Neuer Kunstrasen in Eimsbüttel
Der Hamburg-Eimsbütteler Ballspiel-Club, kurz HEBC, kann auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken. Der gestrige Dienstag markiert dabei einen echten Wendepunkt: Die Bauarbeiten für den neuen Kunstrasenplatz haben begonnen!
Von Steffen VoglerSeit vielen Jahrzehnten trägt der HEBC seine Spiele auf dem Professor-Reinmüller-Sportplatz aus. Einstmals kamen sogar über 5000 Zuschauer zu den Fußballspielen auf dem Grandplatz an der Tornquiststraße mitten in Eimsbüttel. Diese Zeiten liegen jedoch schon ein wenig zurück, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, hat gestern der lange geplante Umbau des Platzes begonnen. Aus dem Grandplatz soll ein Kunstrasenplatz werden!
Aufgeschürfte Knie und viele Spielausfälle
Wie jeder andere Grandplatz kann auch der Professor-Reinmüller-Sportplatz die typischen Grandplatz-Merkmale in seiner Vita aufweisen: aufgeschürfte Knie von Spielern und jede Menge Spielausfälle nach Regengüssen oder Schneefall und Frost. Diesen Problemen soll mit dem Bau des neuen Kunstrasens entgegengewirkt werden.
Auf dem Weg in die Zukunft
Der HEBC bezeichnet den Umbau des Platzes als unheimlich wichtigen Neubeginn in der Geschichte des Clubs. Die mit dem Kunstrasen einkehrenden vernünftigen Bedingungen seien notwendig, um im Jugendbereich im Hamburger Fußball wettbewerbsfähig zu bleiben. Genau dieser soll im HEBC in Zukunft noch stärker aufgestellt werden. Ziel ist es, ab der C-Jugend in den höchsten Hamburger Spielklassen mitzuspielen.
Auch die Herren sollen profitieren
Neben der Jugend soll jedoch auch der Herrenbereich positiv vom Umbau beeinflusst werden. Nach Club-Angaben soll besonders der Liga-Mannschaft ein Schub verpasst werden. Dieser wäre auch notwendig, wenn man sich in der Landesliga halten will. Derzeit steht die Mannschaft des HEBCs dort auf dem letzten Tabellenplatz und konnte in sieben Spielen noch keinen Sieg erringen.
Jede Menge Arbeit…
Bis der Platz allerdings umgebaut ist, dürften noch einige Wochen in das Eimsbütteler Land ziehen. Rund acht bis zehn sind laut Baggerführer Michael eingeplant. Sollte das Wetter jedoch nicht mitspielen und sich entscheiden, oft und ausgiebig regnen zu müssen, würden sich die Arbeiten wohl in die Länge ziehen, sagt er. An der Oberfläche liegt eine etwa zehn Zentimeter dicke Grandschicht. Darunter befindet sich eine 20 bis 30 Zentimeter starke Schlacke- und eine 30 bis 40 Zentimeter dicke Lehmschicht – alles muss weg!
Und jede Menge Kosten…
Neben der ganzen körperlichen Arbeit kostet der Umbau natürlich auch eine Menge Geld. Die Stadt Hamburg unterstützt den HEBC hierbei mit 400.000 Euro, den Rest muss der Verein selber aufbringen. Laut dem Jugendleiter des Clubs, Holger Gustmann, sind unter anderem 30.000 Euro über Spendenaktionen zusammen gekommen. Es gab zum Beispiel einen Spendenlauf der jüngeren HEBCler und auch der Bundesligist Werder Bremen, mit dem der HEBC eine Partnerschaft pflegt, hat etwas gespendet. Außerdem haben zwei Vereinsmitglieder zinslose Darlehen in Aussicht gestellt, falls das Geld nicht reicht.
Der Verein freut sich, die Nachbarschaft gleich mit
Die Arbeit und die Kosten werden wohl mit Freude in die Zukunft des Vereins investiert. Neben den Verantwortlichen und den Sporttreibenden freuen sich laut HEBC-Urgestein Dieter Fagin auch die Nachbarn über den Umbau. Immerhin müssen sie bald nicht mehr befürchten, dass der Grand ihre Fenster verdreckt. So haben dann auch alle etwas davon.
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Fotos: Tim Eckhardt