Brückenabriss auf der A7: Mit Betonschere und Stemmmeißel
Die A7 ist nach den Brückenarbeiten schneller freigegeben worden als gedacht: Zwei alte Brückenbauwerke am Wördemanns Weg und am Niendorfer Gehege wurden am Samstagmorgen abgebrochen. Trotz großer Ankündigung sorgte die Vollsperrung für kilometerlange Staus.
Von Lea Z. FreistFreie Fahrt: Seit Montagmorgen ist die A7 zwischen Stellingen und dem Dreieck Nordwest wieder befahrbar. Für ganze 54 Stunden war die Autobahn am Wochenende in beide Richtungen voll gesperrt. Die Brückenabrisse sind Teil eines der größten Lärmschutzprojekte in Deutschland. Dabei müssen die alten Brücken durch breitere und höhere ersetzt werden.
Mit zwei 50-Tonnen-Baggern, einer Betonschere und Stemmmeißel wurde am frühen Samstagmorgen am Übergang Wördemanns Weg gearbeitet. Nach einer Stunde war bereits der erste Träger der alten Brücke abgerissen.
Bagger räumten die Trümmer weg, um die neue Behelfsbrücke aus Stahl – früher als geplant schon am Samstagabend – einsetzen zu können.
Alte und neue Brücke: Alles läuft nach Plan
Die Brückenteile wurden einzeln angeliefert und vor Ort montiert. Hydraulische Plattformen, die überwiegend im Hafen genutzt werden, brachten die Brücke erst in Position und hoben sie dann seitlich als Stück ein. Alles laufe nach Plan, sagte ein Sprecher. Ab Dienstagmorgen soll die Brücke am Wördemannsweg für den Autoverkehr freigegeben werden.
Ein Stück weiter wurde auch die alte Brücke am Niendorfer Gehege problemlos abgerissen. Die neue Brücke, die bereits seit Ende Mai beziehungsweise Juni vollständig steht, wird voraussichtlich ab Mitte Oktober für Autos zu nutzen sein.
Am Sonntag mussten schließlich nur noch Berge von Bauschutt und Sand weggeräumt werden. Um die Straße zu schonen, als Puffer, wurden vorher dicke Schichten Sand aufgefahren, erklärte ein Bauarbeiter. Auch die Aufräumarbeiten verliefen zügiger als geplant: Bereits gegen 4 Uhr am Montagmorgen gab es wieder freie Fahrt auf der A7.
Durstige Autofahrer im Stau
Trotzdem die Sperrung groß angekündigt worden war, staute sich der Verkehr kilometerlang, auch die Umleitungen durch die Stadt waren teilweise überlastet. Bei 30 Grad musste die Feuerwehr ausrücken, um den Autofahrern Wasser zu bringen. Das Wochenende war von der A7-Baustellenkoordination ganz bewusst gewählt worden: Der HSV hatte kein Heimspiel und in fast allen Bundesländern waren die Schulferien vorbei. Doch gutes Wetter lockte viele Reisende an die Nord- und Ostsee.
Deckel gegen den Lärm
Die A7 ist eine der meist befahrenen Autobahnen Deutschlands, 150.000 Fahrzeuge sind hier pro Tag unterwegs. Vom Elbtunnel bis zum Autobahnkreuz Hamburg-Nordwest wird die Fahrbahn zu acht Spuren ausgebaut, Richtung Norden bis Bordesholm sechsspurig. Damit Anwohner den Verkehrslärm nicht mehr hören, entstehen drei Lärmschutzdeckel über der A7.