Von Einnahmen und Ausgaben
Der DFB-Pokal ist eine Chance für kleine Vereine einmal groß Kasse zu machen. Aber es kommen auch hohe Zusatzausgaben auf die Amateurclubs zu. Das spürt nun auch der SC Victoria: Bevor das DFB-Spiel gegen Hannover 96 angepfiffen werden kann, müssen die strengen Auflagen von DFB und sky erfüllt werden.
Von Steffen Vogler
Die Teilnahme am DFB-Pokal ist auch stets mit dem Erhalt von Fernsehgeldern und – bei attraktiven Gegnern – höheren Zuschauereinnahmen verbunden. So erhält nach DFB-Angaben jeder Teilnehmer der ersten Hauptrunde rund 100.000 Euro an Fernsehgeldern. In der zweiten Hauptrunde steigt dieser Betrag dann auf 250.000 Euro. Gerade für kleine Vereine sind das beträchtliche Summen.
Geteilte Zuschauereinnahmen
Da die Teilnehmer aus unterklassigen Ligen im DFB-Pokal stets Heimrecht genießen, darf auch der SC Victoria den Bundesligisten Hannover 96 im heimischen Stadion Hoheluft begrüßen. Die Partie war schnell ausverkauft, sodass der Verein sich auch auf deutlich höhere Einnahmen als aus einer gewöhnlichen Ligapartie freuen darf. Allerdings werden nach DFB-Statuten die Zuschauereinnahmen 50:50 zwischen den beiden Vereinen aufgeteilt.
Große Vorfreude, anstrengende Umbaumaßnahmen
Bei Spielern und Verantwortlichen ist die Vorfreude auf die Partie gegen Hannover 96 groß. Um das eigene Stadion für das DFB-Pokalspiel vorzubereiten, sind jedoch einige Umbaumaßnahmen erforderlich. So will der Pay-TV Sender sky, welcher die Spiele des DFB-Pokal live und in voller Länge zeigt, statt wie letztes Jahr vier, dieses Jahr sechs Kameras im Stadion installieren. Dafür müssen auf Höhe der beiden Sechzehn-Meter-Räume Podeste oberhalb der Gegengerade errichtet werden. Damit deren Blickfeld nicht eingeschränkt wird, mussten zudem zwei Fluchtlichtmasten im Stadion „abgesägt“ werden. Die Kosten für diese Umbaumaßnahmen muss der SC Victoria tragen. „Die Einnahmen aus dem Kartenverkauf dürften damit bereits wieder weg sein“, so Victoria Sportchef Ronald Lotz.
Der Fußballgott gibt, der Fußballgott nimmt
Lukrativen Einnahmen stehen also hohe Kosten gegenüber, mit denen kleine Vereine beim Gedanken an ein DFB-Pokalspiel gegen einen attraktiven Gegner zunächst nicht rechnen. Umso größer wäre wohl die Freude über ein Weiterkommen Victorias in die zweite Hauptrunde. Das erscheint gegen Hannover 96 zwar sehr unwahrscheinlich, ist aber nicht unmöglich. Eintracht Trier gelang dies in der Saison 2009/2010. Der Regionalligist gewann damals in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals mit 3:1 gegen Hannover 96.
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