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Unser Kolumnist ist auf den Hundehaufen gekommen. Eigentlich mag Harald H. Haase Hunde. Aber deren Hinterlassenschaften bringen ihn zur Weißglut. Besonders, wenn die Scheiße unter der Sohle klebt.
Von Harald H. HaaseKuckuck Eimsbüttel!
Warum scheißt der Teufel eigentlich immer auf den größten Haufen? Das behauptet jedenfalls der Mund des Volkes. Empirisch belegt ist das nicht. Selbst Satanisten stehen diesbezüglich vor einem Rätsel mit fünf Siegeln. Viel interessanter ist, wer den größten Haufen macht. Da sind hier und jetzt Elefanten und Nilpferde weit vorne. Bei Hagenbeck karren sie karrenweise Gelege aus dem Gehege. Trotzdem ein Fliegenschiss gegen Exkremente von Dinosauriern. Koprolithfunde vom Tyrannosaurus rex – der feine Ausdruck für versteinerte Dinoscheiße – mit einer astronomischen Länge von annähernd einem halben Meter ließen Fäkalien-Fetischisten rund um den Globus jubilieren. Eine weltrekordverdächtige Wurst, die jede Schüssel sprengt.
Da können Hunde nicht mithalten. Schon gar nicht Schoßhunde. Verglichen mit einem T-Rex lösen sich Hunde moderat, verursachen aber riesige Probleme. Die Fiffis, Wauwaus, die Kläffer und Köter, schlicht die befellten Vierbeiner, bedrohen mit ihrer großen, dampfenden Hinterlassenschaft die Menschheit. Nicht nur in einer Großstadt. Genauer gesagt bedrohen sie vor allem das menschliche Schuhwerk und die Hygiene der Zweibeiner. Es passiert immer dann, wenn man nicht damit rechnet. Wenn man gedankenverloren ist und plötzlich spürt, dass sich da etwas Weiches, Glitschiges unter die Sohle gelegt hat. Dann die Schockstarre: Nein, das ist jetzt nicht etwa… Oh, doch! Panisch die Versuche, die schmierende Notdurft notdürftig loszuwerden, an der Bordsteinkante oder mit Blättern. Wobei jeder schlussendlich weiß: Es helfen nur Zahnstocher, Bürste und die Brause zuhause.
Dabei wäre alles ganz einfach: Der Hundehalter nimmt sich ein Herz und einen schwarzen Beutel und fängt die frische Wurst ein, um sie in den nächsten Abfalleimer zu werfen. Doch bei manchen am anderen Leinenende hat sich das bislang nicht herumgesprochen. Sie lassen einfach liegen, was ihr Hund hat liegen lassen. Diesen nicht rudelfähigen Hundehaltern möchte man wünschen, dass ihnen postwendend eine Möwe auf den Kopf scheißt!
Ob dies auch auf die Hundehalter zutrifft, die ihren Vierbeiner am Isebekkanal ausführen? Nehmen wir mal im Sinne der Unschuldsvermutung an, dass dem nicht so ist. Unter den Hundehaltern herrscht derzeit große Aufregung: Die Hundewiesen, auf denen die Tiere ohne Leine herumtoben dürfen, sollen verschwinden. Die Halter knurren mit ihren Hunden um die Wette. Sie haben erreicht, dass in dieser Angelegenheit der Knochen noch nicht gelutscht ist. Verständlich, dass die Halter auf ihrer Wiese beharren. Unverständlich, dass vier von fünf gefragten Hundehaltern am Sonntag gar nicht wussten, wo diese Wiesen sind. Eine Momentaufnahme, wie die Tatsache, dass die Hälfte der Herrchen und Frauchen ihren Vierbeinern auch abseits der vakanten Freilaufwiesen Auslauf ohne Leine gönnten. Immerhin: Beim Tretminentest schneidet der Park am Isebekkanal gut ab. Die Tretminen-Dichte liegt unter der in Hamburg. Saubere Leistung.
Bei Mensch und Tier wird mit zweierlei Maß gemessen. Eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Von Gleichberechtigung keine Spur. Wo bleibt der Menschschutz? Wenn Fiffi mal muss, hebt er das Bein – überall. Wenn Fiffis Schwester mal muss, hockt sie sich überall hin. Und der menschliche Mann? Verschlägt sich verschämt ins Gebüsch und ist erleichtert, wenn ihm nach seiner Erleichterung niemand auf die Schulter klopft und einen Bußgeldbescheid unter die Nase hält. Bei Urinieren in der Öffentlichkeit verstehen die Deutschen bei Männern keinen Spaß. Genauso wie beim Leinenzwang für Hunde. Für Frauen gilt gleiches, nur nutzen sie seltener die Gelegenheit. Zum öffentlichen Urinieren.
Schönen Tag noch. Ich hab jetzt frei.
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