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"Les Maries" spielen Stücke aus ihrem neuen Album "Goldene Flaute" in ihrer Wohnung. Foto: Karoline Gebhardt
Albumrelease: Goldene Flaute

„Les Maries“- Musik aus dem Herzen Eimsbüttels

Frischer Wind aus Eimsbüttel: „Les Maries“ machen „Road-Chanson“ beeinflusst von The Velvet Underground und Hildegard Knef. Mit Gefühl und Ehrlichkeit überwinden sie Grenzen. Sie gewähren uns beim gemeinsamen Gespräch persönliche Einblicke in ihr neues Album „Goldene Flaute“.

Von Karoline Gebhardt

Wir treffen Les Maries an einem schönen Morgen in ihrem Zuhause mitten in Eimsbüttel. Während unseres Gesprächs scheint warmes Sonnenlicht durch die Küchenfenster. Eine entspannte Atmosphäre. „Les Maries“- das sind Marie-Laure Timmich und Klaus Sieg, die an diesem Morgen von ihrer Musik, Eimsbüttel und ihren Wünschen für die Zukunft sprechen. Am 9. September erschien ihr zweites Album „Goldene Flaute“.

Ursprünglich haben „Les Maries“ auf St. Pauli gewohnt, bis sie vor 22 Jahren nach Eimsbüttel gezogen sind. Freiwillig hätten sie ihr geliebtes Zuhause in der Nähe vom Wohlers Park wohl nie aufgegeben, aber da ihre drei Kinder Platz brauchten, mussten sie sich vergrößern. Ein Wohnungstausch hat sie dann nach Eimsbüttel geführt. Lange haben sie ihrem Kiez nachgeweint, doch mittlerweile fühlen sie sich in der Nähe des Kaiser-Friedrich-Ufers heimisch.

„Das Wasser ist eine Bühne“

Über die Musik haben Marie-Laure Timmich und Klaus Sieg zueinander gefunden. Bereits in den 1980er-Jahren hatten sie sieben Jahre lang eine Power Pop Band, mit der sie zwei Platten veröffentlicht haben. Seit drei Jahren musizieren die Beiden wieder zusammen, nachdem sich ihre Wege nach der damaligen Rock’n Roll Phase musikalisch getrennt hatten. Ein Grund dafür war die gemeinsame Vorliebe für das Thema Wasser. Das nimmt in ihrem neuen Album die Rolle des roten Fadens ein. „Das Wasser ist eine Bühne“, sagt Marie-Laure Timmich. Es ist eine Metapher für das Leben. Sie benutzen das Wasser im weitesten Sinne, um Geschichten von einem Arbeiter auf einem Containerschiff musikalisch zu untermalen, von traurigen und schönen Liebesgeschichten zu singen oder gesellschaftskritisch zu sein. Das Meer kann zusammenführen oder Menschen auseinanderreißen.

Geschichten aus dem echten Leben

Maie-Laure Timmich ist Halbfranzösin. Sie denkt und fühlt in beiden Sprachen, die sich im Kopf miteinander verbinden. Je nachdem, welche Stimmung, Botschaft oder Gefühl die Sängerin ausdrücken will, singt sie Deutsch oder Französisch. Der stark erzählende Charakter der Texte und dass einige Songs auf Französisch gesungen werden, weisen auf Spielarten des Chanson hin. „Les Maries“ nennen ihre Musik lieber „Road-Chanson“, wenn sie müssen. Denn Seemannsfolklore, wie anfänglich von vielen Hörern und Bekannten vermutet, machen sie nicht. Ihre Geschichten entstehen im Alltag bei Unterhaltungen, Reisen oder beim Beobachten. Das Wasser dient als Hülse für diese Geschichten. Das Paar geht sehr bewusst mit seiner Umwelt um. Sie verarbeiten Illusion, Glück, Ungerechtigkeit und Hoffnung in ihren Stücken. Das Stück „Goldene Flaute“ verwandelt den für Seemänner negativen Begriff in etwas Positives: Die Flaute würde einen selbst aus dem „großen Laufrad“ herausziehen, sodass man innehalten kann. Ein bekanntes Gefühl, wenn ein Moment so schön ist, als dass man ihn am Liebsten konservieren möchte. In dem Stück geht es darum, den „goldenen“ Moment zu genießen.

Klaus Sieg spielt Gitarre. Foto: Karoline Gebhardt
Klaus Sieg spielt Gitarre. Foto: Karoline Gebhardt

„Kleine Oasen verbergen sich in Eimsbüttel“

Waren sie anfangs noch skeptisch dem neuen Viertel gegenüber, das im Vergleich zum unkonventionellen St. Pauli so bürgerlich und langweilig schien, so genießen die beiden Eimsbüttel nun. Es sei ein Geschenk, hier zu wohnen. Da sich in vielen Ecken kleine Oasen verstecken- Orte, die einem vorher nie aufgefallen sind. Sie mögen das Freibad, den Else-Rauch-Platz und die Austerbar, die „ein echter Gewinn für diesen Stadtteil“ ist, so erzählt Klaus Sieg. Gerne wird dort Wein getrunken, denn man müsse Orte wie diese unterstützen, sagen die beiden lachend. Das Ufer des Isebekkanals finden „Les Maries“ wunderschön. Der Blick dort entlang sei ein Beispiel für eine Kleinigkeit, die das Leben ausmacht. Auch das Album „Goldene Flaute“ wurde in Eimsbüttel aufgenommen- im Tonhotel in der Nähe der Kieler Straße. Doch sie stehen einem Teil der Wandlung in Eimsbüttel auch kritisch gegenüber: Stellenweise würden sich manche Orte zu einem kleinen Eppendorf entwickeln, Menschen würden kleinlich. Ihnen gefällt Eimsbüttel trotzdem sehr gut: Sie fühlen sich hier beheimatet und vernetzt.

Marie-Laure Timmich am Akkordeon. Foto: Karoline Gebhardt
Marie-Laure Timmich am Akkordeon. Foto: Karoline Gebhardt

Was bringt die Zukunft?

„Les Maries“ schmunzeln bei dieser Frage. Sie wollen viel dafür tun, um weiterzumachen. Ein drittes Album soll definitiv erscheinen und auch die Arbeit mit dem Produzenten David Young, dem Produzenten der Band „Element of Crime“, soll fortgesetzt werden. Lachend erzählen sie, dass sie in der Schlagerparade vertreten seien. Sie würden dort nicht reinpassen, freuen sich jedoch über die Verbreitung ihrer Musik. Eine Tour soll sie im Frühjahr nach Bayen führen und auch Auftritte in der Schweiz, Österreich und auf norddeutschen Inseln sind angedacht. „Mit der Schlagerparade Platz 12 im Rücken stoßen wir vor nach Bayern“, lacht Klaus Sieg herzlich.

„Les Maries“ wollen weiterhin Konventionen brechen, Fernwehmusik für Zuhause machen. Die dunkle, ehrliche Stimme von Marie-Laure Timmich wird weiterhin von Klaus Sieg an der Gitarre begleitet. Auf dem Album finden stückweise auch Klarinette, Schlagzeug, Banjo und Mundharmonika einen Platz.

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