.
Das ändert sich bei der Bundestagswahl 2025
Bisher war es so: Wenn von einer Partei mehr Direktkandidaten gewählt wurden, als ihnen Sitze durch die Zweitstimme zustanden, gab es sogenannte Überhang- und Ausgleichsmandate. Diese führten dazu, dass wesentlich mehr Abgeordnete im Bundestag saßen als eigentlich vorgesehen. Regulär gibt es 598 Sitze im Bundestag, nach der letzten Wahl sind jedoch 734 Abgeordnete eingezogen.
Eine Wahlrechtsreform von 2023 soll das nun ändern. Sie sieht eine Begrenzung auf 630 Bundestagsmandate vor. Das bedeutet: Es ist möglich, dass Politiker, die ein Direktmandat gewinnen, nicht in den Bundestag einziehen – nämlich dann, wenn das Zweitstimmenergebnis weniger Sitze vorsieht, als Direktmandate gewonnen wurden. Wer nicht einzieht, bestimmt dann der relative Erstimmenanteil der Kandidaten.
Hinweis: Wir aktualisieren diesen Artikel, sobald weitere Informationen zu den Direktkandidaten bekannt sind.
Update, 11. Dezember 2024, 9:45 Uhr: Wir haben den Artikel um die Informationen zu Nikolai Drews ergänzt.
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