Die ersten drei Punkte sind im Sack
Der SC Victoria startet mit einem 1:0 Sieg gegen die zweite Mannschaft des Bundesligisten Eintracht Braunschweig in die Heimspielsaison 2013/2014. Im Mittelpunkt stand dabei Stürmer Benjamin Bambur. Erst schoss er ein kurioses Tor, 20 Minuten später flog er dann mit glatt Rot vom Platz. Am Ende konnte Victoria dennoch die ersten drei Punkte der Regionalliga-Saison 2013/2014 bejubeln.
Von Steffen VoglerNachdem im Stadion Hoheluft in dieser Saison schon das DFB-Pokalspiel gegen den Bundesligisten Hannover 96 stattgefunden hatte, begann am heutigen Samstag der Regionalliga-Heimspielalltag mit der Partie des SC Victoria gegen die Zweitvertretung der Braunschweiger Eintracht.
Beide Mannschaften mit null Punkten
Konnten die SCV-Verantwortlichen mit dem Auftreten ihrer Mannschaft in den Pokalwettbewerben noch zufrieden sein, startete die Mannschaft mit einer 1:2 (0:1) Auswärtsniederlage bei Aufsteiger SV Eichede in die Punktspielsaison 2013/14. Der heutige Gegner, der nicht am DFB-Pokal teilgenommen hatte, und daher bereits sein drittes Saisonspiel absolvierte, hatte es in seinen ersten beiden Spielen auch nicht besser gemacht: Er verlor als Aufsteiger auswärts gegen den VFB Oldenburg 0:2 und zu Hause 0:1 gegen ETSV Weiche Flensburg. Null Punkte und null Tore standen also beim Gegner zu Buche, der SC Victoria konnte immerhin einmal den Ball im Tor des Gegners unterbringen.
Liga-Alltag nach DFB-Pokal-Highlight
Waren zum DFB-Pokalspiel noch 4784 zahlende Zuschauer zu Besuch, fanden dieses Mal 268 Fußballbegeisterte ihren Weg in das Stadion. Sie sollten eine äußerst niveau-arme Partie zu sehen bekommen. Beiden Mannschaften war die Angst vor einer erneuten Niederlage anzumerken, wodurch kaum Chancen kreiert wurden. Auch Gianluca Korte, der vor exakt sieben Tagen noch im Bundesligakader der Braunschweiger stand, konnte die Offensive der Zweitvertretung nicht in Schwung bringen.
45 Minuten Fußball ohne echte Torchance
Die erste Halbzeit spielte sich zwischen den beiden Strafräumen ab, echte Torgelegenheiten wurden also nicht herausgespielt. Wenn der Ball dann doch mal in Richtung Tor gebracht wurde, dann zu schwach oder unplatziert. Am ehesten überzeugen konnten die Fans beider Mannschaften. Die Vicky-Fans auf der Nordtribüne sangen die gesamte Halbzeit durch und auch die Gästefans machten immer wieder mit Sprechchören auf sich aufmerksam.
Braunschweig startet gut und kassiert kurioses Tor
Zur zweiten Halbzeit brachte Gästetrainer Henning Bürger dann gleich zwei neue Spieler. Jovan Grozdanic und Marvin Ibekwe kamen für Pascal Gos und Jonas Kiersdorf ins Spiel. Und tatsächlich schien es, als würden sich diese Wechsel bezahlt machen. Die Braunschweiger starteten zumindest besser in die zweite Hälfte und konnten sich in den ersten zehn Minuten einige Gelegenheiten erspielen. In der 56. Minute wurden diese Bemühungen jedoch ad absurdum geführt. Braunschweig-Torwart Marcel Engelhardt und sein Kapitän Christopher Nachtwey waren sich am Rand des eigenen Sechzehnmeterraums nicht einig, Benjamin Bambur nutzte das Chaos, angelte sich den Ball und schob ins leere Tor ein.
Nach dem Tor geht es weiter wie zuvor – bis zur roten Karte
Auch nach dem erlösenden 1:0 ging es weiter wie zuvor. Kaum Chancen, keine Tore. Ab der 70. Minute versuchte Braunschweig dann nochmals den Druck zu erhöhen. In der 75. Minute sah Torschütze Bambur dann aus dem Nichts von Schiedsrichter Jan-Eike Ehlers glatt Rot. Er ahndete damit ein unnötiges Nachtreten gegen den Gegner. Für Victoria hieß es von da an, das 1:0 mit zehn Mann über die Zeit zu bringen.
Toller Victoria-Freistoß und der erlösende Abpfiff
Die Braunschweiger kamen nochmals zu einigen Gelegenheiten, konnten diese aber nicht nutzen. Victoria hätte in der 88. Minute dann sogar noch per Freistoß durch Steven Lindener auf 2:0 erhöhen können, Gästetorwart Engelhardt fischte den platzierten Schuss jedoch aus dem linken Winkel. Als der Abpfiff ertönte, konnte man die Erleichterung im gesamten Stadion spüren. Die Gäste hingegen waren, wie Trainer Bürger auf der anschließenden Pressekonferenz konstatierte, auf dem Boden der Tatsachen angekommen.
Enttäuschung auf der einen, Freude auf der anderen Seite
Ebenfalls bescheinigten beide Trainer der Partie ein der Regionalliga unwürdiges Niveau. Während dem Gästetrainer die Worte fehlten, konnte sich Victoria-Trainer Lutz Göttling immerhin über drei Punkte freuen. Des Weiteren betonte er, dass die Mannschaft noch Steigerungspotential hätte und zur jetzigen Zeit eben nur die Punkteausbeute zählen würde. Umso mehr können sich Spieler und Verantwortliche also über die ersten drei freuen, auch wenn sie auf kuriose Art und Weise erspielt wurden.
[cycloneslider id=“vicky-braunschweig“]
Fotos: Tim Eckhardt