Neue Ermittlungen der Staatsanwaltschaft im Fall „Yagmur“
Der Tod des dreijährigen Mädchens Yagmur aus Hamburg-Billstedt liegt nun bereits einige Monate zurück. Doch es kommt in diesem Fall keine Ruhe auf. Aktuell wird gegen das Bezirksamt Eimsbüttel ermittelt.
Von Henrike HapkeDie Staatsanwaltschaft Hamburg hat dem Vernehmen nach im Bezirksamt Eimsbüttel und Bezirksamt Mitte Akten zum Fall Yagmur sichergestellt. Das dreijährige Mädchen war am 18. Dezember an den Folgen schwerer Misshandlungen verstorben.
Bereits im Januar dieses Jahres wurden Vorwürfe laut, dass das Bezirksamt Eimsbüttel keine ausreichenden Maßnahmen getroffen habe, um Yagmur vor Übergriffen zu schützen. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft Hamburg laufen zurzeit Ermittlungen gegen verschiedene Personen, welche im Laufe der Zeit für die Betreuung von Yagmur zuständig waren.
Nun konnte die Staatsanwaltschaft Unterlagen sicherstellen, welche die Untersuchungen voranbringen könnten. Entgegen anders lautender Medienberichte, so die Staatsanwaltschaft Hamburg, habe es allerdings keine Razzien gegeben. Die Unterlagen seien von den Ämtern aus freien Stücken herausgegeben worden nachdem die Beschlüsse hierfür vorlagen.
Im Fall des Todes von Yagmur wird aktuell wieder ermittelt.
Die im Dezember 2013 verstorbene Yagmur (wir berichteten im Januar) wuchs nach ihrer Geburt in einer Pflegefamilie auf, jedoch hatte sie weiterhin Kontakt zu ihren leiblichen Eltern. Diese stehen unter Verdacht, ihre Tochter während mehrerer Besuche misshandelt zu haben. Daraufhin hatte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen die leiblichen Eltern aufgenommen.
Trotz der eingeleiteten Untersuchungen konnte Yagmur nicht gerettet werden und verstarb am 18. Dezember. Die Obduktion ergab, dass sie eine Leberriss erlitten hatte und den daraus resultierenden inneren Blutungen erlag. Die Eltern der kleinen Yagmur sitzen in Untersuchungshaft. Es gibt jedoch weiterhin Klärungsbedarf, welche Rolle Jugendamtsmitarbeiter in diesem tragischen Fall spielten.