Häufig weiblich und gut vernetzt
Mehr als 80 Eimsbütteler und Eimsbüttelerinnen treten zur Bürgerschaftswahl am 15. Februar an. Auf den roten Stimmzetteln hoffen sie auf ausreichend Kreuzchen. Wir haben die demografischen Daten der Kandidierenden in Eimsbüttel mit Hamburgs Durchschnitt verglichen und stellen fest: Eine Frauenquote braucht Eimsbüttel in der Politik nicht.
Von Lisa EißfeldtNur etwa ein Drittel der 887 in Hamburg zur Bürgerschaft Kandidierenden sind Frauen. In Eimsbüttel ist das Geschlechterverhältnis mit rund 45 Prozent weiblichen Kandidatinnen dagegen nahezu ausgeglichen. Besonders die Partei Die Linke fällt mit einem Frauenanteil von 100 Prozent in allen drei Wahlkreisen auf: „Die Frauen haben sich durchgesetzt“, sagt Zaklin Nastic, die selbst für Die Linke im Wahlkreis Lokstedt-Niendorf-Schnelsen kandidiert. In der Partei gebe es viele kluge Frauen, die sich aktiv einmischten, so Nastic weiter.
Wie der Hamburger Wahlbeobachter Martin Fuchs analysiert, liegt das Durchschnittsalter eines Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft bei knapp 46 Jahren. Auch der Altersdurchschnitt der Eimsbütteler Kandidaten von CDU, SPD, Grünen, Piraten und FDP weicht nur unwesentlich von diesem Standard ab. Lediglich die Kandidierenden der AfD tanzen mit durchschnittlich 61 Jahren aus der Reihe. Die Kandidatinnen der Linken sind durchschnittlich 53 Jahre alt.
Eimsbüttel zwitschert am lautesten
Bei den sozialen Medien stellt sich neben Facebook auch der Kurznachrichtendienst Twitter als beliebtes Medium der Kandidierenden in Eimsbüttel heraus: Im Wahlkreis 5 Rotherbaum/Harvestehude/Eimsbüttel-Ost besitzen etwa 45 Prozent der auf der Wahlkreisliste Aufgeführten einen Twitter-Account, so das Ergebnis eines Forschungsprojekts des Hans-Bredow-Instituts für Medienforschung in Zusammenarbeit mit Martin Fuchs und der Webseite Politik Tweets Hamburg. In keinem anderen Wahlkreis in Hamburg sind die Kandidierenden twitterfreudiger als dort. Auch der Wahlkreis 6 Stellingen/Eimsbüttel-West ist mit 36 Prozent Twitter-Dichte vorne mit dabei. Allein der dritte Eimsbütteler Wahlkreis Lokstedt/Niendorf/Schnelsen liegt unter dem Hamburger Durchschnitt von 26 Prozent: Nur jeder fünfte Kandidierende besitzt dort ein Twitter-Profil.
Eine quantitativ sehr erfolgreiche Twitter-Nutzerin im Bezirk ist Kersten Artus von der Linken. Bereits mehr als 1.300 Follower erhalten ihre Tweets über Politik und aus ihrem Privatleben. Ihr gefalle die Schnelligkeit, mit der das Medium Informationen verbreitet, sagt sie. Außerdem lerne man durch die Begrenzung auf 140 Zeichen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Datenrecherche von Christine Klein und Lisa Eißfeldt.
Welche Themen beschäftigen die Eimsbütteler Kandidaten? Die Antworten gibt unsere Interview-Serie zur Bürgerschaftswahl. Stelle selbst Fragen über abgeordnetenwatch oder fühle Deinem Kandidaten über Kandidatencheck weiter auf den Zahn.
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