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Matchwinner Robert Subasic läuft nach seiner Vorlage zum Siegtor auf Sergej Schulz zu, droht aber, vom von der Bank kommenden Conrad Azong überholt zu werden. Foto: Tim Eckhardt

Mit Ferrari auf die Überholspur

Ein Tor und ein Assist von Robert Subasic haben dem SC Victoria im Heimspiel gegen den BV Cloppenburg zum 2:1, dem ersten Punktspielsieg nach der Winterpause, verholfen. Subasic ist mit nun vier Saisontoren schon Vickys bester Torjäger (zusammen mit Verteidiger David Eybächer) – und die Blaugelben überholten den SV Eichede und gaben zumindest für einen Tag die Rote Laterne der Regionalliga Nord ab.

Von Gast

„Wer mich kauft, kauft einen Ferrari“, hatte Robert Subasic im Herbst auf seiner Facebook-Seite festgestellt, um anschließend zu spotten, Vicky wolle nicht Super tanken und auf die Autobahn, sondern lieber Diesel für eine Fahrt ins Grüne schlucken. „Hätten sie sich gleich einen Fiat kaufen sollen“, schloss der Stürmer damals seinen Post. Subtext, nicht sehr subtil: Mir werden Spieler vorgezogen, die mir gar nicht das Wasser reichen können.

Diese Art von Äußerungen wird in den wenigsten Clubs gerne gesehen, und auch in diesem Fall hatte sich Subasic keinen Gefallen getan, rückte doch sein Einsatz in der Startelf nicht näher – obwohl er in seinem einzigen Hinrundenspiel von Beginn an den späten 2:2-Ausgleich in Oldenburg markiert hatte.

Matchwinner Subasic

Was immer gegen einen häufigeren Einsatz des Ex-St. Paulianers gesprochen haben mochte – seine Sturmkollegen sammelten ungewollt Argumente für ihn, da sie es zusammen in der ganzen Hinrunde auch nur auf zwei Treffer brachten. So bekam Subasic vor einer Woche in Havelse zum zweiten Mal die Gelegenheit, von Beginn an in Blaugelb aufzulaufen, und dankte es Trainer Lutz Göttling mit dem Tor zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.

Gegen den BV Cloppenburg legte er nun nach und wurde zum Matchwinner – zum einen mit seinem Führungstor zum 1:0 in der 25. Minute, als er nach einem abgewehrten Drehschuss von Conrad Azong schneller schaltete als die Cloppenburger Defensive, zum anderen mit seiner Vorlage auf Sergej Schulz zwei Minuten vor Schluss, die dieser zum vielumjubelten Siegtreffer verwertete.

Ein Duell mit Geschichte

Der BV Cloppenburg aus dem Oldenburgischen Münsterland, dessen erste Damenmannschaft  in der Bundesliga spielt, muss sich im Herrenfußball zwischen den größeren Rivalen SV Meppen und VfB Oldenburg behaupten. Gastspiele der Cloppenburger an der Hoheluft waren in der Vergangenheit oft von kuriosen Ergebnissen geprägt: Im September 2012 hatte auch eine 4:0-Führung nach 20 Minuten den SCV nicht davor bewahrt, bis zum Schlusspfiff zu zittern, bevor ein 5:4-Erfolg über die Zeit gerettet wurde.

Und vor zehn Jahren, in der alten Oberliga Nord, setzte es eine 0:5-Heimniederlage für die Hamburger, als viele heutige Fans von Nordkaos noch in den Kindergarten gingen und stattdessen eine Gruppe mitgereister Halbstarker aus Cloppenburg für Stimmung sorgte mit (möglicherweise kontrafaktischen) Gesängen wie „Cloppenburg ist die geilste Stadt der Welt“.

Kein Vicky-Stürmer auf der Bank

Vickys Fanblock war besser gefüllt als die Ersatzbank. Foto: Tim Eckhardt
Vickys Fanblock war besser gefüllt als die Ersatzbank. Foto: Tim Eckhardt

Viele Anhänger hatte der BVC diesmal nicht mit in die Hansestadt gebracht, unter den nur 203 Zuschauern waren keine schwarzweißen Schals auszumachen. Der Fanblock des SCV wiederum war immerhin besser gefüllt als die Ersatzbank der Blaugelben, auf der nur vier einsatzbereite Spieler Platz genommen hatten, darunter kein einziger Offensivakteur.

Der Grund dafür saß in Jeans und Trainingsklamotten am Spielfeldrand, in Person des gesperrten Benny Hoose und der verletzten Jakob Sachs, Tim Grundmann, Benjamin Bambur und Nassim Saleh, während Kapitän Markus Rabenhorst, der seit Anfang Dezember kein Spiel mehr bestreiten konnte, immerhin Gefallen an seiner neuen Rolle als Co-Trainer von Lutz Göttling gefunden zu haben scheint.

Auch Cloppenburgs Sturm war ersatzgeschwächt

Victorias Michael Sara führt den Ball gegen Kristian Westerveld, Robert Subasic sieht aus sicherer Distanz zu. Foto: Tim Eckhardt
Victorias Michael Sara führt den Ball gegen Kristian Westerveld, Robert Subasic sieht aus sicherer Distanz zu. Foto: Tim Eckhardt

Aber nicht nur die Gastgeber waren von Verletzungsproblemen geplagt, auch Cloppenburgs Trainer Jörg-Uwe Klütz musste auf seinen besten Torschützen Andreas Gerdes-Wurpts (der sich dafür in der Victoria-Klause das Bier munden ließ), Innenverteidiger David Niemeyer und Stammkeeper Siegfried John verzichten.

Sechs Tage nach der 2:5-Heimniederlage gegen Weiche Flensburg war den Cloppenburgern eine gewisse Verunsicherung immer noch anzumerken, und Victorias Rumpfmannschaft gelang es zunächst gut, den Spielaufbau der Gäste zu stören, indem Spielmacher Kristian Westerveld und dessen gepflegte Pässe weitgehend neutralisiert wurden.

Beide Mannschaften zunächst vor allem durch Standards gefährlich

Viele gefährliche Situationen vor beiden Toren waren Standards zu verdanken. Wie Vickys erste Chance nach einer guten Viertelstunde: Bei einer Ecke von Michael Sara verpassten Conrad Azong per Kopf, Mike Keyser im Nachstochern am langen Pfosten und David Eybächer mit einem Schuss aus dem Rückraum die Gelegenheit zur Führung.

Auf der Gegenseite wurde es zunächst vor allem über Victorias rechte Abwehrseite gefährlich, auf der Kerim Carolus ein ums andere Mal Probleme mit Bernd Gerdes und Moritz Steidten bekam. So etwa bei einem Flankenwechsel von BVC-Rechtsverteidiger Steidten auf Paul Kosenkow, dessen Ablage Malte Beermann zu einer feinen Volleyabnahme nutzte. Sie verfehlte das Tor von Tobi Grubba nur knapp.

Führung und Ausgleich

Victoria bejubelt das 1:0. Foto: Tim Eckhardt
Victoria bejubelt das 1:0. Foto: Tim Eckhardt

Wenige Minuten später ging Victoria dann in Führung. Ein Ball hinter die nicht immer schnelle Viererkette der Cloppenburger hatte Conrad Azong erreicht. Sein Versuch eines Drehschusses erreichte zwar nicht das Tor. Azong konnte damit aber ungewollt einen Assist verbuchen, da der abgeblockte Ball vor die Füße des nachgerückten Subasic rollte, der aus gut zehn Metern in die linke Ecke traf.

Vorsichtiger Optimismus breitete sich selbst unter leidgeprüften Dauerkartenbesitzern auf der Holztribüne an der Hoheluft aus. Doch nur acht Minuten nach dem 1:0 glichen die Gäste aus. Nach einem Freistoß von der rechten Seite kam Moritz Steidten gegen zu weit eingerückte SCV-Verteidiger zum Kopfball aus zwölf Metern, der sich über Tobias Grubba hinweg an den langen Pfosten senkte. Von dort kullerte der Ball zurück ins Feld, und weder Grubba selbst noch David Eybächer oder Kerim Carolus konnten Bernd Gerdes daran hindern, aus vier Metern zum 1:1 abzustauben.

Cloppenburg erhöte den Druck

Gleichwohl blieben die Blaugelben zumindest bis zur Pause die bessere Mannschaft und kamen noch zu zwei guten Gelegenheiten. Subasics satter Rechtsschuss aus 17 Metern wurde von BVC-Keeper Tilling um den Pfosten gelenkt. Und einen Freistoß von Kerim Carolus dirigierte der Schlussmann mit den Fingerspitzen ans Lattenkreuz. Nach Wiederanpfiff kam Cloppenburg nach und nach besser ins Spiel, nicht zuletzt deshalb, weil das Pressing der Hamburger nachließ.

Die Einwechslung des schnellen und wendigen Jonas Wangler nach einer Stunde für Scherping bereitete Victoria einige Probleme. Der Eingewechselte ließ sich immer wieder aus der Sturmspitze zurückfallen und bot sich für Doppelpässe an, woran ihn die Hamburger selten hindern konnten.

Nach einem Wangler-Doppelpass mit Tim Wernke verhinderte nur eine schwache Hereingabe des zweiten Angreifers ein Tor. Und auch zehn Minuten vor Schluss, als ein toller Steilpass Wanglers in Kombination mit einem missglückten Ausfallschritt von SCV-Kapitän Mike Keyser Wernke wieder in gute Position gebracht hatte, schaffte dieser es nicht, nach Umkurven von Keeper Grubba noch aus spitzem Winkel das Tor zu treffen.

Der späte Siegtreffer – vorbereitet von Subasic

Sergej Schulz dreht nach seinem Siegtreffer zwei Minuten vor Schluss zum Jubeln ab. Foto: Tim Eckhardt
Sergej Schulz dreht nach seinem Siegtreffer zwei Minuten vor Schluss zum Jubeln ab. Foto: Tim Eckhardt

Diese Szene wurde nach dem Spiel von beiden Trainern als Schlüssel für den Spielausgang bezeichnet. In einem einzigen Spielabschnitt verdichtet entschied sich die Begegnung aber in der 88. Minute. Erneut war Wangler der Ausgangspunkt, als er links den eingewechselten Milad Faqiryar einsetzte. Dessen scharfe Hereingabe hätte zu einem Tor führen können, wurde stattdessen aber in technisch anspruchsvoller Weise von Michael Sara aufgenommen und mit einer Ballberührung zum Konter aus dem Strafraum gespielt. Über Jerry Sampaney kam der Ball zu Sergej Schulz. Der nahm die Beine in die Hand und spielte nach links auf Steven Lindener.

Als dieser den Zeitpunkt fürs Abspiel fast schon verpasst zu haben schien, fand sein Pass doch noch Robert Subasic auf der rechten Seite. Viele Besucher befürchteten einen überhasteten Abschluss des Stürmers aus schwierigem Winkel. Subasic aber bediente mit einem Querpass Schulz am langen Pfosten. Sein Abschluss wurde von einem Abwehrbein noch abgefälscht, aber nicht am Überqueren der Torlinie gehindert.

Victoria wieder im Rennen

BVC-Trainer Jörg-Uwe Klütz (Rechts) sagte nach dem Spiel zu dem Gastgebern: „Vielleicht seid Ihr jetzt ja wieder im Rennen“. Foto: Tim Eckhardt
BVC-Trainer Jörg-Uwe Klütz (Rechts) sagte nach dem Spiel zu den Gastgebern: „Vielleicht seid Ihr jetzt ja wieder im Rennen“. Foto: Tim Eckhardt

BVC-Trainer Jörg-Uwe Klütz zeigte sich natürlich enttäuscht von der Niederlage, die er nicht zuletzt vor dem Hintergrund des schweren anstehenden Programms der Münsterländer (Werder, Havelse, Oldenburg und Wolfsburg zählen zu den nächsten fünf Gegnern) sicher nicht eingeplant hatte. In Richtung des Gastgebers sagte Klütz: „Vielleicht seid Ihr jetzt ja wieder im Rennen“.

Das sah Lutz Göttling selbstredend nicht anders. Nach dem schweren anstehenden Spiel in Wolfsburg trifft Victoria tatsächlich noch auf alle fünf Mannschaften, die in der Rückrundentabelle inzwischen hinter den Blaugelben rangieren. Und so sei Victoria „eigentlich schon seit Wochen wieder im Rennen“, wie Göttling selbstbewusst sagte. Dazu hat er nun ja auch den Rennwagen aus der Garage gelassen. Keep racing!

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Fotos: Tim Eckhardt

Regionalliga Nord, 26. Spieltag: SC Victoria – BV Cloppenburg 2:1

SC Victoria (4-2-3-1): Tobias GRUBBA – Noel BELOW (62. Jerry SAMPANEY), Mike KEYSER, David EYBÄCHER, Kerim CAROLUS – Michael SARA, Vincent BOOCK – Conrad AZONG (77. Sergej SCHULZ), Mohamed LABIADH, Steven LINDENER (90. Kutay KEKLIKCI) – Robert SUBASIC.

BV Cloppenburg (4-4-2): Stefan TILLING – Moritz STEIDTEN, André THOBEN, Christian WILLEN, Daniel OLTHOFF – Bernd GERDES (72. Milad FAQIRYAR), Malte BEERMANN, Kristian WESTERVELD, Paul KOSENKOW – Tim WERNKE, Timo SCHERPING (62. Jonas WANGLER).

Tore:

1-0 SUBASIC (25.)

1-1 GERDES (33.)

2-1 SCHULZ (88.)

Zuschauer: 203

Gastautor: Klaus Katznbach

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