Zwölf Kilometer neue Radwege bis 2018
Strahlend weiße neue Fahrradstreifen an der Kollaustraße, Schlaglöcher an der Osterstraße: Obwohl die Stadt Hamburg mehr Geld denn je in den Ausbau des Fahrradnetzes investiert, sind viele Radstrecken nach wie vor in einem schlechten Zustand. Auch in Eimsbüttel sind deshalb weitere Bauprojekte für Radfahrer geplant.
Von Helene FlachsenbergKaputte und nicht vorhandene Radwege sind für viele Eimsbütteler ein tägliches Ärgernis. Im Fahrradfortschrittsbericht präsentiert die Verkehrsbehörde, was für die Verbesserung des Radverkehrs im Bezirk Eimsbüttel getan wird.
Bisherige Maßnahmen für den Radverkehr in Eimsbüttel
Wie dem Bericht zu entnehmen ist, wurden in Eimsbüttel in den vergangenen zwei Jahren Radstrecken auf insgesamt 6,4 Kilometer Länge ausgebaut. Auf vielen Straßen gibt es neue Radfahrstreifen, Bügel zum Anschließen von Rädern und zusätzliche Fahrradwegweiser.
Die Kollaustraße beispielsweise hat auf 1,4 Kilometern, neue Radwege erhalten. Zwischen Papenreye und Siemersplatz wurde die Linienführung komplett überarbeitet.
Ein weiteres Großprojekt war die umstrittene Fahrradstraße im Harvestehuder Weg, welche die Verkehrsbehörde 2014 als Pilotprojekt für den Fahrradverkehr rund um die Alster eröffnete.
Ab 2015: Neue Radwege in Osterstraße und Kieler Straße
Die Verkehrsbehörde gibt im Bericht Auskunft über künftige Bauvorhaben. In Eimsbüttel sollen vor allem zwei zentrale Verkehrsadern für Radfahrer fit gemacht werden: Noch in diesem Jahr bekommt die Osterstraße im Abschnitt Methfesselstraße bis Schulweg Schutzstreifen für Fahrradfahrer. 2018 erhält die Kieler Straße eine Rundumerneuerung auf insgesamt 6,2 Kilometern.
Noch in diesem Jahr sollen an Grindelallee und Grindelhof neue Radfahrstreifen eingerichtet werden. Zudem will das Bezirksamt Eimsbüttel die Parksituation rund um die Grindelhochhäuser verbessern.
Radverkehrsstrategie: Investitionen in das Fahrradnetz
Hintergrund der im Fortschrittsbericht vorgestellten Maßnahmen, ist die Radverkehrsstrategie der Stadt Hamburg. Mit der 2008 beschlossenen Strategie soll „Hamburg Fahrradstadt werden“, wie Senator Frank Horch im Vorwort des Berichts verkündet.
Eckpunkte des Programms sind der Ausbau von Radwegen, Möglichkeiten zum Fahrradparken und eine bessere Verknüpfung von Rad- und öffentlichem Verkehr. Dafür stellt die Stadt immer mehr Gelder zur Verfügung:
Insgesamt investierte die Stadt im Jahr 2014 11,4 Millionen Euro in den Fahrradverkehr. Das sind drei Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu 2010 hat sich die Investitionssumme sogar verdoppelt.
Behörde räumt großen Handlungsbedarf ein
Trotz der hohen Investitionen ist noch viel zu tun auf Hamburgs Radwegen: Die Verkehrsbehörde schreibt in dem Bericht, dass vielerorts noch immer „strukturell veraltete und sanierungsbedürftige Radwege dominieren“. Grund für das schleppende Vorankommen sei der große Umfang des Radnetzes. Der Planungsaufwand für diese Bauvorhaben werde häufig unterschätzt. Im Fokus der für die nächsten Jahren geplanten Maßnahmen stehen vor allem der Ausbau der Fahrradachsen rund um die Alster, weitere Stadtrad-Stationen und der „Radweg-Check“.
Hamburgs Bewohner können aktiv mithelfen
Bürger sollen der Stadt mitteilen, welche Fahrradstrecken besonders dringend erneuert werden müssen. Zudem können Schäden an der öffentlichen Infrastruktur über den Melde-Michel der Stadt Hamburg angezeigt werden.