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Die Erstausgabe von "Kot & Köter" gibt es im praktischen Gassi-Beutel. Foto: Ada von der Decken
Die Erstausgabe von "Kot & Köter" gibt es im praktischen Gassi-Beutel. Foto: Ada von der Decken

Der will doch nur spielen

Ein neues Magazin für die Hundestadt Hamburg. Am Freitag hat der Eimsbütteler Journalist Wulf Beleites die Erstausgabe von „Kot & Köter“ präsentiert. Eine Zeitschrift für den deutschen Hundefeind oder doch nur ein Witz?

Von Tanja Schreiner
„Das ist alles toternst“ sagt Herausgeber Wulf Beleites. Foto: Ada von der Decken
„Das ist alles toternst“ sagt Herausgeber Wulf Beleites. Foto: Ada von der Decken

„Sehr geehrtes Arschgesicht Wulf Beleites, ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich Sie für genauso dämlich halte, wie sie aussehen. Überdies sollten Sie endlich etwas gegen Ihre Inkontinenz unternehmen. Oder stinken Sie gerne vor sich hin? anonym

Hassmails, Morddrohungen und warnende Anrufe vor einem Rockerkommando. Womit man nicht  alles rechnen muss, wenn man eine Zeitschrift für den deutschen Hundefeind herausgibt. Wulf Beleites geht damit gelassen um. Und druckt die netten Briefchen gleich mal auf den ersten Seiten der Neuausgabe ab.

Schäferhund beißt Brustkrebs weg

What the…? fragt sich wohl jeder, der zum ersten Mal von der Zeitschrift hört. Hat der Mann ein Hundetrauma oder einfach nur zu viel Zeit? Gut möglich, gibt Beleites zu. Sein Großvater hatte früher einen Spitz – Pummie – der habe ihn als Kind einmal gebissen und ihm fürchterliche Angst eingejagt. Tatsächlich ist Pummie aber nicht der ideengebende Grund.

Man nehme vier Hamburger Journalisten und lasse sie diskutieren, welche die beste aller Schlagzeilen wäre. „Deutscher Schäferhund beißt Inge Meysel den Brustkrebs weg!“, einigten sie sich. Und welche Zeitschrift braucht der Zeitungsmarkt absolut am wenigsten? – Eine Zeitschrift für den deutschen Hundefeind! Und schon war die Idee zu „Kot & Köter“ geboren. In den 90ern tingelte Wulf Beleites mit dem Magazin-Projekt durch die deutschen Talkshows und wurde als „Bad-Guy und Hundehasser“ bekannt, erzählt der Journalist. Ernst meinte er es damals nicht. Seine Talkshow-Zeit sei eine Satire auf die Medienlandschaft gewesen.

„Unheimlich unmodern“

Die Erstausgabe von "Kot & Köter" gibt es im praktischen Gassi-Beutel. Foto: Ada von der Decken
Die Erstausgabe von „Kot & Köter“ gibt es im praktischen Gassi-Beutel. Foto: Ada von der Decken

Rund 20 Jahre später setzt Beleites die Idee tatsächlich in die Tat um. Per Crowdfunding hat er innerhalb von 30 Tagen die 7.000 Euro zusammen, die er als Startbudget angesetzt hat. Die rund 800 Exemplare der Erstausgabe hat er  bereits verkauft. Zu einem Spottpreis von nur 7,80 Euro. Damals hatte man sich auf 7,80 Mark geeinigt. „Warum sollte man alte Geschichten jetzt ändern?“, fragt Beleites.

Bisher gibt es „Kot & Köter“ nur im Abonnement, die Auflage ist noch zu niedrig, um es an die deutschen Kioske zu schaffen. Das Titelbild im 90er Style, das einen dürren Hund von hinten zeigt, ist nicht gerade ein Eyecatcher. „Unheimlich unmodern“, gibt auch Wulf Beleites zu. Aber der Eimsbütteler ist optimistisch. Die nächste Ausgabe werde peppiger, verspricht er. Man muss ja mit der Zeit gehen. Er habe sogar schon Angebote für eine kostenlose „Kot & Köter“-App bekommen.

 „Das ist alles todernst“

Großes Medieninteresse an dem selbsternannten Hundefeind. Foto: Ada von der Decken
Großes Medieninteresse an dem selbsternannten Hundefeind. Foto: Ada von der Decken

Doch jetzt mal im Ernst. Was soll das? „Hier ist gar nichts witzig, das ist alles todernst“, sagt Beleites. Das Schlimmste, das einem Menschen in der Großstadt zustoßen könne, sei schließlich in Hundescheiße zu treten! Gut, zugegeben, natürlich ist es Satire! Tatsächlich habe der Eimsbütteler Journalist nichts gegen Hunde. „Das Problem ist nicht der Hund, sondern der Halter am oberen Ende der Leine.“ Selbstverständlich nehme er das Thema ernst, aber man müsse da nicht verbissen rangehen, sondern mit einem Augenzwinkern, findet er.

Eine Marktlücke trifft er auf jeden Fall, gerade in einer Hundehauptstadt wie Hamburg. Die Themen werden ihm sicherlich nicht ausgehen, meint Beleites. Über Hundescheiße könne man so lange schreiben, solange sie auf der Straße liege. In der Erstausgabe geht es unter anderem um die Hundekunstmesse DOGarta in Frankfurt oder weltweite Hunderezepte. Und so wie scharfe Kritik von der einen Seite kommt, gibt es ebenso Lob von der anderen:

„Guter Journalismus setzt sich immer subversiv mit der eigenen Gesellschaft auseinander. Ein Spiegel für den canis lupus familaris [Haushund] ist überfällig! Kalle

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