
Osterstraßenumbau: Bezirkspolitik ist zufrieden
Der Osterstraßenumbau ist in vollem Gange. Die Eimsbütteler Bezirksabgeordneten äußern sich überwiegend positiv zum Ablauf der Baumaßnahmen. Kritik gibt es nur an der Parkplatz-Situation. Ein Meinungsbild.
Von Marthe-Marie NowakDer Ablauf des Osterstraßenumbaus wird von den meisten Politikern als sehr positiv bewertet. „Ich bin begeistert von der Organisation und wie schnell das alles läuft“, so Ellen Schuttrich (CDU). Sie hätte nicht gedacht, dass die Kreuzung am Heußweg zum Osterstraßenfest fertig wird. Auch Anne Schum (SPD) äußerte sich positiv zum Zeitmanagement. Nur Hartmut Obens (Die Linke) begegnet dem Umbau mit gemischten Gefühlen. Er empfinde einerseits Freude über das Kommende, andererseits stelle er sich die Frage, welche Folgen der Umbau mit sich bringe und inwiefern sich die Situation in der Osterstraße nach dem Umbau verändern wird. Dennoch unterstützt die Linke die Baumaßnahmen in der Einkaufsstraße.
Kritik an Parkplatznot
Lediglich mit der Parkplatzsitutation sind CDU und FDP nicht einverstanden. Ellen Schuttrich sagt, die rot-grüne Koalition einschließlich Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke (SPD) gehe nicht ausreichend auf diese Problematik ein. Sie wünsche sich, dass gleichermaßen etwas für Fußgänger, Rad- und Autofahrer getan werde. Es gebe viel zu wenig Parkraum. Die Straße sei ein Mischgebiet: Schließlich gebe es den Lieferverkehr, Anwohner, die Kundschaft der umliegenden Geschäfte und die Patienten der Arztpraxen. Da künftig nur noch längs statt schräg geparkt weden darf, werde sich die Situation auch nach dem Ende der Bauarbeiten nicht verbessern. Dass die Pläne für eine Quartiersgarage scheiterten, hält Ellen Schuttrich für „Schikane“. Burkhardt Müller-Sönksen (FDP) sieht in der Parkplatzproblematik eine Gefährdung der dortigen Wirtschaft. „Die Planungen insbesondere der Mittelinseln und Streifen werden zu erheblicher Verlängerung der Rushhour und mehr Verkehrsstaus führen. Dieses wird im Ergebnis der Osterstraße als Einkaufsgebiet eher schaden und gegebenenfalls weitere Einzelhandelsgeschäfte zur Aufgabe zwingen.“
Fabian Klabunde (Die Grünen) dagegen sieht in den Umbaumaßnahmen auch bezüglich des Verkehrs durchweg positive Veränderungen: „Der Umbau schafft breite Gehwege, sichere Fahrradschutzstreifen und sichtbare Querungshilfen. Geschäftsauslagen und Straßencafés werden besser erreichbar. Die Flächen kommen stärker der Mehrheit der Nutzer zugute, anstatt nur Einzelnen als Dauerparkplatz zu dienen. Das begrüße ich.“
Schwierig für Geschäfte
Verständnis für die Kritik der Geschäftsinhaber am Umbau haben durchweg alle Politiker. „Bauarbeiten sind immer schlecht für umliegende Geschäfte“, sagt Anne Schum. Die zwischenzeitlichen Schließungen seien jedoch nicht nur der Baustelle zuzuschreiben. Es habe sich um Geschäfte gehandelt, die bereits vor Baubeginn in einer wirtschaftlichen Krise gesteckt hätten. Die „Durststrecke“ während der Bauphase hätten diese nicht überstanden, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin des Kerngebietsausschusses. Bis auf Müller-Sönksen vertreten die befragten Abgeordneten die Meinung, dass es den Geschäften nach Abschluss der Umbaumaßnahmen besser gehen wird.
Darüber hinaus sei die Kommunikation in der Osterstraße sehr gut, „da man sich da ja kenne„, sagt Anne Schum. Bei Problemen gebe es genug Anlaufstellen. Das Baustellenmanagement des Bezirksamts Eimsbüttel habe auf Anregung des Vereins Osterstraße in Einzelfällen bereits einiges unternommen, um vermeidbare Einschränkungen für Geschäftsinhaber zu beseitigen, sagt Fabian Klabunde. Beispielsweise seien Baucontainer versetzt worden, damit sich Geschäfte wieder im Blickfeld von Verkehrsteilnehmern und Passanten befinden. Geschäftsinhaber haben überdies die Möglichkeit, einen Antrag auf Erstattung bei Umsatzausfällen beim Bezirksamt einzureichen. Allerdings bemängelt Hartmut Obens in diesem Zusammenhang die Aufklärungsarbeit der Behörde.
Burkhardt Müller-Sönksen hingegen teilt ausdrücklich die Kritik der Geschäftsinhaber in der Osterstraße: „Bei einigen ist der Umsatz so weit zurückgegangen, dass sie Personal entlassen mussten oder sogar in einem Fall das Geschäft schließen und Insolvenz anmelden mussten.“ Um solchen Umsatzeinbußen entgegen zu wirken, hätte er von Seiten des Bezirksamtes eine proaktive und klare Hilfestellung erwartet.
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