„JazzHall“: Eine Elbphilharmonie für den Jazz
In Harvestehude hat ein Konzertsaal für Jazzmusik eröffnet: Die JazzHall soll Hamburgs Jazzszene lebendiger und zeitgenössischer machen.
Von GastHeller Holzfußboden, dunkelgrüne Wände mit geschwungener Holzverkleidung und als Mittelpunkt eine große Bühne – mit der JazzHall beginnt in Hamburg eine neue Zeit für Liebhaber von Jazzmusik.
Grüner Hügel mit Konzerterlebnis
Der Konzertsaal ist unterirdisch gebaut, von außen mutet er an wie ein grüner Hügel mit Blick auf die Alster. Die Fensterfront hinter der Bühne lässt sich öffnen – dank der Amphitheater-Stufen sind Open-Air-Konzerte möglich. Rund 15 Jahre wurde der Bau geplant und vorbereitet, nach zwei Jahren Bauzeit feierte die millionenschwere JazzHall in diesem Sommer Eröffnung. Ermöglicht wurde das Projekt von der Dr. E. A. Langner-Stiftung in Kooperation mit der Bildungsbehörde der Stadt Hamburg und der Hochschule für Musik und Theater.
Die JazzHall ist angeschlossen an die Hochschule für Musik und Theater (HfMT) und hat deshalb eine Doppelfunktion: Sie ist sowohl Seminarraum für Studierende als auch Konzertsaal für internationale wie lokale Jazzgrößen.
Dort hat auch die Jazz Federation eine neue Heimat gefunden. Hamburgs größter Jazzverein, der seine Wurzeln im Eimsbütteler Birdland hat, setzt sich für die Förderung und Verbreitung von Jazzmusik in der Stadt ein.
Verein stellt sich für die Zukunft auf
Im Verein ist seit einigen Jahren einiges in Bewegung: Junge Mitglieder haben eigene Formate ins Leben gerufen und neue Spielorte gefunden. So wird zum Beispiel im Eimsbütteler TONALi Saal bei “Mycelium” Jazz neu gedacht.
Und nun also die JazzHall. Eine “Standortstärkung” nennt Tilman Oberbeck den Saal. Der Jazzbassist ist Teil des Vorstands der Jazz Federation und setzt sich dafür ein, den Verein zu verjüngen – und so für die Zukunft zu stärken. Dass sie mit der JazzHall eine neue Hauptspielstätte gefunden haben, macht ihn für dieses Ziel zuversichtlich. “Langfristig soll der Konzertsaal ein Jazz-Gegengewicht zur Elphi darstellen”, sagt er.
„Akustik, die perfekt zum Jazz passt”
Denn die neue Jazzspielstätte ist nicht nur atmosphärisch, sondern auch akustisch ein Erlebnis: “Der Saal hat eine sehr trockene Akustik, die perfekt zum Jazz passt”, erklärt er. Diese Art der Akustik helfe Zuhörerinnen, genau zu differenzieren, was gespielt werde. Kein Klang werde größer gemacht als er wirklich sei.
Auch die Ausstattung mit Instrumenten sei ausgezeichnet. Der Steinway-Flügel zum Beispiel, der unter einer Abdeckung auf seinen nächsten Einsatz wartet, könne auch in der Elbphilharmonie stehen.
“Jazz ist immer in Bewegung. Es geht immer darum, sich der heutigen Zeit zu stellen”, erklärt Tilman Oberbeck. Und deshalb mache es ihn glücklich, dass in der Hamburger Jazzszene im Moment viel in Bewegung ist.
Informationen zu den nächsten Konzerten finden sich auf der Website der Jazz Federation.
JazzHall, Harvestehuder Weg 12