Schulentwicklungsplan: Sechs neue Schulen für Eimsbüttel
Da Hamburgs Schülerzahlen steigen, will der Senat in den nächsten Jahren vier Milliarden Euro in den Schulbau investieren. Welche Entwicklungen sind für Eimsbüttel geplant?
Von Vanessa LeitschuhHamburg wächst und wächst: Jährlich kommen mehr Kinder zur Welt. Familien ziehen in die Hansestadt und damit steigt auch ihre Schülerzahl stetig. Nach den Sommerferien werden 15.428 Kinder in Hamburg eingeschult, so viele wie seit 25 Jahren nicht mehr.
Bis 2030 erwartet die Schulbehörde rund 45.000 zusätzliche Schüler, ein Viertel mehr als heute Hamburgs Schulen besuchen. Damit wächst die Schülerzahl dreimal so schnell wie die Bevölkerung der Stadt. Was bedeutet das für Eimsbüttels Schulen?
Vier Milliarden Euro für den Schulbau
Im neuen Schulentwicklungsplan, der noch bis zu den Herbstferien vom Senat beschlossen werden soll, stellt die Schulbehörde vor, wie mit der steigenden Schülerzahl umgegangen werden soll.
In den nächsten elf Jahren will die Schulbehörde 39 neue Schulen gründen und ein Drittel der bestehenden ausbauen. Rund vier Milliarden Euro an Investitionen sind dafür geplant. „Eine solche Gründungswelle hat es seit dem Babyboom der 60er Jahre nicht mehr gegeben“, so Schulsenator Ties Rabe.
Wo werden neue Schulen entstehen?
Sechs der 39 Neugründungen sind für den Bezirk Eimsbüttel geplant. Davon drei Grundschulen, ein Gymnasium und zwei sogenannte Campus-Stadtteilschulen, die sowohl gymnasiale Klassen mit Abitur nach acht Jahren als auch Stadtteilschulklassen mit allen Bildungsabschlüssen und dem Abitur nach neun Jahren anbieten.
Zwei der neuen Eimsbütteler Grundschulen sind bereits durchgeplant: die Grundschule Telemannstraße und die Wolfgang-Borchert-Schule in der Schwenckestraße. Die Schüler des ersten Jahrgangs an der Wolfgang-Borchert-Schule werden bereits diesen August ihre Einschulung feiern. Die Grundschule in der Telemannstraße 10 soll etwa zwei Jahre später modernisiert und umgebaut sein.
Im Osten Eimsbüttels und den Stadtteilen Rotherbaum, Harvestehude und Hoheluft-West haben sich im letzten Schuljahr rund 77 Prozent der Schüler für ein Gymnasium entschieden. Trotz des 2012 gegründeten Gymnasiums Hoheluft ist die Nachfrage so hoch, dass die Gymnasien in diesem Gebiet nicht alle Schüler aufnehmen können. In der Bundesstraße 58 ist deshalb die Gründung eines weiteren Gymnasiums geplant. Zusätzlich sollen die weiterführenden Schulen zukünftig weniger Schüler aus Nachbarregionen aufnehmen.
Wie werden sich bestehende Schulen verändern?
An neun bestehenden Schulen in Eimsbüttel wird bereits gebaut, an neun weiteren werden Baumaßnahmen erforderlich sein oder müssen noch geprüft werden. Trotz des Ausbaus sollen die Schulen laut Schulentwicklungsplan „eine vernünftige Größe haben“. Das bedeutet, dass Grundschulen im Durchschnitt vier Parallelklassen haben sollen, weiterführende Schulen rund fünf.
Die Schulbehörde sieht außerdem größere Klassenräume vor: Mit einer Fläche von mehr als 80 Quadratmetern sind die Unterrichtsräume deutlich großzügiger bemessen als der heutige Durchschnitt.
„Das prognostizierte Wachstum ist bemerkenswert. Aber in den 70er Jahren hatte Hamburg sogar noch mehr Schülerinnen und Schüler. Damals allerdings waren die Klassen mit rund 30 Schülerinnen und Schüler deutlich größer als heute“, erklärt Rabe. „Wenn wir heute ein milliardenschweres Bauprogramm anstoßen, dann geschieht das vor allem deshalb, weil wir die hohe Qualität der Hamburger Schulen bewahren und ausbauen wollen.“