Filmreife Auszeichnung
Am Montagabend wurden dreizehn Hamburger Kinos mit den Hamburger Kinopreisen gewürdigt. Unter ihnen befindet sich auch das Abaton, das die höchste Auszeichnung im Wert von 15.000 Euro erhielt.
Von Georg HolmPferdestall, Ecke Grindehof – das ist das Zuhause des Abatons, das man als eingefleischter Eimsbüttler oder ambitionierter Cineast kennen sollte. Seit den 70ern gibt es hier Filme zu sehen, die man sonst kaum zu Gesicht bekommt: Dokumentationen, Künstlerfilme und Retrospektiven. Dafür hat das gemütliche Programmkino auch in diesem Jahr wieder den Hamburger Kinopreis der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) erhalten.
Seit 47 Jahren nur das Beste
Felix Grassmann, Geschäftsführer des Abatons, freute sich sehr über die Auszeichnung. „Wir bemühen uns seit nun 47 Jahren unserem Publikum ein abwechslungsreichen, interessantes und anspruchsvolles Programm zu bieten. Und glücklicherweise wird das nicht nur mit Preisen des Hamburger Senats und des Bundeskulturministeriums honoriert, sondern auch vom Publikum.“ Was das Abaton dabei so beliebt macht? „Ein Geheimnis ist dabei sicherlich die Auswahl. Wir sehen jeden Film an, bevor wir ihn ins Programm nehmen. Und dabei muß jeder Film eben zu unserem Profil passen und das heißt: Nur das Beste ist gerade gut genug.“
Abaton: Anhaltend beliebt
Das Abaton ist eines der ersten Programmkinos Deutschlands, das sich – entgegen des „Mainstreams“ anderer Lichtspielhäuser – lieber dem Zeigen ausgefallener Filme, wie etwa besonderer Dokumentationen, verschworen hat. „Mit einem ausgefeilten Dokumentarfilmprogramm, zahlreichen Sondervorführungen, Premieren und seinem Engagement für barrierefreie Filmvorführungen ist das Abaton ein kostbares Unikat, das weit über Hamburg hinaus inspiriert.“, so die Geschäftsführerin der FFHSH, Maria Köpf, zur Preisverleihung. „Es wird sowohl kenntnisreich wie risikofreudig geführt. Mit dem Hamburger Kinopreis würdigen wir diese tolle Leistung. Wenn sich das Konzept des Abatons so einfach kopieren ließe, gäbe es wohl in jeder Großstadt ein solches Kino.“ Dafür gibt es nun die Belohnung in Höhe von 15.000 Euro.
Wie schon im letzten Jahr…
Jedes Jahr werden die Hamburger Kinopreise vergeben, und wie in den vergangenen Jahren ist das Abaton ganz vorne mit dabei. Schon 2016 und 2015 räumte es die höchste Auszeichnung ab. Dabei ist es ein fester Bestandteil der landesweiten Programmkinolandschaft, mit dessen Rolle sich auch Kulturstaatsrätin Jana Schmiedek beschäftigt. Sie findet, dass „Filme voller Einsichten, Draufsichten und Aussichten sind. Sie ermöglichen Einblicke in andere Lebenswelten. Trotz aller technischen Veränderungen ist der Kern des Films als Kunstform weiterhin derselbe: Das Erzählen von interessanten Geschichten aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln. Für solche Filme bieten die Programm- und Stadtteilkinos Raum.“
Bei den Hamburger Kinopreisen wurden dieses Jahr Insgesamt 100.000 Euro vergeben. Ausrichter ist die Kulturbehörde in Kooperation mit der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein. Neben dem Abaton wurden unter anderem auch das 3001 Kino mit 12.000 Euro oder das Savoy mit 6.000 Euro ausgezeichnet.