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Foto: Kuddl
Harald H. Haase beobachtet die Eimsbütteler Party-Connection als eingebetteter Kolumnist. Foto: Andreas Schröder
Kolumne - vogelfrei

Auf Zechtour mit der Eimsbütteler Party-Connection

Unser Kolumnist Harald H. Haase ist traurig, dass die Silvesterparty schon wieder vorbei ist. Doch er findet Trost und Zerstreuung: Die Eimsbütteler Party-Connection feiert weiter. Mit aller gebotenen Härte. Jeden Tag. Bis zur nächsten Silvesterparty.

Von Harald H. Haase

Kuckuck Eimsbüttel,

verrauscht ist die Silvesternacht und hat richtig Spaß gemacht. Der Kater hat sich aus dem Staub gemacht, streunt nun wieder durch Vorgärten auf der Jagd nach weißen Mäusen. Für die Eimsbütteler Party-Connection (EPC) ist die Neujahrs-Messe gelesen, der Messwein bis auf den letzten Tropfen geleert. Jetzt ist der Alltag im Viertel eingekehrt. Alles geht wieder seinen gewohnten Gang. Die nächste Party gibt´s erst, wenn das Osterfeuer prasselt und die Hasen auf der Wiese hoppeln – könnte man meinen.

Wirklich? Da unterschätzt man die Eimsbütteler aber so was von. Man tut ihnen schlichtweg unrecht. Kränkt sie genau dort, wo das Partygen die Erbinformationen ablegt. Um das ein für allemal klarzustellen: Im Viertel ist jeden Tag Karneval. Party für Potente. Nicht nur für Franka! Die Feierdichte gemessen in Spaß pro Volumenprozent liegt wenigstens dreimal so hoch wie auf dem Kiez. Wer möchte, steigt in das Eimsbusher Party-Karussell und fährt je nach Zaster und Zeit eine Runde nach der nächsten. Nonstop. Immer schön festhalten, bitte! Mancher ist schon rausgeflogen, weil er die Fliehkräfte unterschätzt hat. Mancher wundert sich nach einer spaßhaltigen Tour, wo die Zeit geblieben ist. Gerade das leicht verwackelte letzte Jahr.

Die Schauplätze:

Eimsbütteler Party-Connection – Schauplätze

Cosy Bar Theke. Foto: Holger Vogel
Cosy Barfrau. Foto: Holger Vogel
Foto: Kuddl
Foto: Kuddl

Ehrenvolle Mitglieder der Eimsbütteler Party-Connection

Es gibt verdiente Mitglieder der EPC, die schon seit einer Dekade oder länger durchfeiern. Die Ehrenvorsitzenden, Stammesfürsten, Altvorderen. Sie sind zeitlos, wissen nur noch, dass Donnerstag sein muss, weil da ihre Stammkneipe geschlossen hat. Welche Kneipe oder Bar diese Elder Statesmen auch betreten, überall werden sie mit Namen begrüßt und bekommen ohne Bestellung ihr Lieblingsgetränk vor die Nase gestellt. Eine Auszeichnung, für die sie jahrelang geackert haben. Auszumachen sind sie am rosafarbenen Teint der Gesichtshaut und kleinen Pausbacken in einem leicht zerklüfteten Gesicht. Die Faltentiefe als Indikator der Feierintensität im Stadtteil.

Schätzungen gehen davon aus, dass die Eimsbütteler Party-Connection aus rund 500 Mitgliedern besteht. Die Hälfte davon sind Schläfer, also nur potentiell Jederzeit-Feierbereite. Der harte Kern umfasst zirka 50 Partymacher, die wirklich jeden Abend touren und schlicht fröhlich feiern, dass es sie und Eimsbüttel gibt. Ihre Bühne ist die nächste Kneipe.

Wohlgesonnen und wohlwollend hören sich die EPC-Mitglieder in Reichweite des Schankhahns gerne zum zehnten Mal an, dass Dieter Bohlen ein Vollpfosten ist, und dass wohl noch niemand an diesem Tresen jemals in seinem Leben ein Buch gelesen hat. Regulierte Redundanz. Sie wissen voneinander, dass, wenn Bruckner ins Spiel kommt, sich beim lallenden Gegenüber das Delirium anbahnt. Trotzdem unterstützt sich die Connection, wo es nur geht. Man hilft sich, leistet nicht nur Erste Hilfe: Ein eindrucksvolles Beispiel: Der Schnack kommt auf ein Sofa, das transportiert werden muss. Die EPC nimmt Fahrt auf: Der eine hat ein Auto. Der andere einen Führerschein. Der Dritte Winterreifen. Und wenn der mit dem Führerschein nüchtern ist, kann es losgehen.

„Wir feiern unser Viertel. Täglich.“

Die Eimsbütteler Party-Connection – ein Zusammenschluss meistens mit Schuss und ohne geschriebene Regeln. Die wichtigste davon: „Wir feiern uns. Wir feiern unser Viertel. Täglich.“ Und: „Was schert mich sein Geschwätz. Er weiß doch morgen auch nicht mehr, was er gesagt hat.“ Oder: „Du sollst begehren die Nächste an der Bar ausschließlich in dem Maße, wie auch sie dich begehrt.“ Die rückhaltlose Fürsorge endet nicht selten erst am Bettgestell…

Bewundernswert, die Großzügigkeit und Toleranz der Party-Connection-Mitglieder. In Eimsbüttels Kneipen darf jeder sein, wie er ist und was er sein möchte. Im Rheinland hieße das „Leeve un leeve losse!“ Gelebt aber wird das Motto in Eimsbush. Und sonst nirgendwo. Einer rasiert sich den Schädel kahl, malt sich den Kopf gelb an, zieht ein violettes Hemd drüber. Als er im Kuddl auf sein Bier wartet, kommt ein kleiner Mann im roten Kleid rein, trägt eine goldumrandete Sonnenbrille, hat eine schrille Pagenperücke auf. Er stellt und gesellt sich dazu. Beide zischen zusammen ein Jever und der kleine Mann sagt zum Abschied: „Merkste selber!“

Schönen Tag noch. Ich habe jetzt frei.

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