USC Paloma qualifiziert sich für DFB-Pokal
Oddset-Pokal-Finale: Am Donnerstagnachmittag sind im Stadion Hoheluft die weiße Taube und der Condor aufeinandergetroffen. In der Tierwelt wäre ein solches Duell eine einseitige Partie. Aber nicht im Fußball, wie der Underdog USC Paloma eindrucksvoll bewies. USC Paloma schlug den SC Condor mit 3:2 n.E.
Von Till HeinsohnVor der Partie waren sich die meisten sicher: Condor wird Paloma vom Platz schießen. Ein Oberligist gegen einen Landesligisten – eine eindeutige Sache. Doch Pokalschreck Paloma ging mit breiter Brust in die Partie: Im Halbfinale hatte man Vicky mit 2:1 besiegt. Das versprach eine spannende Partie zu werden.
Einseitige erste Halbzeit
In der ersten Halbzeit konnte der SC Condor aus Farmsen seiner Favoritenrolle gerecht werden. Zuerst versuchten beide Mannschaften es mit langen Bällen, ehe es die erste Chance für Condor gab: In der 7. Minute setzte sich Carlos Flores gegen mehrere Paloma-Verteidiger durch, doch sein platzierter aber zu schwacher Schuss konnte von Yannik Jonas pariert werden. Nicht die erste große Tat des Paloma-Keepers in dieser Partie.
In der 9. Minute ereignete sich dann die einzige große Chance für Paloma in der ersten Halbzeit: Ein sehr langer Ball setzte Dennis Pannen in Szene: Der Stürmer von der weißen Taube nahm den Ball mit der Brust an und versuchte einen Seitfallzieher. Der Ball ging jedoch über das Tor.
Nun brannte Condor ein Dauerfeuer ab: Chancen über Chancen, doch das Tor wollte einfach nicht fallen. Alleine Kristoffer Laban vergab zwei gute Gelegenheiten in den ersten 30 Minuten. In der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit machte Condor sehr viel Druck, kam aber zu keinem zwingenden Torabschluss.
Offener Schlagabtausch in der 2. Halbzeit
Es schien, als hätten die Halbzeitansprachen beider Trainer gefunkt. Condor sowie Paloma zeigten in der zweiten Spielhälfte mehr Leidenschaft, mehr Lauffreude, mehr Willen und mehr Mut zum Risiko. Die erste Chance ergab sich nach einer Ecke, als Condors Lars Lüdemann von allen am höchsten stieg und einen kraftvollen Kopfball über den Kasten setzte.
Viele Chancen prägten die 2. Halbzeit. So setzte Visar Galicar (Paloma) in der 65. Minute mit einem filigranen Lupfer Dennis Pannen in Szene, dessen Schuss das Tor aber verfehlte. Danach, in der 67. Minute, ereignete sich die wohl größte Chance des Spiels für Condor: Thiemo Kieckbusch lief unbedrängt auf das Tor zu, und stocherte den Ball über Yannick Jonas, doch Jan Savelsberg rettete den Ball bevor er die Torlinie überschreiten konnte.
In der 87. Minute verpasste es Kristoffer Laban ein Traumtor zu schießen. Eine zu weit kommende Flanke legte Tevin Tafese auf den Condoraner Offensivspieler ab, der den Ball Volley nahm: Der satte Schuss ging knapp über das Lattenkreuz.
Tolle Stimmung im Stadion
Lobenswert waren nicht nur die Spieler, sondern auch die mitgereisten Fans. 4.317 Zuschauer verfolgten die Partie. Und diese machten richtig Stimmung! „USC“- und „Condor“-Rufe waren wohl noch weit außerhalb des Stadions zu hören. Die Ränge waren blau-weiß beziehungsweise gelb-schwarz gefärbt.
Endspurt in der Verlängerung
Trotz vieler Chancen stand es nach regulärer Spielzeit noch 0:0. In der Verlängerung wirkten beide Mannschaften müde und verbrauchten nun ihre allerletzten Kraftreserven. Hier überzeugte vor allem einer: Yannick Jonas. Der Paloma-Keeper vereitelte mehre Großchancen. Zum Beispiel, als Kristoffer Laban in der 107. Minute einen klasse Rechtsschuss aufs Tor setzte, der von einer noch besseren Parade getoppt wurde.
Nervenaufreibendes Elfmeterschießen
Dann kam es, wie es kommen musste: Elfmeterschießen, Yannick Jonas Königsdisziplin, wie Paloma-Trainer Marco Krausz ihm später auf der Pressekonferenz attestierte. Der Torwart der weißen Taube hielt drei (!) Schüsse der Schützen vom SC Condor und sicherte so seiner Mannschaft den Einzug in den DFB-Pokal. Als Visar Galicar den entscheidenden Elfmeter für Paloma im Tor unterbrachte, gab es kein Halten mehr – die Sensation war perfekt.
Mehrere Fans rannten auf den Rasen, um ihre Mannschaft, die sich mehr als wacker geschlagen hatte, zu feiern. Daran konnten sie auch die Ordner am Spielfeldrand nicht hindern.
So ist Fußball! Man kann den Gegner 120 Minuten lang teilweise an die Wand spielen und dann im Elfmeterschießen verlieren. Die Condor-Spieler konnten es nicht fassen. Tieftraurig sanken sie auf dem Spielfeld zusammen. Sie hatten soeben das erste Oddset-Pokal-Finale in der Geschichte ihres Vereins verloren. Die Palomaten hatten diese Erfahrung bereits 2002 gemacht. Dort verloren sie gegen den SC Victoria – im Elfmeterschießen.
Zuschauer: 4.317
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