Hamburg Sea Devils verlieren letztes Saisonspiel
Der Playoff-Platz war schon sicher, trotzdem wollten die Hamburg Sea Devils die reguläre Saison mit einem Sieg beenden. Die Zitterpartie endete mit einer knappen Niederlage gegen die Leipzig Kings.
Von Lukas GörlitzMit Rauch kamen die Spieler aus den Katakomben, während aus den Musikboxen „We Will Rock You“ dröhnte – gute Stimmung war den 1.625 Zuschauern am Wochenende im Stadion Hoheluft garantiert. Dennoch: Für die Hamburger lief es nicht wie geplant.
Die Sea Devils spielten am Sonntag ihr letztes Match der regulären Saison gegen die Leipzig Kings in der European League of Football (ELF). Die Vorzeichen standen gut: Hamburg gewann sieben von neun Saisonspielen und war schon vor dem Spiel für das Halbfinale qualifiziert. Deswegen schonte Headcoach Andreas Nommensen seine Stammspieler und gab der zweiten Garde die Chance, sich zu beweisen.
Sea Devils dominieren erste Halbzeit
Hamburg startete stark in die Partie: Nach einem langen Lauf des Running Backs Julian Ampaw im ersten Spielzug standen sie an der 30-Yard-Linie der Leipziger. Ein kurzer Pass und ein weiterer Lauf führten zum ersten Touchdown. Mit dem verwandelten Extrapunkt gingen die Sea Devils mit 7:0 in Führung. Schleppender begann hingegen die Offensive der Kings: Pässe kamen nicht an und eine gute Defensivarbeit der Sea Devils sorgte dafür, dass die Leipziger früh das Angriffsrecht aufgaben und den Ball „punten“ mussten.
Bei typischem Hamburger Regenwetter nutzten die Sea Devils ihren Heimvorteil zunächst aus und fanden sich durch gute Läufe schnell vor der gegnerischen Endzone wieder. Belohnt wurde ihr Einsatz nicht, der Field-Goal-Versuch ging daneben. Mitte des ersten Viertels fand die Offensive der Kings besser ins Spiel und konnte sich durch viele kurze Würfe und Läufe bis knapp vor die Endzone der Hamburger spielen. Dort geriet ein Passversuch des Leipziger Quarterbacks Michael Birdsong in die Hände der Hamburger, das Angriffsrecht wechselte wieder auf deren Seite. Nach einigen weiten Würfen fand sich der Ball Anfang des zweiten Viertels erneut in der Endzone der Kings wieder: Touchdown Sea Devils und somit eine 14:0 Führung.
Neuer Rekord in der ELF
Die Offensive der Leipziger konnte gegen die Verteidigung der Hamburger nichts anrichten und so bekam Hamburg erneut die Möglichkeit, zu punkten. Mit einem Rekord-Field Goal aus 59 Yards durch den Kicker Phillip Friis Andersen bauten die Sea Devils ihren Vorsprung aus. Bis zum Ende der Halbzeit konnten sich auf beiden Seiten die Verteidigungen profilieren und so gingen die Teams beim Zwischenstand von 17:0 in die Halbzeitpause. Für die Leipziger gab es eine deutliche Ansage des Headcoaches Fred Armstrong.
Wirkung zeigte die Ansprache zunächst jedoch nicht: Nach einem Punt beim ersten Angriffsversuch erfolgte durch einen Fumble wenig später der nächste Ballverlust der Kings. Die Sea Devils hatten dadurch die Chance, ihre Führung auszubauen – nutzten sie jedoch nicht. Kicker Andersen verschoss sein zweites Field Goal aus rund 40 Yards. Die Leipziger kamen danach besser ins Spiel und erzielten ihren ersten Touchdown durch einen Lauf des Running Backs Aguemon Jason.
Leipzig dreht das Spiel
Im letzten Viertel konnten die Gäste mit einem 20-Yard-Wurf von Quarterback Birdsong auf seinen Wide Receiver noch einen drauf legen: Touchdown Kings. Mit noch zwölf Minuten auf der Uhr lagen die Hamburger nur noch knapp in Führung (17:12). Nach kurzen Läufen und Raumverlusten der Sea Devils wurde es nochmal spannend: Ein langer Drive der Gäste über das komplette Spielfeld brachte die Kings bis kurz vor die gegnerische Endzone. Der anschließend verdiente Touchdown durch den stark aufspielenden Leipziger Quarterback brachte die Kings in Führung. Kurz vor Spielende konnten die Hamburger gegen die Leipziger Verteidigung nichts mehr ausrichten. Mit 17:18 verloren die Hamburg Sea Devils das Spiel.
Nach einer Spielpause in der nächsten Woche geht es am übernächsten Wochenende für Hamburg in das Halbfinale der European League of Football.