Oddset-Pokalfinale: HFV verzichtet auf Schiedsrichter-Ehrung
Der FC Eintracht Norderstedt ist Oddset-Pokalsieger – auch dank einer Fehlentscheidung des Schiris. Die Reaktionen.
Von Max GilbertDer FC Eintracht Norderstedt hat am gestrigen Donnerstag das Endspiel des Oddset-Pokals gegen den SV Halstenbek-Rellingen gewonnen. Das Tor in der Verlängerung führte zum Sieg – zum Erstaunen oder Entsetzen der Zuschauer im Stadion.
Denn dem Tor ging ein Foul voraus, das Schiedsrichter Thorsten Bliesch jedoch nicht pfiff. Eine klare Fehlentscheidung zugunsten der schwachen Norderstedter. Unter heftigen Protesten der Rellinger Bank und den Pfiffen der Zuschauer wurde das Spiel abgepfiffen – und FC Eintracht Norderstedt zum Pokalsieger.
Barthel könnte „die Latte durchbeißen“
Nach dem Schlusspfiff war die Einttäuschung bei den Spielern von Halstenbek-Rellingen riesig. HR-Torwart und Kapitän Mirko Oest haderten mit der Entscheidung des Schiedsrichters:
„Das war ein klares Foulspiel vor dem 1:1. Ich glaube, da gibt es keine zwei Meinungen – das haben alle gesehen, außer der Schiedsrichter. Das war einfach unverdient und traurig. Scheiße gelaufen, aber so ist Fußball.“
Auch Trainer Heiko Barthel war tief enttäuscht, gab sich aber als fairer Verlierer:
„Ich muss das jetzt ja irgendwie akzeptieren und das als Trainer auch vorleben. Dass ich jetzt auch hier die Latte durchbeißen könnte, darüber brauchen wir nicht reden. Das nützt ja jetzt alles nichts. Sehr, sehr unglücklich und wir werden glaube ich nie wieder so nah an diesen Pott rankommen.“
Zur Leistung seiner Mannschaft sagte Barthel:
„Ich kann meinen Jungs heute absolut keinen Vorwurf machen. Wenn man das heute gesehen hat, kann man gar nicht glauben, warum wir abgestiegen sind. Hut ab an die Leistung meiner Jungs.“
Norderstedt-Trainer Dirk Heyne wusste nach dem Spiel die Leistung seiner Mannschaft einzuordnen und freute sich „trotzdem“ über den Sieg:
„Wir waren heute die Glücklicheren. Wer ein Tor in der 90. Minute macht und dann das Siegtor in der 120., der kann sich schon mal bedanken. Hochachtung für HR, die waren ein absolut würdiger Gegner.“
Kein Schiedsrichter-Ehrung „aus Sicherheitsgründen“
Was am Ende neben einem schmeichelhaften Gewinner und einem frustierten Verlierer übrig blieb, war die Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns in der Nachspielzeit. Die Aggressionen auf den Rängen gegen den Offiziellen Thorsten Bliesch und sein Gespann waren so groß, das der HFV „aus Sicherheitsgründen“ auf die traditionelle Ehrung der Schiedsrichter vor der Siegerehrung verzichtete. HR-Präsident Hans Jürgen Stammer ließ es sich nicht nehmen auf der Pressekonferenz die Ansetzung des Schiedsrichters, der mit dem Finalspiel seine Karriere beendete, zu kritisieren.