Osterstraße: Protestaktion für mehr öffentliche Toiletten
Seit Jahren gibt es die Forderung nach einer öffentlichen Toilette in der Nähe der U-Bahn-Haltestelle „Osterstraße“. Und seit Jahren passiert nichts. Nun ruft die Linke zum Protest auf.
Von Jacob GehringIn einem offenen Brief an Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan kritisiert Peter Gutzeit (Die Linke) den Mangel an öffentlichen Toiletten in der Osterstraße. Um seine Forderung zu unterstreichen, greift er außerdem zu einer ungewöhnlichen Protestaktion am kommenden Samstag.
Offener Brief an Umweltsenator
In dem offenen Brief kritisiert Gutzeit die „Unfähigkeit“ der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA), „im wichtigsten Eimsbütteler Einkaufsort, der Osterstraße, endlich eine öffentliche und barrierefreie ‚Toilette für alle‘ zu errichten“.
Er verweist darauf, dass die Eimsbütteler Bezirksversammlung mehrfach dafür gestimmt habe, das Vorhaben umzusetzen. Doch nichts sei geschehen.
Letzte öffentliche Toilette musste 2010 weichen
Hintergrund des Konflikts ist der Abbau des alten WC am Unnapark, das sich am Eingang zwischen Deutscher Bank und Dönerladen befand. Dort entstand vor fast 15 Jahren ein barrierefreier Zugang zum Park – aber kein Ersatz für die abgebaute Toilette.
Die Eimsbütteler Bezirksversammlung versuchte in der Folge mehrmals, eine neue Toilette zu installieren. Zusammen mit Ellen Schuttrich (CDU) gründete der Linken-Politiker Gutzeit 2018 sogar eine überparteiliche Initiative. 2022 starteten sie zudem eine Unterschriftenaktion. Immer wieder scheiterten sie an der BUKEA.
Diese erklärte unter anderem, dass kein „genehmigungs- und konsensfähiger Standort“ zu finden sei. Dabei spielten etwa Sicherheitsbedenken und der Verlust von Grünflächen eine Rolle.
Protestaktion am Fanny-Mendelssohn-Platz
Um auf die Dringlichkeit einer öffentlichen Toilette hinzuweisen, geht Gutzeit jetzt noch einen Schritt weiter. Am Samstag, 13. April, veranstaltet er ab 12 Uhr auf dem Fanny-Mendelssohn-Platz an der Osterstraße ein öffentliches „Piss-In“.
Die Idee der „Piss-Ins“ stammt aus der Frauenrechtsbewegung und diente dazu, für mehr Frauentoiletten im öffentlichen Raum zu demonstrieren. Bei der Aktion am Samstag wird sich eine Seniorin hinter einem Vorhang auf eine Toilette setzen. Nach Angaben Gutzeits soll so eine symbolische Toiletteneröffnung gefeiert werden. Anschließend ist eine kleine Demonstration auf dem Platz und um die Kreuzung herum geplant.
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