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Ich bin nicht Rappaport von Herb Gardener an der Hamburger Kammerspielen. Foto: Bo Lahola
Nat und Midge begegnen sich in "Ich bin nicht Rappaport" von Herb Gardner immer wieder auf einer Parkbank im New Yorker Central Park. Foto: Bo Lahola
Theater

“Ich bin nicht Rappaport” in den Hamburger Kammerspielen

Nach Erfolgen in den achtziger Jahren hat “Ich bin nicht Rappaport” am Donnerstag in den Hamburger Kammerspielen Premiere gefeiert und gezeigt, wie zeitlos das Thema des Stücks ist. Die Geschichte einer Parkbekanntschaft sorgte für zahlreiche Lacher und auch etwas Sentimentalität.

Von Vanessa Leitschuh

Eine Parkbank im New Yorker Central Park. Midge, ein in die Jahre gekommener Schwarzer aus Harlem ist in eine Zeitung vertieft, als sich Nat, ein 81-jähriger Jude, zu ihm setzt. Midge versucht, den Neuankömmling zu ignorieren. Bis es aus ihm herausplatzt: “Alles, was Sie mir bisher erzählt haben, war gelogen! Ich rede nicht mehr mit Ihnen.” Es wird klar, dies ist nicht die erste Begegnung der beiden.

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Keine Lügen. Strukturelle Änderungen. Er nehme bloß strukturelle Änderungen der Wahrheit vor, wenn diese hin und wieder nicht ganz passe, erwidert Nat, der sich Midge gerade als lettischen Geheimagenten vorgestellt hatte.

Zwei Geister im Abseits

Kaum unterschiedlicher könnten die alten Männer im Park sein. Während Midge, gespielt von Pierre Sanoussi-Bliss, wenig Wagemut zeigt und sich dem Blickfeld der Öffentlichkeit lieber entzieht, möchte Peter Bause als Nat dort sein, wo ihn jeder sehen kann: auf den Barrikaden.

“Sie hören dich, aber sie sehen dich nicht. Wir sind beide Geister”, ruft Midge dem Querulanten Nat entgegen.

Nats Tochter Carla möchte ihren Vater in einem Seniorenheim unterbringen. Foto: Bo Lahola

Was das Doppel aber doch verbindet: Beide sind allein, haben kaum mehr soziale Kontakte und müssen kämpfen, um nicht vom Rand der Gesellschaft ganz in der Versenkung zu verschwinden.

Gemeinsam gegen den Rest der Welt

Nats Überlebensstrategie ist dabei das Spinnen alternativer Identitäten. „Einundachtzig Jahre war ich eine einzige Person – warum soll ich für die nächsten fünf Jahre nicht hundert verschiedene sein?“ Ob er als falscher Rechtsanwalt für Midge in den Kampf gegen den “Bodenspekulanten” und Wohnungseigentümer Danforth (Stephan Möller-Titel) zieht. Oder als Therapeut Herr Engels zu verhindern versucht, dass seine Tochter (Andrea Lüdke) ihn in ein Seniorenheim schickt.

Nats große Klappe verstrickt das Duo im Verlauf des Stücks in eine brenzlige Situation nach der anderen. Sie schlüpfen in Rollen, inszenieren ein Theater im Theater und verbünden sich gegen den Rest der Welt.

Ich bin nicht Rappaport von Herb Gardener an den Hamburger Kammerspielen. Foto: Bo Lahola
Nat und Midge verkleiden sich, um einen Drogendealer zu überlisten. Foto: Bo Lahola

Regie führte Sewan Latchinian, der seit dieser Spielzeit als künstlerischer Leiter in dem Eimsbütteler Privattheater eingesetzt ist. Peter Bause und Pierre Sanoussi-Bliss brillieren in ihren Rollen als liebenswerte Außenseiter.

“Absolut köstlich”, lobt eine Zuschauerin am Ende des Abends. “Eine sehr gute Besetzung”, ein anderer. Auch die lauten Lacher während der Inszenierung, wenn sich Midge und Nat einmal mehr in eine aberwitzige Situation manövriert haben oder Nat einen seiner enthusiastischen Monologe hält, sprechen für das Stück.

Vorlage

“Ich bin nicht Rappaport” von dem amerikanischen Autor Herb Gardner feierte bereits in den achtziger Jahren auf Bühnen in New York City Erfolge und erhielt mehrere Auszeichnungen. Ein Jahr darauf kam das Stück schon einmal nach Hamburg ins Thalia-Theater. 1996 erschien der gleichnamige Hollywood-Film.

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