
Victorias erste Heimniederlage
Victoria Hamburg verliert das erste Heimspiel der laufenden Regionalliga-Nord-Saison mit 1:3 gegen den VfR Neumünster. Damit endete für die Hamburger die (Mini-)Serie von drei Partien ohne Niederlage.
Von Silvia Stiehm-WernerDie Fans von Victoria ahnten vielleicht bereits, dass ihre Mannschaft heute besondere Unterstützung benötigen würde. Zum Anpfiff feuerten sie Luftschlangen in Vereinsfarben in den verregneten Hamburger Sonntagshimmel, um klarzumachen, wer Herr im Hause ist.
Die Spieler des SC Victoria nahmen diesen Elan leider nicht mit auf’s Spielfeld. Ganz im Gegenteil: Von der ersten Minute an spielte der Gegner und Tabellenletzte VfR Neumünster forsch auf. Bereits in der 3. Spielminute ist es Patrick Nagel, der für den VfR Neumünster mit einem Linksschuss knapp das Tor verfehlte. Wenige Minuten später stand Michel Harrer vom VfR Neumünster frei vorm Tor und setzte den Ball einen halben Meter neben das Tor.
Victoria fand nicht richtig ins Spiel

Neumünster machte den aktiveren Eindruck und unterband den Spielfluss von Victoria von Beginn an. Insbesondere über die rechte Seite kamen die Gäste aus Neumünster immer wieder zu guten Chancen. Das Trio Thomas, Harrer und Moslehe funktionierte an diesem Tag beeindruckend gut und konnte nur selten von den Hausherren gestoppt werden. So war es die logische Konsequenz, dass zwei von den dreien für den Führungstreffer verantwortlich waren.
In der 27. Minute setzte sich Jakubowski im Mittelfeld durch und spielte einen tiefen Pass rechts auf Finn Lasse Thomas, der auf Höhe der Grundlinie vor das Tor flankte, Harrer stand frei und hatte keine Probleme den Ball einzunetzen.
Doppelt unglücklich, denn zuvor war Vicky-Spieler Cem Cetinkaya im Strafraum festgehalten worden, Schiedsrichter Christian Scheper entschied auf Weiterspielen und der Konter brachte die Führung für die Schleswig-Holsteiner.
Das 2:0 ließ nicht lange auf sich warten
Neumünster kombinierte weiter und Victoria tat sich sehr schwer ein Gegenmittel zu finden. Auch in Standardsituationen hatte Vicky das Nachsehen. In der 34. Minute war es Patrick Nagel, der einen Eckball für Neumünster vorbildlich in den Strafraum trat, den Ali Moslehe ungehindert zum zweiten Tor des Tages verwandeln konnte.
Keine echte Torchance für Victoria in der ersten Hälfte. In der Halbzeit musste ein Wechsel auf Vicky Seite her, das war klar. Lutz Göttling wechselte Below und Cetinkaya aus und brachte Neu-Stürmer Cekirdek und Steven Lindener.

Kurzzeitiges Aufbäumen
Die Wechsel und die Halbzeitansprache zeigten in der zweiten Hälfte Wirkung. Die Heimmannschaft kam mit deutlich mehr Elan aus der Kabine und hatte in der 52. Minute mit einem Freistoß von Schulz aus halblinker Position und einer Entfernung von ca. 20 Metern, die erste echte Chance. Neumünster-Keeper Gabrielidis hatte Mühe den Ball festzuhalten, und ließ ihn abprallen. Ein SCV-Spieler war allerdings nicht in der Nähe, um diesen Abpraller aufzunehmen.
In der 58. Minute war Vicky geschickter und Conrad Azong passte den Ball über rechts auf Jakob Sachs, der den Ball mühelos ins Tor schob. Nur noch 1:2! Und noch eine knappe halbe Stunde Zeit für den Ausgleich. Tatsächlich war dieser Anschlusstreffer ein Weckruf, Victoria ging aggressiver in die Zweikämpfe und kombinierte in den kommenden Szenen selbstbewusster.
Neumünster kontert Victoria clever aus
Lange hielt die Aufbruchstimmung nicht an. Neumünster wartete clever auf den nächsten Konter und erzielte so in der 67. Minute nach sehenswertem Zusammenspiel von Thomas auf Moslehe das entscheidende 1:3. Vicky beschwerte sich, da der letzte Pass nach Abseits aussah. Schiedsrichter Scheper blieb dabei das Tor zu geben. Und somit war der alte Zweitore-Abstand wieder hergestellt. Victoria kam danach zu keiner zwingenden Chance mehr. Dafür hatte Neumünster sogar noch mehrere Möglichkeiten zu erhöhen.

Lutz Göttling findet bei Pressekonferenz klare Worte
„Neumünster war die bessere Mannschaft in Hälfte eins, wir hatten keine einzige Torchance. In Hälfte zwei sah ich das Verhältnis schon ausgeglichener. Der Ausgleich war durchaus möglich.“ sagte Lutz Götting auf der Pressekonferenz. Die zwei zweifelhaften Schiedsrichterentscheidungen kommentiere Göttling mit einer klaren Meinung: „Vor dem 0:1 hätten wir einen Elfmeter bekommen müssen und das 1:3 war aus meiner Sicht Abseits.“
Der SC Victoria Hamburg steht nach dem 5. Spiel dieser Saison auf Platz 14. und tritt nächste Woche auswärts gegen den 5. platzierten Werder Bremen II an.
Zuschauer: 352
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Fotos: Tim Eckhardt