Schlaflos in Eimsbüttel
Unsere Autorin Anna Heidelberg-Stein erwartet ihr erstes Kind. Schon in der Schwangerschaft (über-)fordert sie einiges. In ihrer Mutter-Kolumne “Mom’sBüttel” hält sie Momente fest, die sie wegen Schwangerschaftsdemenz womöglich bald wieder vergessen hat – zum Beispiel nächtliche Mechaniker-Besuche im Schlafzimmer.
Von Anna Heidelberg-SteinNatur, du spinnst. Dass ich verquollen in den Tag starte, sobald mein Kind da ist, war klar. Aber schon jetzt, Wochen vor der Geburt, liege ich nachts wach. Genervt und so müde. Macht das Sinn?
Yoga-Lehrerin Marianne schlägt vor, das rechte Nasenloch zuzuhalten und über links zu atmen. Das soll den für Schlaf zuständigen Teil meines Gehirns aktivieren. Ich aktiviere nur Schnarcher – es ist Heuschnupfen-Zeit. Eine Freundin rät, der Psyche einzureden, dass ich gar nicht schlafen will. Der Körper würde dann genau das Gegenteil tun. Die Logik verstehe ich nicht, liege wach und seufze.
Wenn all das nichts bringt, hätte ich gern wenigstens eine unterhaltsame Night-Show im Schlafzimmer. Wie eine Schwangere aus dem Forum urbia.de. Ihr Mann steht auf, sie denkt: „Aha, der muss mal.“ Stattdessen versucht er schlafwandelnd, die Heizung von der Wand abzumontieren. Zum Glück ist er Auto- und nicht Heizungsmechaniker. Das rächt sich kurz darauf: Das Bett wackelt, die Schwangere kreischt. „Was macht mein Männe? Kniet am Boden und rüttelt am Futon. Er sagt: ‚Jetzt wechsle ich die Reifen.’“