Das Sterben der Bellealliancestraße
Eigentümer gegen Mieter heißt es in der Bellealliancestraße. Manche geben sich geschlagen und ziehen aus. Und das Viertel verändert sich. Zurück bleibt Leerstand – und die Frage, wann und wie das Bezirksamt reagiert. Von Lea Z. Freist
Von Lea Z. FreistDie alten Treppenstufen aus Mahagoni knarren, die Deckenlampen gehen an, eine flackert und erlischt wieder. Die Fassade bröckelt. Es tropft, Tauben haben sich im Dach eingenistet. Die Ladenfenster zur Straße sind mit Folie verhangen, drei große Scheiben sind verdunkelt. Statt geschäftigem Treiben herrscht gespenstische Stille.
Nur noch eine Mieterin wohnt in diesem Altbau aus der Gründerzeit an der Bellealliancestraße. Ein Bewohner nach dem anderen ist ausgezogen. Mitten in Eimsbüttel, in bester Szenelage, dort wo Mieter im Schnitt fast 13 Euro pro Quadratmeter zahlen, WG-Zimmer nicht für unter 500 Euro Kaltmiete angeboten werden und bei jeder Wohnungsbesichtigung Riesenandrang herrscht, stehen in der Bellealliancestraße in zwei Gründerzeitbauten acht Wohnungen leer.
Im Juli 2014 erwirbt ein neuer Eigentümer die beiden Häuser vom Sohn des Voreigentümers, der Senior war verstorben. Kurz nach dem Eigentümerwechsel liegt ein Schreiben in den Briefkästen der Mieter, in dem sich der neue Vermieter vorstellt und die Änderung des Dauerauftrags – ab sofort – verlangt. Als viele Mieter Anfang August aus den Sommerferien zurückkommen, wartet schon ein zweites Schreiben auf sie, diesmal mit einer mietrechtlichen Mahnung: Das Geld sei an den falschen, den alten Empfänger überwiesen worden. Wenig später fordert der Vermieter eine saftige Mieterhöhung.
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