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Rohrleitungen zur Beseitigung von Umweltgift. Foto: Anja von Bihl

Mit Bakterien gegen Gift

Wer öfter durch den Hellkamp in Eimsbüttel geht oder fährt, hat sich an den Anblick schon gewöhnt: In mehreren Metern Höhe führen zwei große Gerüste mit Rohrleitungen über die Fahrbahnen an der Ecke Rombergstraße. Was ist da eigentlich los?

Von Anja von Bihl

Hier wird seit längerer Zeit das Grundwasser gereinigt. Denn in den Jahren von 1954 bis 1993 ist aus einer chemischen Reinigung eine giftige Chemikalie in den Untergrund gelangt. Es handelt sich um Perchlorethylen, kurz PER genannt. Es wird nach Angaben der Umweltbehörde auch heute noch in chemischen Reinigungen und zur Entfettung in verschiedenen Arbeitsbereichen eingesetzt und enthält aggressives Chlor. Das Gift kann durch Betonwände, Holz und Asphalt dringen und ist schädlich für Gesundheit und Umwelt.

Ende 2010 wurden an der Einfahrt vom Hellkamp in die Rombergstraße mehrere Brunnen gebohrt. Seitdem wird eine zuckerhaltige Lösung, die sogenannte Molasse, in die verschmutzte Wasserschicht in eine Tiefe von zwölf bis 16 Metern gepumpt.

Futter für Bakterien

Die Molasse dient dazu, bestimmte Bakterien zu ernähren. Sie „fressen“ die PER-Rückstände und machen sie so unschädlich. Durch die Rohrleitungen oberhalb der Straße werden das Wasser und die Zuckermasse immer wieder hin und her gepumpt. So werden pro Tag etwa 28.000 Liter umgewälzt. Etwa 95 Prozent der Schadstoffe sollen bereits beseitigt sein. Wenn alles klappt, ist das Grundwasser bis Ende dieses Jahres wieder einwandfrei.

Dabei besteht laut der Behörde keine Gefahr für das Trinkwasser. Denn dieses werde nicht an dieser Stelle aus dem Grundwasser gewonnen, sondern in weit entfernten Brunnen. Kosten für die Säuberung kommen auf die Stadt nicht zu. Die Maßnahmen muss der Eigentümer des Hauses zahlen, in dem ehemals die chemische Reinigung war.

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Solche Sanierungen durch Stimulierung der Mikrobiologie werden erst seit etwa zehn Jahren durchgeführt. An zwei Standorten sind derartige Projekte bereits abgeschlossen, der gewünschte Abbaueffekt sei erreicht worden, so die Behörde. Andere Sanierungen sollen folgen; in allen Fällen gehe es um private Flächen.

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