„Marias Testament“ in den Hamburger Kammerspielen
Das Stück „Marias Testament“ feierte schon im Februar des letzten Jahres seine deutsche Premiere in den Hamburger Kammerspielen und sorgte für Wirbel. Nun wurde das berührende Einpersonenstück mit Nicole Heesters als Maria wieder in das Progamm aufgenommen.
Von Vanessa LeitschuhDer Roman des irischen Schriftstellers Colm Tóibín rückt eine weltbekannte Geschichte in ein neues Licht. Das Buch zeigt Marias Sicht der Dinge, ihre ganz persönlichen Erinnerungen, an die Geschichte des Sohn Gottes – ihres eigenen Sohnes. Unter der Regie von Elmar Goerden wird das Buch in den Hamburger Kammerspielen auf die Bühne gebracht.
„Ich werde die Wahrheit sagen – einfach, weil ich es kann.“ Die Aufführung beginnt mit einem Versprechen. Maria, gespielt von Nicole Heesters, ist allein, wird versorgt und gleichermaßen bewacht von den früheren Jüngern ihres Sohnes. Sie ist bereits zu einer alten Frau geworden, sieht ihrem eigenen Tod entgegen und möchte Zeugnis ablegen. Möchte die Geschichte ihres Sohnes so erzählen, wie sie sie erlebt hat. „Ich werde nichts sagen, was nicht wahr ist“, verkündet sie.
In der Inszenierung prallen die überlieferten Bilder, die Kenntnisse der Zuschauer und die persönlichen Erinnerungen Marias aufeinander. Damit rührt die Inszenierung an Tabus. Denn Marias Geschichte, ist die einer Mutter, die ihr Kind geliebt hat – und die genau weiß, wer der Vater ihres Sohnes war. Doch ihre Erinnerungen sind nicht die, welche die Jünger als die Geschichte Jesu weiter tragen wollen.
Wann: Freitag, den 11. Oktober, 20 Uhr
Mittwoch, den 9. Oktober, 20 Uhr
Donnerstag, den 10. Oktober, 20 Uhr
Preis: Karten ab 19 Euro
Hartungstraße 9-11