„Katers Köök“: Katzen-Café führt Mindestalter für Gäste ein
Das Eimsbütteler Katzen-Café „Katers Köök“ hat vergangene Woche ein Mindestalter für seine Besucher eingeführt. Was die Eigentümer zu den Hintergründen und Reaktionen sagen.
Von Jacob GehringVor knapp zwei Wochen hat das Katzen-Café Katers Köök am Kleinen Schäferkamp bekannt gegeben, künftig nur noch Kindern ab zehn Jahren Zutritt gewähren zu wollen. Obwohl es auch Zustimmung gab, kam die Entscheidung offenbar nicht bei jedem gut an.
Positive Erfahrungen nicht der Regelfall
Ausgangspunkt war ein Instagram-Post der Betreiber Mitte April, in dem sie ihre Entscheidung bekannt gaben. Zwar habe das Café in der Vergangenheit „einige positive Erfahrungen mit kleinen Kindern und verantwortungsbewussten Eltern als Gästen gemacht“, hieß es dort.
Dies sei aber nicht der Regelfall gewesen. Daher hätten die Eigentümer entschieden, das Wohl der Katzen an die erste Stelle zu stellen. Kinder unter zehn Jahren sollten deshalb keinen Zutritt mehr erhalten.
Seit 2022 Katzen-Café Katers Köök
2017 hatte Rilana Rentsch bereits ein Katzen-Café eröffnet – das erste in Hamburg als Teil des deutschlandweiten Franchiseunternehmens Katzentempel. Um unabhängiger zu sein, eröffnete sie dann 2022 gemeinsam mit Sandra Karolat und Sören Horn das Katers Köök.
„Wir verstehen uns als Café, in dem sich, wenn man Glück hat, eine Katze neben einen setzt“, sagt Rentsch. Ein Streichelzoo seien sie nicht. Über die Jahre haben sie insgesamt neun Katzen aus dem Tierschutz adoptiert. Sechs von ihnen leben aktuell im Café, die anderen drei sind in Rente.
Problematisches Verhalten
Warum sie jetzt ein Mindestalter für die Gäste eingeführt haben, begründet Rentsch unter anderem mit einer bestimmten Situation vor einigen Wochen. Sie selbst habe draußen vor dem Café gesessen. Innen saßen zwei Erwachsene mit zwei kleinen Kindern. „Auf einmal fingen die Kinder an, gegen die Scheibe zu hämmern.“ Die Erwachsenen hätten das Verhalten leider nicht unterbunden.
Sie habe Verständnis für die Kinder, die nun mal neugierig und manchmal laut seien. In der Pflicht seien ihrer Meinung nach die Eltern. Sie sollten ihren Kindern einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Tieren beibringen.
Wohl der Katzen an erster Stelle
Mit der Einführung des Mindestalters sollen nun die sechs in dem Café lebenden Katzen geschützt werden. Für die Tiere seien die Räume des Katers Köök ein Zuhause.
Deswegen sei es wichtig, dass sie sich dort wohlfühlen, erklärt Rentsch. Aus diesem Grund dürfen die Tiere zum Beispiel auch nicht mit Blitzlicht beim Schlafen und Putzen fotografiert werden.
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Mindestalter sorgt für heftige Reaktionen
Was sie wundert, sind die starken Emotionen, die die Entscheidung bei vielen Menschen ausgelöst hat. Zwar habe es größtenteils positive Reaktionen gegeben, aber auch einige heftige. „Ein Mann hat bei uns angerufen und uns angeschrien, dass wir Katzen über Kinder stellen würden. Dann hat er noch gesagt, wir sollen selbst keine Kinder bekommen“, erzählt Rentsch.
Aus Angst vor Vandalismus hätten sie sogar überlegt, im Laden zu übernachten. Ähnliches hatte 2019 das Moki’s Goodies erlebt. Das ehemalige Café im Eppendorfer Weg hatte den Zutritt für Kinder unter sechs Jahren eingeschränkt. Damals hatten Unbekannte offenbar als Reaktion auf das eingeführte Mindestalter die Scheibe des Cafés beschmiert.
Kritik am Tierschutzkonzept
Als Folge der Zutrittsbeschränkung bei Katers Köök entbrannte in den sozialen Medien darüber hinaus eine Debatte über das Tierschutzkonzept des Cafés ganz allgemein. „Wer es ernst meint, Tiere zu schützen, eröffnet nicht ein Café mit dem Konzept, Katzen im Laden zu haben. Das ist doch klar, dass dieses besondere Café in erster Linie eine absolute Geschäftsidee ist“, schreibt eine Frau auf Instagram.
Zu der Kritik hat Rentsch eine klare Meinung: „Wer behauptet, dass es den Katzen bei uns nicht gut ginge, war noch nie hier.“ Dass sich die Katzen fast nie zurückziehen würden, sieht sie als Bestätigung, dass sich die Tiere wohlfühlen. Tatsächlich seien die Tiere viel aktiver geworden, seitdem die Kinder nicht mehr in den Laden kämen.
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