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Die Osterstraße um 1920. Die Einmündung im hinteren Bereich des Bildes führt in die Schopstraße. Foto: bildarchiv-hamburg.de
Geschichte

Happy Birthday, Osterstraße!

Sie ist das Herzstück Eimsbüttels, die Haupteinkaufsstraße, das Zentrum, in dem sich das bunte Leben des Viertels abspielt: die Osterstraße. In diesem Jahr wird sie 160 Jahre alt. Doch wie wurde sie zu dem, was sie heute ist?

Von Eimsbütteler Nachrichten

Während der vergangenen 160 Jahre veränderte die Osterstraße immer wieder ihr Gesicht: Sie wurde aufgebaut, zerstört, wieder aufgebaut und erweitert. Der letzte große Wandel fand zwischen 2015 und 2017 statt: Rund 8 Millionen Euro kostete der Osterstraßenumbau. Zu ihrem runden Jahrestag haben wir einen Blick auf die Geschichte der Osterstraße geworfen:

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Gegründet wurde die Osterstraße im Jahr 1863. Der Große Brand von Hamburg, der weite Teile der Hamburger Altstadt zerstörte, lag 20 Jahre zurück. Deutschland befand sich inmitten der industriellen Revolution; die Erfindung des Autos ließ aber noch fast 20 Jahre auf sich warten. Die ersten Gefährte, die über die Osterstraße fuhren, waren also keine Busse und Autos, sondern vor allem Pferdegespanne, Kutschen und ähnliche historische Fortbewegungsmittel.

Mit der Straßenbahn in das Herz von Eimsbüttel

Zu diesen zählte auch die Hamburger Straßenbahn, die sich in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts als Pferdebahnstrecke etablierte und ab 1894 nach und nach elektrisiert wurde. Die Hamburger Straßenbahn verband alle wichtigen Vororte mit dem Zentrum Hamburgs – so auch den damals eigenständigen Ort Eimsbüttel, der erst 1894 eingemeindet wurde.

Einsteigen in der Osterstraße nahe dem Heußweg. Quelle: Joachim Grabbe

Damit war sie eins der bedeutendsten Verkehrsmittel dieser Zeit. Etwa 75 Jahre später beschloss der Senat die Stilllegung der gesamten Bahnlinie. Von da an ersetzten Busse die Bahnen. 1974 war auf der Osterstraße zum letzten Mal eine Straßenbahn unterwegs.

Liebespaare und Ganoven

Die beiden Häuser mit den Nummern 35 und 37 waren lange Zeit die ältesten an der Osterstraße, sie wurden 1871 erbaut. Dort befanden sich außer Wohnungen ein Geschäft für Duschkabinen, ein Kiosk sowie ein Geschäft für Druckerpatronen und Computerzubehör. 2016 wurden beide Häuser abgerissen.

Die Umgestaltung der Osterstraße soll in Gang kommen, sagt Wiltrud Rosenkranz. Foto: Henning Düsterhoff
Die ältesten Häuser an der Osterstraße: Die Häuser mit der Hausnr. 35 und 37 wurden bereits 1871 erbaut. Foto: Henning Düsterhoff

Insgesamt gab es drei große Bauphasen, während derer sich die Hausnummern immer wieder änderten. Die Osterstraße erstreckte sich zunächst vom Eppendorfer Weg bis zum Heußweg. Dahinter befanden sich in Richtung Isebekkanal hauptsächlich Wiesen. Hier verlief „Pratsches Gang“ – ein Fußweg entlang der Isebek, an dem sich im Schummern die Eimsbütteler Liebespaare gern zu einem Stelldichein trafen.

Und auch dunkle und verruchte Seiten hat die Osterstraße zu bieten: Im Jahre 1895 trieb zum Beispiel eine Geldfälscherbande in dem Haus mit der Nummer 69 ihr Unwesen und fälschte Pfund- und Dollarnoten. Heute befindet sich an dieser Stelle ein Wohngebäude, direkter Nachbar ist allerdings – wer hätte es gedacht – ein Copyshop.

Haupteinkaufsstraße mit Charme

Mit den Bauphasen wurde die Osterstraße stetig erweitert und verlängert. Zur Haupteinkaufsstraße wurde sie übrigens erst in den 1950er-Jahren: Zuvor erledigten die Eimsbütteler ihre Einkäufe vor allem in der Eimsbütteler Chaussee.

Hier wurden krumme Dinger gedreht: Geldfälscher druckten in der Hausnrummer 69 zahlreiche Blüten. Heute befindet sich nebenan ein Copyshop. Foto: Birte Blömers

Nachdem während des Zweiten Weltkrieges etwa 76 Prozent der Häuser dem Erdboden gleich gemacht wurden, folgte in den Nachkriegsjahren der umfangreiche Wiederaufbau. Dabei wurden einige Gebäude völlig neu errichtet, andere wieder aufgebaut.

Zu den Gebäuden, die den Krieg überstanden haben, zählen die kleinen Pavillons am Kaiser-Friedrich-Ufer oder an der Methfesselstraße. Die heutigen Besitzer betreiben hier kleine Cafés. Ursprünglich wurden sie allerdings als Pissoirs gebaut und genutzt – vor allem Straßenbahnfahrer profitierten von diesen stillen Örtchen.

Die Osterstraße hat also eine lange und vielseitige Geschichte. Sie gehört einfach zu Eimsbüttel wie der Kurfürstendamm zu Berlin oder die Champs-Élysées zu Paris. Und deshalb möchten wir ihr zu ihrem Jubiläum auch ganz herzlich gratulieren: Happy Birthday Osterstraße!

Dieser Artikel erschien zuerst am 17.07.2013zum 150. Jahrestag der Osterstraße.

Text: Birte Blömers

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