
Luxuswohnungen an der Sophienterrasse – Ende der Baustelle in Sicht
Nach erheblichen Verzögerungen sollen Ende dieses Jahres mehr als 100 Luxuswohnungen in der ehemaligen Bundeswehr Kommandantur bezugsfertig sein. Seit Mitte 2012 baut die Firma Frankonia das denkmalgeschützte Gebäude in das „Sophienpalais“ um. Anwohner klagen über Bauschutt und Lärm.
Von Magdalena GärtnerImposantes Gebäude in bester Lage, davor Bagger und Bauzäune: Seit mehr als vier Jahren investiert die Firma Frankonia Eurobau Millionen in den Bau von hochmodernen Luxuswohnungen mit Alsterblick. Das „Sophienpalais“ ist Teil der „Sophienterrassen„, eines Luxusquartiers zwischen Mittelweg und Harvestehuder Weg. Stadthäuser und Villen sind bereits fertig, nur das größte Gebäude, genannt „Sophienpalais“, wartet noch immer auf seine Metamorphose. Diese „Verwandlung in ein Juwel“, wie Frankonia es bezeichnet, dauert länger als geplant – zum Leidwesen der Anwohner. Diese klagen über jahrelangen Bauschutt und Lärm, ein Anlieger berichtet, dass seitdem die Hälfte der Parkplätze in der Sophienterrasse wegfielen.

Das denkmalgeschützte Gebäude ist eine ehemalige Bundeswehr Kommandatur und wurde 1936 von den Architekten Distel und Grubitz entworfen. Bevor Hamburger dort zur Musterung antraten, war das „Sophienpalais“ Verwaltungsgebäude der Wehrmacht.
105 Wohnungen, Quadratmeterpreis: ab 5.500€
Die Fassade bleibt aus denkmalrechtlichen Gründen bestehen. Auch die zwei Adler über dem Eingangsbereich bleiben erhalten, ansonsten wird laut Frankonia „mit viel Feingefühl“ umgebaut. „Wohnen im Denkmal“, so wirbt der Bauherr Frankonia auf seiner Website. Im Inneren wird das Gebäude fast komplett entkernt und neu aufgebaut.
Einige hundert Meter entfernt von der Flüchtlingsunterkunft Sophienterrasse entstehen im Palais 105 Wohnungen mit einem Quadratmeterpreis von 5.500 Euro. Karl Lagerfeld entwarf die Wohnungen – bei Bedarf richtet er sie auch ein. Nach Fertigstellung sollen Clublounge, Spa und privater Park hinter dem Haus reiche Käufer anlocken. 70 Prozent der Wohnungen sollen bereits verkauft sein. Auch eine zweigeschossige Tiefgarage findet Platz unter dem geschichtsträchtigen Gebäude.
Grund für Verzögerung: Hohe Anforderungen beim Umbau
Der Umbau fordere allen Beteiligten extrem viel ab, berichtet die Prokuristin von Frankonia, Hilke Branding-Rettig. Die technischen Anforderungen seien enorm hoch und komplexe Details müssten beachtet werden. So wurde die Tiefgarage um eine alte Steineiche herumgebaut, das Fällen der Bäume, die bis zu 700 Jahre alt werden können, ist streng reguliert.
Seit Mitte 2012 wird an dem Gebäude gebaut. Der Bauherr korrigierte mehrmals den Bezugstermin und rückte ihn immer weiter nach hinten: Zuerst hieß es, dass Ende 2013 die ersten Bewohner einziehen könnten. Dann Mitte 2015. Auf Nachfrage räumt die Bereichsleiterin Branding-Rettig eine 12-monatige Verzögerung ein. Ende dieses Jahres seien die Bauarbeiten an dem Gebäude nun wirklich abgeschlossen und erste Bewohner könnten die Luxuswohnungen beziehen.
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