
Leopardenbaby und zweiter Tigerwelpe gestorben
Bei Hagenbeck starben in den letzten Wochen gleich drei junge Wildkatzen. Nach dem zweiten Tigerbaby starb auch ein Leopardenjunges vergangenen Donnerstag.
Von Robert BeckerDie frohe Botschaft vom Nachwuchs in Hagenbeck passte ideal zum freundlicher werdenden Wetter. Innerhalb weniger Wochen sind im Tierpark drei junge Wildkatzen zur Welt gekommen. Freitag dann aber die schlechte Nachricht: Nach dem ersten Welpen ist auch das zweite Tigerbaby gestorben – und ein Leopardenjunges knapp sechs Wochen nach dessen Geburt.
Jungtiere lebten nur wenige Wochen
Der Leopardenwelpe wurde von Tierpflegern am vergangenen Donnerstag tot in der Wurfbox neben Mutter Basma aufgefunden. Die Ursache für den plötzlichen Tod des Mitte April Geborenen ist noch unklar. Anders als die Tigerbabys stand der Leopardennachwuchs nicht so stark im medialen Fokus, obwohl es sich auch um eine bedrohte Tierart – den Nordchinesischen Leoparden – handelt. Nach Aussage einer Sprecherin des Tierparks sind drei Sterbefälle in so kurzer Zeit bei den Wildkatzen nicht unbedingt ungewöhnlich. Bei Wildkatzen ist allgemein die Gefahr, dass der Nachwuchs die ersten Wochen und Monate nach der Geburt nicht überlebt, hoch. Bereits 2009 starben im Tierpark Hagenbeck zwei Jungleoparden nach gut acht Wochen.
Die beiden Tigerwelpen von Anfang Mai waren der erste Wurf der Tigermutter Maruschka. Am 19. Mai starb zunächst eines der beiden Jungtiere, gut eineinhalb Wochen später wurde auch das zweite Tigerbaby tot aufgefunden. Der erste Nachwuchs gilt hinsichtlich der Überlebenschancen als besonders gefährdet.
Den Jungtieren steht – wenn sie die kritischen Monate nach der Geburt überleben und im Zoo großgeworden sind – ein Leben außerhalb der Gehege in Aussicht. Mithilfe des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms der EAZA sollen die gefährdeten Wildbestände in den Wäldern Nordostasiens vergrößert werden. Die Tigereltern Maruschka und Lailek, die 2011 beide in Zoos zur Welt kamen und seit 2014 in Hagenbeck zusammenleben, nehmen erstmals am Programm teil. Der Sprecherin des Tierparks zufolge sind beide wohlauf. Da Sibirische Tiger generell kurze Zyklen und Tragzeiten haben, ist es nicht auszuschließen, dass noch 2015 erneut Nachwuchs bei Hagenbeck ins Haus steht.