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Die Fahrradfahrer sollen künftig auf der Straße fahren. Quelle: Argus

Osterstraße mit Rhythmus

Die Osterstraße wird umgestaltet. Das hat das Bezirksamt im Dezember 2012 beschlossen. Die Bürger und Geschäftsbetreiber wurden auf Veranstaltungen informiert und brachten ihre Vorschläge ein, zuletzt im Sommer 2014 im Container auf dem Fanny-Mendelssohn-Platz. Am Montag wurde das Ergebnis präsentiert.

Von Anja von Bihl
Im Hamburg-Haus Doormannsweg. Foto: Anja von Bihl
Im Hamburg-Haus Doormannsweg. Foto: Anja von Bihl

Der Saal im Hamburg-Haus am Doormannsweg ist voll, als die vom Bezirksamt Eimsbüttel beauftragten Verkehrs- und Freiraumplaner den Vorentwurf vorstellen, der aus den Wünschen und Anregungen der Bürger entstanden ist. Gänzlich vom Tisch ist die Forderung „Osterstraße autofrei“. Weiterhin sollen alle Verkehrsmittel die Straße im Zentrum Eimsbüttels nutzen können.

Dagegen wird über Tempo 30 noch verhandelt, hier gibt es verkehrsrechtliche Probleme.

Wie es aussehen soll

Was das Bild der Osterstraße deutlich verändern wird: Die Radwege werden auf die Straße verlegt. Diese sogenannten Schutzstreifen sollen 1,50 Meter breit werden und durch einen unterbrochenen Strich und große Fahrradsymbole deutlich gekennzeichnet sein. Kinder unter zehn Jahren dürfen weiter auf dem Gehweg fahren, ihre Eltern auch.

Wo Bäume stehen oder Grundstückseinfahrten sind, geht es nicht, aber dazwischen soll die Fahrbahn verbreitert und durch einen gepflasterten und an manchen Stellen bepflanzten Mittelstreifen unterteilt werden. Dadurch werde die Straße „rhythmisiert“, sagt Thomas Tradowsky vom Kontor Freiraumplanung. Und Tanja Piening vom Bezirksamt Eimsbüttel ergänzt, dass durch das wechselnde Bild die Stimmung der Autofahrer angeregt werden solle. Davon verspreche man sich, dass sie langsamer und aufmerksamer fahren.

Die 113 vorhandenen Straßenbäume bleiben bis auf acht erhalten. Es werden aber 40 weitere neu gepflanzt, sodass die Osterstraße insgesamt grüner wirkt. Dazu kommen mehr Sitzelemente, die zum Verweilen einladen sollen.

Zwischen den Straßenbäumen entstehen „Parktaschen“. Hier soll nicht schräg geparkt werden, sondern parallel zur Fahrbahn. Die Parkfläche ist breiter, sodass sie auch von kleineren Lastwagen für den Anlieferverkehr der Geschäfte genutzt werden kann.

Mittelstreifen mit Pflanzen. Foto: Anja von Bihl
Mittelstreifen mit Pflanzen, Fahrbahnrand mit Fahrradbügeln und Parktaschen. Foto: Anja von Bihl

Sorgenkind Parken

Viele der Fragen nach der Vorstellung des Entwurfs drehen sich um das Thema Parken. Denn vorgesehen ist, dass von den bisherigen 220 Abstellplätzen die Hälfte wegfällt. „Es ist ja jetzt schon so voll, wie soll ich da einen Parkplatz finden, wenn ich mal schwere Sachen wie Getränkekisten einkaufen muss?“ sorgt sich eine Frau.

Ein anderer spricht von „Irrsinn“ – weil alles zugeparkt sei, würden Anlieferer und Paketdienste dann auf der Fahrbahn stehenbleiben müssen und den Verkehr zum Erliegen bringen. Jemand weist darauf hin, dass manche Fahrzeuge laut Parkschein oft stunden- und manchmal tagelang Stellplätze besetzten.

Die Antwort auf wildes Parken heiße Kontrolle, sagt Michael Großmann vom beratenden Ingenieurbüro SBI. Grundsätzlich solle nur Kurzparken erlaubt sein. Es gebe eine Absichtserklärung der Behörde, für mehr Kontrolle zu sorgen. Im übrigen seien die Geschäftsinhaber in der Osterstraße befragt worden. Demnach kämen die Kunden in der Hauptsache zu Fuß und mit dem Rad. Nur 13 Prozent nutzen zum Einkaufen in der Osterstraße das Auto.

Um Parkraum zu schaffen, bietet der Besitzer eines großen Grundstücks an, unter dem Henry-Vahl-Park eine Tiefgarage zu errichten. Darüber sei man seit einiger Zeit im Gespräch, sagt Birgit Fuhlendorf vom Bezirksamt. Die Anwohner seien sich da aber noch nicht einig.

Auch andere Bedenken gibt es: Würden Kinder durch die Mittelstreifen nicht dazu verleitet, einfach auf die Straße zu laufen, weil der Weg zum Mittelstreifen so kurz ist? Tanja Piening meint, man gehe genau vom gegenteiligen Effekt aus, da die Kinder die Straße besser überblicken könnten.

Baubeginn Mitte 2015

Der Vorentwurf wird im nächsten Schritt den Trägern der öffentlichen Belange zur Stellungnahme vorgelegt, sagt Michael Großmann. Das sind beispielsweise der HVV, Polizei und Feuerwehr, aber auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Deren Vorschläge arbeitet das Bezirksamt in den Entwurf ein.

Sollte dies nicht zu erheblichem Änderungsbedarf führen, kann etwa im Mai oder Juni 2015 mit dem ersten Bauabschnitt vom Schulweg bis zum Heußweg begonnen werden. Auch ein Teil des Heußwegs selbst soll nach Möglichkeit schon mit einbezogen werden. Der zweite Abschnitt zwischen Heußweg und Methfesselstraße soll nach dem Vorentwurf in einem Kreisel enden und etwa Anfang 2016 vollendet sein.

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Fotos: Anja von Bihl+Argus

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