„Unsere Frauen“ in den Kammerspielen
Am 26. Oktober hat das Stück „Unsere Frauen“ in den Kammerspielen Premiere gefeiert: Seit 30 Jahren befreundet, treffen sich die Freunde Simon, Max und Paul zu ihrer wöchentlichen Pokerrunde – doch dieses Mal ist alles anders.
Von Nele DeutschmannDas in Paris uraufgeführte Stück von Éric Assous wird nur von Männern gespielt und doch von den Frauen bestimmt. In Gesprächen und Gedanken sind sie allgegenwärtig. Die gemütliche Pokerrunde dreier Männer – Arzt Paul, Radiologe Max und Friseur Simon – gerät aus den Fugen. Simon kommt zu spät. Betrunken beichtet er, er habe seine Frau getötet. Sie haben sich, wie so oft, gestritten, dann sei er ihr an die Gurgel gegangen. Das könne doch jedem passieren.
Aber was nun? Simon erinnert an die langjährige Freundschaft und bittet die Freunde um ein Alibi. Paul rät zur Flucht. Max empfiehlt, sich der Polizei zu stellen.
Wie weit geht man für einen Freund?
Simon entzieht sich den Gewissensfragen und schläft seinen Rausch aus, während seine Freunde die Nacht über hitzig diskutieren. Wie weit ist man bereit für einen Freund zu gehen? Was ist richtig und was ist falsch? Zwischen Verzweiflung und Resignation wird die Männerfreundschaft auf eine harte Probe gestellt. Die Masken fallen.
Hochkarätige Besetzung
Hochkarätig besetzt, läuft das Trio aus Ulrich Bähnk, Mathieu Carrière und Dieter Laser unter der Regie von Jean-Claude Berutti, der auch schon „Ziemlich beste Freunde“ für die Kammerspiele inszenierte, zur Höchstform auf. Aus unterschiedlichen Schulen kommend, stehen drei sehr verschiedene Charakterdarsteller auf der Bühne und harmonieren doch hervorragend miteinander.
Das Publikum dankte es ihnen mit minutenlangem Applaus. Trotz des ernsten Themas wurde herzlich gelacht. Die Probleme der drei Männer mit sich und mit ihren Frauen muten so erschreckend vertraut an. Die Erkenntnis bleibt: Mit Frauen geht es nicht – ohne sie schon gar nicht. Und wie man es macht, macht man(n) es falsch.
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Bilder: Franziska Martin