
Aktion Buch: Teile deinen Lesespaß
Zum UNESCO Welttag des Buches hat Aktion Buch e.V. am Montag die Idee hinter der Bücher-Box in Eimsbüttel vorgestellt. In rund 65 Haspa-Filialen stehen diese Boxen. Was hat es damit auf sich?
Von Nele DeutschmannAls Idee unter Freunden hat Aktion Buch e. V. einst angefangen. Menschen mit Behinderung sollte eine sinnvolle Beschäftigung angeboten und gleichzeitig der Gedanke der Nachhaltigkeit verfolgt werden. So wurden die Bücher-Boxen ins Leben gerufen.
Bücherspenden werden gesammelt und in Werkstätten sortiert und aufgearbeitet. Jeder findet dort eine Aufgabe, die zu ihm passe, erklärt Peter Wolf, Gründer von Aktion Buch e.V. Die Arbeit sei inhaltlich interessant, sinnvoll und abwechslungsreich.
DIe aufbereiteten Bücher werden kostenlos an öffentliche oder gemeinnützige Einrichtungen, wie zum Beispiel Schulen oder Krankenhäuser, abgegeben und ein kleiner Teil wird von ehrenamtlichen Mitgliedern verkauft. Der Verein erhält keine Fördermittel, sondern finanziert sich selbst. Überschüsse, die am Ende des Jahres übrig bleiben, werden an karitative Einrichtungen gespendet.
Der beste Job der Welt
Peter Wolf ist stolz darauf, dass der Verein so nachhaltig, inklusiv und gemeinnützig wirke. Die Freude steht im Vordergrund: Bei den Menschen in den Werkstätten und bei den Leseratten, die von gespendeten Büchern profitieren. „Ich finde, ich habe den besten Job der Welt“, so Wolf.

Neben anderen Annahmestellen stehen in rund 65 Haspa-Filialen die Boxen, in denen Bücher gespendet werden können. Über ganz Hamburg hat sich so ein einzigartiges, flächendeckendes Netz von Stellen gebildet, an denen gebrauchte Medien abgegeben werden können, erzählt Wolf stolz.
Großer Anklang in Eimsbüttel
Die Kunden seien begeistert, wie Andreas Emme, Filialleiter der Haspa in der Osterstraße berichtet. Die Eimsbütteler nehmen das Angebot gerne an. Viele ausgelesene Bücher werden gespendet, aber auch wieder neue mitgenommen. So kommen rund 400 bis 500 Euro pro Monat in jeder Hamburger Filiale für den Verein zusammen.
Dabei stehe das Angebot jedem offen, erklärt Frank Ennen, Leiter der Haspa-Region Uhlenhorst-Winterhude. Auch Menschen, die nicht bei der Haspa Kunden sind, sind herzlich eingeladen, zu spenden und Bücher zu kaufen.
Die Anzahl der abgegebenen Bücher bleibt seit Oktober 2017 konstant. Im Schnitt werden 300 Bücher werden pro Monat in der Filiale an der Osterstraße abgegeben. „Solange wir Bücher bekommen und sehen, dass es eine Nachfrage gibt, werden wir weiter machen“, so Wolf.
Ein unschlagbares Angebot
Ihm ist es jedoch wichtig zu betonen, dass keine Boxen in Filialen aufgestellt werden, die sich in unmittelbarer Nähe von inhabergeführten Buchhandlungen befinden. Es solle keine Konkurrenz entstehen.
Überraschend: Besonders Biografien und historische Romane sind nachgefragt. Auch für andere Geschmäcker halten die Verkaufsregale vieles bereit. Zwischen zwei und vier Euro kosten die aufgearbeiteten Exemplare. Ein unschlagbares Angebot.