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Die Betreiber der Jazzhall haben ihr neues Programm vorgestellt. Foto: Thomas Berner
Die Betreiber der Jazzhall haben ihr neues Programm vorgestellt. Foto: Thomas Berner
Musik

„Jazzhall“ stellt sich neu auf – und präsentiert ambitioniertes Programm

Die „Jazzhall“ in Rotherbaum hat sich neu strukturiert und will so zu einem internationalen Zentrum des Jazz werden. Was die Leitung jetzt plant.

Von Alexis Milne

Die Köpfe hinter der Jazzhall in Rotherbaum haben große Ambitionen: Sie wollen es künftig mit Jazz-Szenen wie der in New York aufnehmen. Jetzt haben die Geschäftsführer ihre Pläne vorgestellt.

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Visionen für ein Jazz-Zentrum

Die Jazzhall wurde 2021 als Teil der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) eröffnet. Im Januar 2024 wurde die eigenständige Jazzhall Betriebs gGmbH ins Leben gerufen, um das Angebot weiter auszubauen und das Konzerthaus zu einem international bekannten Zentrum für Jazz zu entwickeln.

Am Dienstag präsentierten die kaufmännische Geschäftsführerin Anna-Maria Zapatka und der künstlerische Geschäftsführer Tilman Oberbeck ihr Vorhaben, die Jazzhall nicht nur wie in den letzten Jahren als Konzertraum zu nutzen, sondern ein Modellprojekt daraus zu machen. Schüler, Schülerinnen und Studierende sollen hier künftig neben etablierten Namen der Hamburger Jazz-Szene und Weltstars des Genres auftreten. Sie sollen sich in der Jazzhall für einen gegenseitigen Austausch begegnen – auch durch Workshops oder Masterclasses. Dadurch erhalte der Jazz in Hamburg einen neuen Knotenpunkt

Ziel sei es, die Jazzhall Hamburg als global bedeutsamen Standort des Jazz zu positionieren und der New Yorker Jazz-Szene auf Augenhöhe zu begegnen. Die Jazzhall soll ihr „Potenzial für eine nationale und internationale Strahlkraft ausschöpfen“, sagte Zapatka. Dafür sind im April Hamburg/New York-Sessions geplant, bei denen amerikanische Musiker an der Seite von Hamburgern auftreten werden.

Das Programm erweitert sich

Insgesamt wollen die Betreiber das Konzertprogramm der Jazzhall erweitern. Rund 40 hauseigene Produktionen sollen die bestehenden 200 Konzerte im Jahr ergänzen. 

Daneben stehe der Saal auch Studierenden der HfMT zur Verfügung, die dort spielen, proben und aufnehmen können. Die Jazzhall ist damit direkt in die Jazz-Ausbildung der Hochschule eingebunden.

Festival geplant

Langfristig streben die Geschäftsführer ein Programm an, das den Jazz in allen seinen Stilrichtungen mit anderen Genres wie Klassik oder Pop verbindet. Die Mischung an Erfahrungs- und Bekanntheitsgraden, Stilen und Einflüssen solle einzigartige Konzerte ermöglichen. 

Als Zusatz zum normalen Konzertprogramm sei ein einwöchiges Festival im Juli geplant, so Oberbeck.

Instrumente in der Jazzhall in Rotherbaum. Foto: Alexis Milne
Instrumente in der Jazzhall in Rotherbaum. Foto: Alexis Milne

Jazz-Vermittlung stärken

Laut der kaufmännischen Geschäftsführerin Zapatka mangelt es dem Jazz an einer effektiven Kunstvermittlung, die in anderen Kunstformen bereits viel stärker vorhanden sei. Mit der HfMT und externen Partnern wollen die Geschäftsführer daran arbeiten, den Jazz besonders für Kinder und Jugendliche, aber auch für Jazz-Skeptiker, zugänglicher zu machen.

Auch Weltstars sollen in der Jazzhall nahbar werden. Es solle ein offener Raum für Begegnungen zwischen Musikern und mit dem Publikum entstehen, so Oberbeck.

So finanziert sich die „Jazzhall“

Zur Finanzierung der Jazzhall trägt maßgeblich Dr. Ernst A. Langner bei. Seine Stiftung hatte den Bau der Konzerthalle größtenteils finanziert – und auch die neu gegründete Betriebsgesellschaft trägt er mit. Im Januar wurde eine zweijährige Evaluationsphase gestartet, während der die Jazzhall jährlich Fördergelder in Höhe von 300.000 Euro erhält – zur Hälfte vom Hamburger Senat, zur anderen Hälfte von der Langner-Stiftung.

Sollte die Förderung nicht verlängert werden, könnte der Betrieb wieder Teil der Hochschule werden, erklärte Zapatka. Um das Projekt nicht nur von Fördergeldern abhängig zu machen, soll neben den Konzerteinnahmen auch die Vermietung des Raums weitere Einnahmen bringen. Zudem hat sich im November der private Förderverein „Freunde der JazzHall Hamburg“ gegründet.

Der Eintrittspreis für hauseigene Konzerte soll zwischen 15 und 40 Euro liegen, erklärt Oberbeck. Vor allem für Studierende der HfMT seien aber Ermäßigungen vorgesehen, um die Jazzhall in das Lehrsystem einzugliedern. Auftritte von Studierenden fänden mit freiem Eintritt regelmäßig statt.

info

Zur Jazzhall

Die Jazzhall liegt unter einem begrünten Hügel neben dem Budge-Palais an der Alsterwiese in Rotherbaum.
Sie bietet bis zu 200 Sitz- oder 400 Stehplätze – je nach Bestuhlung. Hinter der Bühne befindet sich eine Fensterfront, die geöffnet werden kann. Dahinter liegt eine Art Amphitheater mit Außensitzplätzen, die von den Alsterwiesen direkt zugänglich sind. Diese Plätze sollen im Sommer für Freiluftkonzerte genutzt werden. Die Bühne bietet Platz für größere Bands und kleine Orchester.
Mit ihren variierenden Aufbaumöglichkeiten soll Raum für unterschiedliche Auftritte und Publikumsgruppen geboten werden.


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