Zwischen „Volksmassen“ und „Persönlichkeit“: Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse
Wie war das Menschenbild im sozialistischen Film der DDR? Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Zwischen „Volksmassen“ und „Persönlichkeit“ bietet die Galerie Morgenland/Geschichtswerkstatt Eimsbüttel im Februar und März verschiedene Filmseminare zur DDR-Filmgeschichte im Filmraum an.
Nach dem Zweiten Weltkrieg unterstand das Filmwesen in Ostdeutschland der staatlichen Leitung, wodurch sich eine andere Filmkultur entwickelte. Unter der staatlichen Produktionsfirma DEFA wurde das Kino auch zu Propagandazwecken genutzt.
Beginnend im Jahr 1954 führen die Seminare der Geschichtswerkstatt durch die Filmgeschichte der DDR und dringen bis ins Jahr 1980 vor. Den Auftakt macht am 12. Februar der Film „Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse“ aus dem Jahr 1954, der als einer der wichtigsten Propagandafilme der DDR gilt.
Gedreht in der Tradition sowjetischer Monumentalfilme, ging er auf eine persönliche Intervention Walter Ulbrichts zurück, der die Filmschaffenden ermahnt hatte: „Die DEFA sollte dazu übergehen, Filme über den Kampf um den Aufbau der Grundlagen des Sozialismus zu bringen“ und „hervorragende Persönlichkeiten der Geschichte unseres Volkes in ihrem Schaffen darstellen“. Die ausdrucksvollen Bilder des Films vermitteln angebliche historische Wahrheiten, aber inhaltlich spiegeln sie nur die „parteiliche Sicht auf die Geschichte“ durch die Parteiideologen wider.
Wann? Dienstag, den 12. Februar, 20:15 Uhr
Wo? Filmraum, Müggenkampstraße 45
Preis: Eintritt frei – Spende erbeten
Foto: Filmraum