Standard Alu goes Kreisklasse
Sechs fehlende Hosen, drei Aluminiumtreffer und ein 15-jähriges Jubiläum: Das ist der Eimsbütteler Fußballverein Standard Alu im Frühjahr 2013.
Von Steffen VoglerSonnabend, Mittagszeit, bestes Fußballwetter. Doch die erste Überraschung wartete schon weit vor Anpfiff des Punktspiels auf die Spieler von Standard Alu: Diverse Fußballhosen aus dem Mannschaftssatz waren nicht aufzufinden, was für eine kreative Mischung an Unterleibsbekleidung sorgte. Der Gegner Rote Beete konnte dafür mit verschiedenen improvisierten Trikotformen aufwarten – so stand einem munteren und bunten Fußballspiel nichts im Wege.
Mit einem Bein schon in der Kreisklasse
Standard Alu, derzeit in der 3. Division der Hamburger Freizeit Fußball Gemeinschaft (HFFG) aktiv, wechselt zur kommenden Saison in den Ligabetrieb des Hamburger Fußballverbands und startet sodann in der Kreisklasse. Die restlichen Spiele der aktuellen Saison kann man wohl getrost als Vorbereitung für die Kommende betrachten.
Standard Alu freut sich auf ein regelmäßigeres Training
Mit dem Wechsel in den regulären Fußballverband will man vor allem den organisatorischen Defiziten der Freizeitliga entkommen: Es fehlt an Trainingsplätzen und -zeiten, was dazu führt, dass die Spieler wenig auf einander eingespielt sind. Der Gegner tritt mitunter, wenn überhaupt, lediglich mit neun bis zehn Spielern an. Davon konnte man sich auch vor Ort überzeugen: Rote Beete betrat mit zehn Mann den Platz, ein Spieler von Standard Alu half kurzerhand in der gegnerischen Mannschaft aus. Nach eigener Aussage wolle man eben nicht mehr „nur einmal in der Woche buffen, sondern regelmäßig trainieren und spielen.“
Gleich zu Anfang ein Alu-Treffer
Das Spiel selbst war vor allem in der Anfangsphase geprägt von vielen langen Bällen und wenig Bewegung, dabei spielte sich das Geschehen zumeist in der Hälfte von Rote Beete ab. Nach einem unglücklichen Zusammenprall in der 12. Minute schied noch ein weiterer Spieler seitens der Gastmannschaft aus und wurde durch einen Standard Alu-Spieler ersetzt. Eine Minute später wurde Standard Alu seinem Namen dann schon gerecht: ein Schuss knallte satt an den Pfosten!
„Der Ball ist nicht aufgepumpt, Schiri! Wiederholung!“
Auf einen Torerfolg musste man bis zur 24. Minute warten, Benjamin Baarz von Standard Alu setzte zu einem Solo im gegnerischen Strafraum an und spielte einen Querpass auf Steffen Tralles, den dieser lediglich einschieben musste: 1:0! Nur wenig später erzielte erneut Steffen Tralles ein Abseitstor, was den Spieler zur Bemerkung „Der Ball ist nicht aufgepumpt, Schiri! Wiederholung!“ ermunterte. Was zwar den Tatsachen entsprach, aber den Schiedsrichter nicht überzeugten konnte, die Situation wiederholen zu lassen.
Trainer Struckmann trotz 3:0-Führung zur Halbzeit unzufrieden
In der 37. Minute fiel das kuriose 2:0. Einen gekonnten Lupfer von Benjamin Baarz konnte der Verteidiger noch klären, jedoch nur an den Pfosten. Von dort fiel der Ball vor die Füße von Steffen Tralles, der dann doch zu seinem zweiten Treffer kommen konnte. Das 3:0 kurz vor der Pause erzielte Michael Behnsen per Distanzschuss in den linken Winkel. Trotz spielerischer Überlegenheit war die Laune in der Halbzeitpause nicht eben positiv. Trainer Christian Struckmann bemängelte die Laufbereitschaft und schwor seine Mannschaft auf flache und schnelle Pässe ein.
Dann ging es Schlag auf Schlag
Die Ansprache schien zu fruchten, denn Standard Alu startete furios in die zweite Halbzeit. Drei Tore in sechs Minuten sprechen eine deutliche Sprache. Das Spiel war spätestens zu diesem Zeitpunkt endgültig entschieden und bis zum Abpfiff fielen weitere vier Treffer, womit am Ende ein hochverdientes 10:0 für Standard Alu zu Buche stand. Der Trainer war dennoch nicht zufrieden und betonte gegenüber den Eimsbütteler Nachrichten, dass das Dargebotene nicht mit dem Potential der Mannschaft in Einklang stehen würde. Beim Jubiläumsturnier der HFFG am 04./05.05.2013 konnte die Mannschaft den dritten Platz erobern, was angesichts einiger teilnehmender höherklassiger Mannschaften wohl ein Indiz dafür sein könnte, dass der Trainer Recht hat.
Wunsch nach mehr Professionalität
Betrachtet man dieses Spiel und die Ansprüche, die die Mannschaft an sich selbst stellt, kann man den Wunsch nach ein bisschen mehr Professionalität durchaus verstehen. Für das Vorhaben Kreisklasse sucht die Mannschaft außerdem weiterhin nach neuen Spielern.
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Torschüsse
36:3
Torfolge
1:0 Steffen Tralles
2:0 Steffen Tralles
3:0 Michael Behnsen
4:0 Georg Kayser
5:0 Steffen Tralles
6:0 Benjamin Baarz
7:0 Klaus-Willi Palaschewski
8:0 Steffen Tralles
9:0 Björn Bibrach
10:0 Björn Bibrach