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Der Zahn "Kurt". Symbolbild: Aidar
Symbolbild: Aidar
GLOSSE: SIEBZEHNTER TEIL

Corona-Tagebuch: “Support your local Dentist”

Martin Busche zählt mit uns allen die Tage, die uns Corona stiehlt und führt ein öffentliches Tagebuch: subjektiv, ehrlich, schonungslos. Bis Corona uns hoffentlich scheidet.

Von Martin Busche

Freitag, 17.04.2020

Warum Kurt dringend zum Zahnarzt muss und was Jens Spahn dazu sagt.

Ich supporte jetzt meinen “local Zahnarzt”. Der braucht das jetzt. Ich schwörs, habe einfach ein schlechtes Gewissen, war seit Corona nicht mehr da. Obwohl Kurt krank ist, mein Zahn. Vorname Kurt, wie gesagt, Nachname 13, porös, kariös, links unten. Ich mag ihn, den Kurt und er mag mich. Er ist der Dracula unter meinen Zähnen. Scharf, spitz, kantig. Sowas hat sonst niemand. Wir haben auch manche Zuckerschlacht zusammen geschlagen, Kalorienberge bezwungen, diverse Nächte der Zahnpasta getrotzt. Dem Mundwasser sowieso, gehen seit Jahrzehnten durch Dick und Dünn, täglich. Nie war Kurt krank, nicht wie Jan, das Sorgenkind, 24, rechts unten, schief. Der zickt schon manchmal. Kurt nie. Doch ausgerechnet jetzt, ganz kurz vor Corona, da ist es passiert. Eine Marone hat Kurt gerammt, links an der Seite, wohl nicht aufgepasst beim Kauen, die blöde Nuss. Was ist mit Schulterblick? Kurt sah plötzlich aus wie seine Schwester, die Allerweltszahnin Gudrun. Nachname 21 oben, hohl, gesund. Langweilig.

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So will Kurt nicht sein, so soll Kurt nicht sein, so darf Kurt nicht sein.  

Natürlich bin ich gleich zum Doc, dem meines Vertrauens, ich sag jetzt nicht wem, sonst rennt ihr alle hin und Kurt muss wieder so lange leiden, weil ihr auch eure Daniels, Günters, Max, Moritz, Anjas, Reginas oder Jessicas vernachlässigt habt. Könnt ihr vergessen.

Der Doc hat auch viel gemacht, vor allem das, was die Kasse nicht zahlt. Ein Provisorium natürlich erstmal, damit ich nochmal wieder kommen muss, Kurt den letzten Schliff verpassen und mir die nächste Rechnung. Ich zahl die gerne, für Kurt und den Bentley vom Doc. 

Dann kam aber Corona. Und bei aller Liebe zu Kurt. Wer zu Corona den Zahnarzt aufsucht, dort nicht nur schnell seine Privatrechnung zahlt, sondern sich auch behandeln lässt, oder eben Kurt, muss Tröpfeninfektionen nicht mehr fürchten. Er duscht quasi darin. Glaub ich zumindest, ich bin da kein Fachmann, will das aber erst gar nicht ausprobieren. Ich nicht, und ihr offenbar auch nicht. Zahnarzt und Corona liegt nicht im Trend. Da kann der Zahnarzt noch sehr in Jogginghosen praktizieren, auf hip machen also. Es kommt kaum noch jemand zum Bleichen, Zahnsteinschrubben, Ziehen, Bohren, Geld da lassen. 

Kein Wunder also, dass mein Zahnarzt mich vermisst. Okay, angerufen hat er mich jetzt nicht. Das lief hintenrum, die Zahnärztekammer hat mich bei Gesundheitsminister Jens Spahn verpetzt. Der hat auch gleich reagiert, wie damals auch bei den Krankenschwestern und Altenpflegern, die jetzt jeden Abend beklatscht werden, was er echt gut findet.

Für Zahnärzte hat er was eigenes angerührt. Einen Fördertopf: Zahnärzte in Not bekommen jetzt bis zu 110.000 Euro Soforthilfe. Das nötigste also, damit sie nicht aussterben durch Corona und noch da sind, wenn wir sie wieder brauchen.

Ich will aber auch was machen, nicht nur auf den Staat warten. Ich mache den Schaden gut, den ich angerichtet habe, versprochen: Morgen ist Aktionstag, volles Programm:   17 Uhr Soli-Bohren, auch bei gesunden Zähnen. 18 Uhr Amalgam-Party, 19 Uhr Sause für die zahninteressierte Jugend. Weitersagen!



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